Schülerinnen aus Sydney wegen ‚alberner‘ Kleiderordnung von Abschlussfeier ausgeschlossen

Eine Mädchenschule in Sydney hat bei den Eltern eine Welle der Empörung ausgelöst, nachdem sie Dutzende von Schülerinnen von der Teilnahme an einer Abschlussversammlung der Jahrgangsstufe 10 wegen „Uniformvorgaben“ ausgeschlossen hatte.

Die Eltern sind wütend, nachdem ihre Töchter am Montag von der Veranstaltung an der Mackellar Girls School in Manly Vale ausgeschlossen wurden. Grund dafür waren ihre Fingernägel. Nur vier Tage zuvor hatten sich viele der Teenager für ihre Abschlussfeier der Jahrgangsstufe 10 Acrylnägel machen oder ihre Nägel lackieren lassen.

„Die Lehrer haben ihnen gesagt, dass es okay ist, wenn die Nägel natürlich aussehen“, erzählte Kirstin, die Mutter von einem der Mädchen, Yahoo News Australien. Aber vor Beginn der Zeremonie wurde „jedes Mädchen mit Nagellack oder künstlichen Nägeln“ herausgezogen und in ein Klassenzimmer gesetzt. Hier mussten sie „Der Grinch“ ansehen, während die Veranstaltung ohne sie stattfand.

Die Eltern von Schülerinnen der 10. Klasse an der Mackellar Girls School in Many Vale sind wütend, nachdem ihre Töchter von den Abschlussfeierlichkeiten ausgeschlossen wurden. Quelle: Kirstin/Facebook
Die Eltern von Schülerinnen der 10. Klasse an der Mackellar Girls School in Many Vale sind wütend, nachdem ihre Töchter von den Abschlussfeierlichkeiten ausgeschlossen wurden. Quelle: Kirstin/Facebook

„Die Schule wurde daraufhin von wütenden Eltern überrannt, sodass die Mädchen aus dem Klassenzimmer in den hinteren Teil der Halle gehen durften, um zuzuschauen. Sie durften aber nicht teilnehmen und ihre Namen wurden auch nicht verlesen oder bestätigt“, sagte Kirstin. „Ich weiß von anderen Eltern, meiner Tochter und ihren Freunden, dass es mindestens 57 Mädchen waren.“

In einem Brief an die Schule verurteilte die Mutter die „Bestrafung“ als „erbärmlich“ und sagte, ihre 15-jährige Tochter habe immer Ärger vermieden. „Vier Jahre an der Schule, sie haben hart gearbeitet, ihr Bestes gegeben, sind tolle Menschen und all das wurde zerstört, weil sie hübsche Fingernägel hatten“, schrieb sie.

Die Abschlussveranstaltung der 10. Klasse an der Mackellar Girls School fand ohne Dutzende von Schülerinnen statt. Quelle: Mit freundlicher Genehmigung
Die Abschlussveranstaltung der 10. Klasse an der Mackellar Girls School fand ohne Dutzende von Schülerinnen statt. Quelle: Mit freundlicher Genehmigung

Schule behauptet, Schülerinnen wären gewarnt worden

In einer Erklärung gegenüber Yahoo News Australien erklärt das NSW Department of Education, dass die Mädchen vor der Veranstaltung deutlich auf die Kleiderordnung hingewiesen wurden.

„Wir verstehen, dass einige Schüler und Eltern über die Entscheidung der Schule verärgert sind. Allerdings wurden alle Schülerinnen und Eltern der Mackellar Girls seit Beginn des Schuljahres mehrfach schriftlich und mündlich über die Erwartungen in Bezug auf Uniform und Verhalten informiert“, so ein Sprecher des Bildungsministeriums. „Dazu gehörte auch der ausdrückliche Hinweis an Schüler und Eltern, dass Acrylnägel in der Schule und insbesondere bei der Versammlung der Jahrgangsstufe 10 nicht akzeptabel sind.“

Im Hinblick auf Berichte, dass Dutzende von Schülerinnen von der Zeremonieausgeschlossen wurden, behauptet das Bildungsministerium, dass „etwa 20 von 239 Schülern der Jahrgangsstufe 10 der Schule aus diesem Grund ihre Zeugnisse nicht auf der Bühne erhalten haben, sondern bei der Zeremonie im Saal saßen“.

Eine andere Mutter, Rachel, sagt, ihre Tochter sei in einem Klassenzimmer weit weg vom Saal wegen dieser Nägel ‚ausgegrenzt‘ worden. Quelle: Rachel
Eine andere Mutter, Rachel, sagt, ihre Tochter sei in einem Klassenzimmer weit weg vom Saal wegen dieser Nägel ‚ausgegrenzt‘ worden. Quelle: Rachel

Schülerinnen ‚ausgegrenzt’ als ‚würde es sie nicht geben‘

Aber eine andere Mutter sagt, ihre Tochter durfte überhaupt nicht in den Versammlungssaal und wurde mit über 50 anderen Schülerinnen in zwei Klassenzimmern weit weg vom Saal „ausgegrenzt“.

„Alle Mädchen, die ausgeschlossen wurden, wurden in der Versammlung nicht einmal namentlich erwähnt“, sagte Rachel gegenüber Yahoo News Australien. „Es war, als ob es sie gar nicht gebe. Ein ganzes Jahr lang wurden die Leistungen einer jeden Schülerindurch eine einzige Sache definiert: durchsichtige, lackierte Acrylnägel.“

„Unsere Kinder haben so hart gearbeitet und viel Zeit in Lockdowns fern von Schule und Freunden verbracht. Was sagt das über unsere Prioritäten aus, wenn Kinder in einer öffentlichen Schule wegen ihrer Fingernägel ausgeschlossen werden.“

Andere Eltern teilten ihre Wut bei Facebook.

„Es war wirklich traurig zu sehen, wie unsere Töchter behandelt wurden“, schrieb eine Mutter. „Als ob sie nicht wichtig seien.“

„Meine Tochter war dabei, es war einfach lächerlich“, sagte eine andere Mutter. Jemand anderes behauptete sogar, die Schule habe sie „nach Schweregrad getrennt“.

„Die, wo es nicht so schlimm war, wurden in den Saal gebracht, wo sie zusehen durften“, schrieb die Person. „Mit nudefarbenen Acrylnägeln hat man einen Platz im Saal bekommen, mit falschen Wimpern nicht.“

Tara Meakins

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