Schafgarbe: Zierpflanze oder Unkraut?

Schafgarbe: Zierpflanze oder Unkraut?

Wächst Schafgarbe unerwünscht im Garten, wird sie oft als Unkraut angesehen. Allerdings gibt es über 100 Arten, die mit reicher Blüte und intensiven Farben eine echte Zierde im Staudenbeet sind.

Die Schafgarbe dient in der Volksmedizin als Heilpflanze. Sie wird zu Tee, Tinkturen und Badezusätzen verarbeitet und soll bei Magen-Darm- und Verdauungsbeschwerden für Erleichterung sorgen. Ihre Bezeichnung hat sie daher, dass sie insbesondere von Schafen bevorzugt wird. Neben der Gemeinen Schafgarbe (Achillea millefolium) existieren rund 100 verschiedene Arten in ganz unterschiedlichen Farben, die sich für den Einsatz im Ziergarten empfehlen. Allerdings greifen nicht viele Gartenbesitzer zur Schafgarbe, um sie gezielt ins Staudenbeet zu pflanzen. Der Grund: Sie wird zu Unrecht als Unkraut und nicht als wertvolle Pflanze angesehen.

Warum wird Schafgarbe oft als Unkraut eingestuft?

Die Schafgarbe wird meist dann als Unkraut eingestuft, wenn sie sich ungebeten in den Garten schleicht. Und das geschieht relativ leicht, denn sie liebt sonnige Standorte und durchlässige Böden von sandig bis nährstoffreich – also genau das, was in vielen Gärten typisch ist.

Der natürliche Lebensraum von Achillea millefolium findet sich unter anderem auf Wiesen und Trockenrasenflächen, auf Weiden sowie an Acker- und Wegrändern. Wer kennt nicht die kniehohen ungemähten Randstreifen an Straßen und Radwegen, die von der Schafgarbe wild bewachsen werden? Trifft die Pflanze etwa per Selbstaussaat oder durch Wurzelausläufer auf eine Beetfläche im Privatgarten, die zum Beispiel frisch mit Kompost versorgt wurde, siedelt sie sich auch dort an und kann sich recht schnell breit machen. Das starke Wachstum einer unerwünscht eingewanderten Gemeinen Schafgarbe führt schnell dazu, dass die Staude als Unkraut wahrgenommen und bekämpft wird.

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Schafgarbe Schafgarbe: Viele Arten mit hohem Zierwert

Unter den knapp 100 Schafgarben-Arten finden sich solche mit intensiven Blütenfarben, mit grauem, grau-grünem oder satt grünem Laub in unterschiedlichen Größen und variierenden Wuchsformen. Einige Arten wachsen in üppigen Horsten, andere bleiben niedrig und bewachsen in kurzer Zeit größere Flächen. Die Vielfalt ist groß und wer sich ausführlich mit der Schafgarbe befasst, kann sich dem Zauber der tausendblättrigen Staude kaum entziehen. Die Bezeichnung "tausendblättrig" ergibt sich aus dem Beinamen “millefolium”, der das aus unzähligen kleinen Blättchen zusammengesetzte Blatt treffend beschreibt.

Schafgarben bieten ein Farbspektrum von Weiß und Cremeweiß über Rosa, Pink, Orange und Rot bis hin zu leuchtendem Gelb. Mit den Edelgarben ‘Credo’ und ‘Coronation Gold’ lassen sich kräftige goldgelbe Farbtupfer setzen. Mehrfarbige Hybriden wie die Sorten ‘Feuerland’ und ‘Terracotta’ bringen starke orangerote Akzente ins Spiel. In einem farbenfrohen Staudenbeet sind diese genügsamen und zuverlässig blühenden Pflanzen ideal als Lückenfüller geeignet. Entscheiden Sie sich für eine Sorte mit weißen Blüten in mittlerer Höhe, bringen die locker-luftigen Blütenstände eine ganz leichte Note ins Beet.

Ganz nebenbei schaffen Sie durch die Verwendung von Schafgarbe eine gern beflogene Bienen- und Insektenweide, die die Tiere mit ihren vielen kleinen duftenden Einzelblüten anlockt. Schafgarbe ist ökologisch wertvoll, recht genügsam und ein Augenschmaus. Besonders dekorativ ist auch Blumendeko mit Schafgarbe. Wenn Sie eine bestimmte Sorte in Ihrem Garten etablieren möchten, verursacht das Vorhaben etwas mehr Einsatz: Teilen Sie die Staude alle drei bis vier Jahre und versorgen Sie sie mit einem Schub Hornspäne. Die blühfreudige Schafgarbe wird es Ihnen mit einem reichen Blütenflor und gesundem Wuchs danken.