Seidenpflanzengewächse

Seidenpflanzen
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Die Seidenpflanzengewächse bilden eine interessante Unterfamilie innerhalb der Hundsgiftgewächse. Bei den etwa 170 Gattungen finden sich einige, die wunderschöne Zierpflanzen-Arten beinhalten.

Allgemeines

Asclepiadoideae bilden eine Unterfamilie innerhalb der Pflanzenfamilie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Sie sind also darin eine Gruppe von Pflanzen, die genetisch mehr gemeinsame Eigenschaften haben als mit anderen Pflanzen einer Familie. Doch eine Unterfamilie kann sich noch weiter in sogenannte Tribus aufspalten und danach erst in Gattungen und in Arten beziehungsweise Unterarten münden. Je feiner die Verästelungen im dem botanischen System werden, desto enger sind die Pflanzen miteinander verwandt.

Die verbreiteten und beliebten Zimmerpflanzengattungen Hoya (Wachsblumen) und Stephanotis (Kranzschlinge) sind Seidenpflanzengewächse. Im Garten sorgen Hybriden der namensgebenden Gattung Asclepias, zu deutsch Seidenpflanze, für farbstarke Akzente – sie sind auch sehr schöne Schnittblumen. Tropenhäuser botanischer Gärten haben immer viel Zulauf, wenn ein anderes Seidenpflanzengewächs blüht: zum Beispiel die sukkulente Stapelia, deren große, oft bizarr gemusterte Blüten allerdings einen Aasgeruch verströmen.

Wo kommen Seidenpflanzengewächse vor?

Die Unterfamilie der Asclepiadoideae setzt sich aus etwa 170 verschiedenen Gattungen zusammen. Diese sind in den Subtropen und Tropen weltweit verbreitet; der Schwerpunkt liegt in Afrika und Südamerika. Die einzelnen Arten haben sich an sehr unterschiedliche Standorte angepasst. Einige sind in Regenwäldern heimisch, wiederum andere finden sich in Waldgegenden, die durch Trockenzeiten geprägt sind. Wieder andere Arten haben sich an das Leben in offenen Steppen und Wüsten angepasst, wo sie sukkulente Pflanzenteile ausbildeten.

Stapelien
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Wuchs

Seidenpflanzengewächse sind fast immer mehrjährig, oft krautig. Einige Arten wachsen als Lianen, die ein eher flexibles Korkgewebe zur Stabilisierung ausprägen. Sie besiedeln hängend oder kletternd Bäume oder sogar Felsen. Es gibt auch Asclepiadoideae mit verholzenden Trieben, die zumeist mehrstämmige Sträucher bilden. Sukkulente Arten haben oft entsprechend verdickte Triebe und wachsen aufrecht. Vertreter dieser Pflanzenfamilie führen grundsätzlich Milchsaft.

Blätter der Seidenpflanzengewächse

Die Grundform der meist einteiligen Blätter ist fast immer mehr oder weniger elliptisch und zuweilen spitz zulaufend. Je nach Grad der Anpassung an steppen- oder wüstenartige Standorte hat das Laub eine dicke Wachsschicht und wird sukkulent; gelegentlich sind die Blätter sehr schmal. Bei einigen stammsukkulent wachsenden Arten ist die Belaubung stark reduziert.

Blüten

Die Einzelblüten von Seidenpflanzengewächsen sind fünfzählig und stehen meist in Blütenständen zusammen – wenn es auch großblumige Arten gibt, deren Blüten einzeln erscheinen. Nicht selten sind die Blütenblätter teilweise miteinander verwachsen und bilden eine kleine Röhre mit einem kronenartigen flachen Saum. Bestäubt werden sie durch Insekten. Einige Arten duften sehr stark. Süßer Duft lockt Nektar suchende Tiere an; aasartiger Duft täuscht Insekten, die sich von Kadavern ernähren.

Früchte

Nach der Befruchtung erscheinen samenreiche Balgfrüchte. Wenn diese sich öffnen, sieht man, woher der deutsche Name dieser Pflanzen stammt: Die Samen vieler Arten haben eine seidige Behaarung.