Schwarzkümmelöl: Wie gesund ist das "Allheilmittel"?
Schwarzkümmelöl werden diverse positive Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt: So soll es unter anderem schmerzlindernd, entzündungshemmend und blutdrucksenkend wirken. Wir erklären, ob es tatsächlich so gesund ist wie sein Ruf.
Was ist Schwarzkümmel?
Die Samen des Schwarzkümmels sind vielen vom Fladenbrot bekannt, auf dessen Oberfläche man sie traditionell findet. Der Geschmack erinnert an Sesam mit einer leichten Kreuzkümmelnote, doch Schwarzkümmel hat nichts mit Kreuzkümmel oder Kümmel zu tun.
Ursprünglich kommt das Gewürz aus Südasien, mittlerweile findet man es jedoch auch im Mittelmeerraum und in Mitteleuropa.
Das "Gold der Pharaonen", wie man Schwarzkümmel im "Alten Ägypten" nannte, wird seit dem Altertum als beliebtes Gewürz und Heilmittel genutzt, da dem Wirkstoff vorbeugende und heilende Wirkungen nachgesagt werden. Im Islam wurde der Schwarzkümmel vor 1.500 Jahren sogar vom Propheten Mohammed als Heilmittel empfohlen. Er behauptete, Schwarzkümmel heile "jede Krankheit außer dem Tod". Zum Teil wurden die positiven Wirkungen mittlerweile auch wissenschaftlich nachgewiesen.
Das intensiv schmeckende Schwarzkümmelöl wird aus den Samen des Schwarzkümmels gewonnen und wird auch hierzulande als natürliches Heilmittel immer beliebter.
Was kann Schwarzkümmelöl?
Es gibt mittlerweile einige Studien, die die Wirkung des "Wunderöls" genauer untersucht haben. In einem Überblick über die aktuelle Studienlage zum Schwarzkümmelöl von der Uni Freiburg werden dem Öl einige positive Eigenschaften nachgewiesen.
Gesunde Inhaltsstoffe
Schwarzkümmel ist demnach zum einen ein wertvoller Lieferant für Eisen, Kupfer, Zink, Phosphor, Kalzium, Vitamin B1, B3 und Folsäure, zum anderen enthält das Öl Aminosäuren und essenzielle ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Es enthält außerdem ätherischen Öle, de antioxidativ und desinfizierend wirken.
Autoimmunerkankungen
Der Wirkstoff aus Schwarzkümmel kann außerdem bei Autoimmunerkrankungen wie entzündlichem Rheuma, Hashimoto-Schilddrüsenentzündung und der Weissfleckenkrankheit förderlich sein.
Heuschnupfen und Asthma
Weitere Studien weisen darauf hin, dass das Öl auch bei allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen und Asthma helfen kann - hier wird es schon vielfach eingesetzt. „Studien bei Patienten mit Asthma bronchiale, Heuschnupfen und atopischem Ekzem weisen auf die antiasthmatische und antiallergische Wirkung des Schwarzkümmels hin“, schreibt Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann von der Uniklinik Freiburg in der Studien-Zusammenfassung.
Diabetes und Bluthochdruck
Das Samenöl kann demnach auch bei den sogenannten "Wohlstands-Krankheiten" wie Diabetes, Bluthochdruck und bei hohen Blutfetten hilfreich sein, wie die Uniklinik Freiburg in dem Überblick über die Studienlage zu Schwarzkümmel zusammenfasst. So wurde in einer Studie nachgewiesen, dass Schwarzkümmel bei Zuckerkranken die erhöhten Blutzuckerwerte senken konnte und auch zu einer Senkung des Blutdruckes führen kann.
Auch die entzündungshemmende Wirkung von Thymoquinon, einem Pflanzenstoff, der in dem Öl enthalten ist, wurde von Forschern nachgewiesen.
Magen-Darm-Beschwerden
Auch bei Magen-Darm-Beschwerden kann die Einnahme von Schwarzkümmelöl hilfreich sein. Die Vermutung wurde jedoch bislang noch nicht ausreichend nachgewiesen. Auch eine Doppelblindstudie zur Bestätigung der Annahme, dass das Öl bei psychischen Problemen während der Wechseljahre helfen kann, steht noch aus.
Zeckenbefall
Durch Zufall fand 2014 der Regensburger Gymnasiast Alexander Betz heraus, dass Schwarzkümmelöl Hunde von Zecken befreien kann - mit seiner Entdeckung landete er damals auf dem dritten Platz beim Wissenschaftswettbewerb für Schüler "Jugend forscht". Forschungen bestätigen mittlerweile, dass Schwarzkümmelöl bei Hunden gegen Zecken helfen kann. Einige Hundebesitzer nutzen das Öl auch zur Fellpflege und bei Allergien. Bevor man das Öl seinem Hund verabreicht, sollte man aber auf jeden Fall erst einen Tierarzt konsultieren - denn es gibt Hinweise darauf, dass das Mittel den Tieren in größeren Mengen schaden könnte. Für Katzen ist Schwarzkümmelöl generell giftig, sie sollten das Öl daher keinesfalls verschlucken.
Beauty-Produkte
Schwarzkümmelöl findet man mittlerweile auch in diversen Beauty-Produkten wie Gesichtsmasken, Bodylotions, Seifen oder als Haarkur: Dem Öl wird nachgesagt, dass es zu gesunder Haut und glänzenden Haaren verhilft.
Die Stiftung Warentest kritisiert, dass sich die angebliche Wirkung von Schwarzkümmelöl bisher auf relativ wenige Studien stützt und betont, dass viele Wirkmechanismen noch nicht sicher nachgewiesen seien.
Hat Schwarzkümmelöl Nebenwirkungen?
Die empfohlene Tagesdosis von Schwarzkümmelöl liegt bei 3 Gramm: Laut Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann gilt das Risiko für Nebenwirkungen durch Schwarzkümmelöl bei dieser Menge als gering. Nur selten treten Oberbauchbeschwerden oder allergische Reaktionen auf. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte das Öl am besten nicht nüchtern einnehmen und im Zweifelsfall seinen Hausarzt fragen.
Schwangere sollten laut der Medizinerin vorsichtshalber besser auf Schwarzkümmel verzichten. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht ausgeschlossen, bislang aber nicht bekannt.
Wo kaufe ich Schwarzkümmelöl?
Schwarzkümmelöl wird als Öl in Flaschen angeboten. Du bekommst es in Bioläden, Reformhäusern, in gut sortierten Supermärkten und natürlich im Internet, wie zum Beispiel bei Amazon. Am hochwertigsten ist das kaltgepresstes Öl aus biologischem Anbau.
Laut der Verbraucherzentrale sollte man daran denken, dass Nahrungsergänzungsmittel mit fettlöslichen Vitaminen oder Fettsäuren ranzig werden können. Du solltest deshalb das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht um mehr als ein bis zwei Monate überschreiten. Wem der Geschmack des Öls zu intensiv ist, der kann es auch in Kapselform zu sich nehmen, und zwar am besten zu einer Mahlzeit und mit Wasser. Auch Kapseln findest du bei Amazon.
Für eine passgenaue, individuelle Dosierung solltest du jedoch am besten Rücksprache mit deinem Arzt halten.
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