Schon mal gefragt, warum Kaminfeuer gelb-rot ist?

Egal ob am Lagerfeuer, am offenen Kamin oder bei der brennenden Kerze, die Flammen erscheinen uns immer Gelb-Rot. Aber woran liegt das?

Diese Flammen dürften eine Temperatur zwischen 1.200 und 1.400 Grad haben. (Symbolbild: Getty Images)
Diese Flammen dürften eine Temperatur zwischen 1.200 und 1.400 Grad haben. (Symbolbild: Getty Images)

Gerade in der Adventszeit haben die meisten offenes Feuer in der Wohnung, sei es der offene Kamin, der Schwedenofen oder die Kerzen auf dem Adventskranz. Das Knistern und die gelb-roten Flammen können durchaus eine beruhigende Wirkung haben. Aber habt ihr euch schon einmal gefragt, warum das Feuer gelb-rot leuchtet?

Das hat rein gar nichts mit der Farbe der Kerze oder des Holzscheit zu tun, den egal ob die Kerzen rot, weiß, grün oder goldfarben sind, die Flamme ist immer gelb-rot. Vielmehr kommt die Flammenfarbe von der Hitze der Verbrennung, welche die Rußteilchen zum Glühen bringt.

Wenn wir nun Holz oder das Wachs einer Kerze verbrennen, dann oxidiert der darin enthaltene Kohlenstoff, d.h. er verbindet sich mit dem Sauerstoff der Luft. Dadurch entstehen in einer chemischen Reaktion Gase, entweder Kohlenstoffdioxid oder -monoxid.

Die Temperatur bestimmt die Flammenfarbe

Da aber in einer normalen Flamme die Zufuhr von Sauerstoff eingeschränkt ist, kommt es stets zu einer unvollständigen Verbrennung, dadurch bleibt immer Kohlenstoff übrig, der nicht oxidiert, das ist der bekannte Ruß.

Neben der Oxidation kommt es bei einer Verbrennung auch zu einer Hitzeentwicklung und so können sich in einer Flamme Temperaturen zwischen 1.200 und 1.400 Grad Celsius entwickeln. Und bei dieser Hitze beginnen die Rußteilchen an zu glühen und dieses Glühen erscheint uns als gelb-rote Flamme.

Man nennt dies auch Schwarz-Körper-Strahlung, was seltsam klingt, da der brennende Körper ja nicht schwarz, sondern gelb-rot zu sehen ist. Schwarz-Körper-Strahlung sagt viel mehr aus, dass die Strahlung (in diesem Fall die Flamme) unabhängig ist von der Farbe des brennenden Gegenstandes (die eingangs erwähnte Kerzenfarbe).

Bei jeder Temperatur sendet ein Körper oder Gegenstand eine gewisse Grundstrahlung aus. Oftmals können wir diese nicht erkennen, da sie sich nicht im Bereich des sichtbaren Lichts befindet. Wird ein Körper nun erhitzt und erreicht eine Temperatur von 1.200 Grad, dann nimmt diese Grundstrahlung eine gelb-rötliche Farbe an.

Bestimmte Metalle können die Farbe der Verbrennung verändern

Steigt die Temperatur noch weiter an, erhöht sich dadurch die Anzahl der bläulichen Anteile in der Flamme und der verbrennende Körper wird insgesamt weißer.

Blaue Flammen sind stets ein Indiz dafür, dass der Brennstoff vollständig verbrannt wird und sich bei der Verbrennung kein Ruß entwickelt.

Nun gibt es aber auch Stoffe, die eine bestimmte Farbe annehmen, sobald sie verbrennen. Man kennt das z.B. von Feuerwerkskörpern. Dabei werden verschiedene Metalle verwendet, die dann am Himmel eine typische Farbe annehmen. Dabei handelt es sich dann allerdings nicht mehr um die Schwarz-Körper-Strahlung, vielmehr entstehen die unterschiedlichen Farbtöne durch chemische Reaktionen der beigefügten Materialien.

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