Ihre Schmucklilie ist verblüht? Das ist jetzt zu tun
Dafür, dass Schmucklilien auch im kommenden Sommer kraftvoll wachsen und zuverlässig wie prächtig blühen, können Sie ab jetzt bis zum nächsten April mit drei recht einfachen Pflegeschritten sorgen.
Die Schmucklilien unserer Gärten und Terrassen sind meist Züchtungen, die einem Mix mehrerer Arten der Gattung Agapanthus entstammen. Daher gibt es eine große Variation von Wuchshöhen zwischen etwa 30 und 150 Zentimetern. Die gesamte Farbskala von Dunkelblau bis Weiß wird, inklusive zweifarbiger Blüten, abgedeckt. Zwar blühen die vielen Einzelblüten eines Blütenstandes nach und nach auf, sodass der Zierwert mehrere Wochen lang erhalten bleibt – doch irgendwann welkt auch die nobelste weiße Sorte oder die nachtschönste dunkelblaue. Das ist das Signal, dass Sie in Aktion treten können.
Blütenschäfte wegschneiden, oder nicht?
Wenn Ihre Schmucklilie keine Fruchtstände ansetzt, haben Sie es leicht. Da die stehenbleibenden Gebilde nicht besonders attraktiv sind und in den folgenden Wochen vergilben werden, können Sie sie auch direkt abschneiden. Dazu entfernen Sie mit einem scharfen Messer den Blütenschaft unten im Schopf der riemenförmigen Blätter. Achten Sie dabei darauf, diese nicht zu verletzen. Es gibt auch Agapanthus-Sorten, die sehenswerte Fruchtstände ausbilden. Diese sind zunächst lederartig und grün und ein hübscher Schmuck, der lange wirkt. Im Spätherbst werden die Früchte trocken und entlassen den Samen. Ob er belassen werden kann, hängt von der Konstitution der Pflanze ab. Denn eine Samenbildung kostet Kraft. Gut etablierte Schmucklilien, die optimal mit Dünger versorgt werden, können Früchte ausbilden, ohne dass der Blütenreichtum im Folgejahr leidet. Bei jungen Pflanzen und solchen, die schwächeln, sollten Sie auf jeden Fall die Schäfte ebenfalls ausschneiden. So schonen Sie Ihre Pflanzen und sie sparen Energie für den nächstjährigen Austrieb.
Düngen erwünscht!
Ehe bei Arten, die ihr Laub einziehen, die Blätter gelb werden, wird es meist Oktober. Schmucklilien wachsen also auch nach der Blüte weiter und profitieren von Nährstoffen. Wenn Sie in den Sommermonaten wöchentlich Flüssigdünger verabreicht haben, behalten Sie diese Gewohnheit bitte bis Ende September bei. Sollten Sie Langzeitdünger verwendet haben, denken Sie daran, dass dieser sich beim sommerlichen Gießen auch teilweise aus dem Substrat herauswäscht. Daher ist Mitte August bis Anfang September eine letzte Düngegabe den Schmucklilien hochwillkommen!
Schmucklilien hell oder dunkel überwintern?
Diese Frage nach dem perfekten Standort für die Überwinterung lässt sich beantworten, wenn man weiß, ob die Schmucklilien-Sorte, die kultiviert wird, von alleine ihr Laub einzieht oder es behält. Sorten, die von Agapanthus africanus (Afrikanische Schmucklilie) und Agapanthus praecox (Blaue Schmucklilie) abstammen, bleiben meist wintergrün und können hierzulande nicht im Freiland kultiviert werden. Sie sind beliebte Kübelpflanzen für die Terrasse. Man überwintert sie frostfrei bei um die sieben Grad Celsius. Im Winterquartier brauchen sie Licht, aber keine Feuchte. Ihr Laub verlieren sie erst später. Agapanthus-Sorten, deren Erbe anderer Arten durchschlägt und die ihr Laub einziehen, können in sehr geschützten Beeten in wintermilden Regionen mit Laubabdeckung überwintern. Sie dürfen aber im Frühling nicht von Spätfrösten erwischt werden, denn wenn die Austriebsstellen erfrieren, ist die Pflanze unrettbar verloren. Sie können die Rhizome sommergrüner Sorten auch trocken und im Topf bei den gleichen Temperaturen wie die der wintergrünen Schmucklilien aufheben. Im Unterschied zu diesen geht das auch in dunklen Räumen. Ab April werden alle Schmucklilien durch vorsichtiges Wässern wieder zum Leben erweckt. Wenn erforderlich, setzt man sie in einen nur wenig größeren Kübel um. An Tagen, an denen es nicht friert, können Sie Ihre Schmucklilie dann schon ins Freie stellen – das wäre perfekt.