Schrumpft der Magen wirklich, wenn man weniger isst?

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Dass man abnimmt, wenn man seine Mahlzeiten reduziert, ist kein Geheimnis. Auch wenn man dabei natürlich dennoch auf eine ausgewogene Ernährung und Sport achten sollte. Nun gibt es aber ein weiteres Gerücht, dass sich hartnäckig hält: Das Essen von kleineren Portionen führt dazu, dass der Magen schrumpft!

Die Theorie klingt ziemlich logisch: Je weniger man isst, desto mehr schrumpft der Magen. Dadurch kann er weniger Nahrung aufnehmen und ist schneller gefüllt. Das Völlegefühl hält auch dementsprechend lang an, man ist zwischen den Mahlzeiten nicht so hungrig.

Was sich logisch und ziemlich einfach anhört, ist aber gar nicht so leicht umzusetzen. Das „American Journal of Clinical Nutrition“ führte eine Studie durch, bei der übergewichtige Menschen ihre Mägen in nur vier Wochen um 27 Prozent reduzierten. Dafür mussten sie jedoch ihre Kalorienaufnahme auf 600 pro Tag reduzieren, beziehungsweise durften sie nur die Hälfte der minimal erlaubten Kalorienanzahl einer Frau, welche versucht abzunehmen, zu sich nehmen.

James J. Lee, ein Gastroenterologe im St. Joseph Hospital in Orange, Kalifornien widerlegt außerdem die Vermutung, ein kleinerer Magen führe zu weniger Hunger. Er klärt auf, dass Chemikalien, die für das Hungergefühl verantwortlich sind, sich sogar erhöhen und man demzufolge viel hungriger ist, als mit einem „großen“ Magen. Außerdem sei es schwer, das Gewicht zu halten und die meisten Menschen ereile nach nur wenigen Wochen der Jo-Jo-Effekt.

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Dr. Lee stellt weiterhin klar, dass Magengröße und Fettleibigkeit überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Die Mägen von normalgewichtigen Menschen und die von übergewichtigen Menschen weisen keinen großen Unterschied auf.

Sich darauf zu versteifen, den Magen zu verkleinern, um abzunehmen, bringt also nichts. Man solle weiterhin auf eine ausgewogene Ernährung achten, den Magen nie vollständig ausleeren lassen und Sport treiben.

Bilder: Thinkstock