Schützen Nasensprays wirklich vor Erkältungsviren? Experte klärt auf
Läuft die Nase, greifen viele oft zum Nasenspray, um die Nase wieder freizubekommen. Doch schützen bestimmte Sprays auch vor Erkältungen? Ein Virologe hat "Ökotest.de" dazu Rede und Antwort gestanden.
Im Winter läuft die Nase oft. Viele greifen dann nicht nur zu Taschentüchern, sondern auch zu Nasensprays, um zumindest kurzzeitig wieder richtig durchatmen zu können. Anders als bei abschwellenden Nasensprays, die Schleimhäute wieder abschwellen lassen und deren Anwendung auf Dauer süchtig machen kann, werben die Hersteller von salzhaltigen Sprays oft mit dem Versprechen, dass das Spray auch Infektionen durch Erkältungsviren vorbeugen kann. Doch ist dem auch so? "Ökotest.de" hat diese Frage dem Virologen Rolf Kaiser von der Uniklinik Köln gestellt.
Nasenspray ist gut für die Schleimhäute
Läuft die Nase, wird oft ins Taschentuch geschnieft. Das belastet auf Dauer die Schleimhäute in der Nase. "Man hat schnell mal eine laufende Nase, die geputzt wird. Das beansprucht die Schleimhäute und kann mitunter schnell für Risse sorgen", so Virologe Kaiser. Auch der Temperaturunterschied zwischen draußen und beheizten Innenräumen kann zu rissigen Schleimhäuten führen: Über diese Risse können dann Erkältungsviren und Bakterien leicht in den Körper eindringen und Erkältungen begünstigen.
Entsprechende Nasensprays schützen die Schleimhäute durch Stoffe wie Methylcellulose oder Carragelose. Das bestätigt auch der Experte von der Uniklinik: "Der Haupteffekt dieser Mittel ist, dass diese die Schleimhaut schützen und damit solche Risse verhindern können. Dadurch haben es auch Viren schwerer, in unseren Körper einzudringen. Das ist der wirklich gute Hauptnutzen von diesen Mitteln."
Besonders geeignet sind Nasensprays daher für Menschen, die eh schon eine empfindliche Nasenschleimhaut haben.
Nasenspras haben keine antivirale Wirkung
Nasensprays erschweren Viren also das Eindringen in den Körper. Aber wirken die Sprays auch selber gegen die Viren? Hierauf hat der Virologe eine eindeutige Antwort: "Die Nasensprays stellen keine antivirale Therapie dar, auch wenn entsprechende Produkte das implizieren. In den Sprays ist kein antiviraler Wirkstoff enthalten, sie wirken aber als eine Art Schutzschild vor Bakterien und Viren", so Rolf Kaiser.
Die Sprays sorgen also zwar dafür, dass Viren und Bakterien draußen bleiben, haben diese sich aber schon im Körper ausgebreitet, können Nasensprays da nichts mehr gegen tun. Trotzdem kann es sinnvoll sein, ein Spray auch bei einer starken Erkältung zu nutzen, da sie beim häufigen Nasen putzen die Schleimhäute feucht halten.
Viel trinken, um Immunsystem zu unterstützen
Nasensprays sind nicht die einzige Möglichkeit, mit denen Sie sich vor Erkältungsviren schützen können. Ihrem Immunsystem können Sie auch durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr helfen. Damit halten sie nicht nur die Nasenschleimhäute feucht, sondern füllen Ihre Haut auch mit Wasser. Ein Ingwer-Tee beispielsweise immunstärkend, ein Thymian-Tee kann antiviral wirken und auch vorbeugend getrunken werden.