Sextoy-Suche! Dieser gute Zweck steckt hinter der schrägen Aktion

Klötzchen bauen kann jeder, beim „Chasse aux Sextoys“-Festival in Belgien suchen Tausende nach Lustspielzeugen (Bild: Getty Images)
Klötzchen bauen kann jeder, beim „Chasse aux Sextoys“-Festival in Belgien suchen Tausende nach Lustspielzeugen (Bild: Getty Images)

Einmal im Jahr wird Wépion in Belgien von Tausenden Frauen bevölkert. Die verbringen in dem beschaulichen Örtchen aber nicht etwa nur ein schönes Wochenende. Vielmehr suchen sie im Schlamm nach Sextoys.

„Chasse aux Sextoys“ – so nennt sich das Event, das einmal jährlich im Dörfchen Wépion, rund 70 Kilometer südöstlich von Brüssel, stattfindet. Was wie ein ganz normales Sommerfestival mit Bierzelten, Toilettenhäuschen und Musik anmutet, dreht sich in Wirklichkeit um Lustspielzeuge.

Wie funktioniert die Sextoy-Suche? Insgesamt 800 Chips sind auf einem riesigen Feld vergraben. Wer einen entdeckt, kann ihn gegen ein Toy eintauschen. So weit, so einfach. Wäre da nicht der Schlamm. Knietief stecken die Suchenden im Erdreich. Doch zu stören scheint das niemanden der 4.000 Gäste.

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Und bei den Sextoysuchenden handelt es sich fast ausschließlich um Frauen. Nur 200 Männer sind bei der Suchaktion erlaubt. Und manche Teilnehmerinnen lassen sich auch optisch etwas Besonderes einfallen: Während einige auf Jeans-Look setzen, stecken andere im Hühnchenkostüm. Und so ziehen also Tausende über den Acker – auf der Suche nach Vibratoren, Massageöl und Co.

Doch hinter dem Spaß steckt auch ein guter Zweck: Organisiert wird das Charity-Event von Nicolas Bustin, Chef der belgischen Sexspielzeugfirma Soft Love – und zwar auf seiner Farm.

Mit Partnern im Bereich Gesundheits- und Sexberatung will der Belgier bei dem Event die Gleichstellung in Sachen Lust bei Frauen und Männern unterstützen. Die Wahl der Mittel mag dabei polarisieren: Neben Zumbakursen und „Body Positivity“-Workshops gehören auch Poledancing und Stripper zu den Programmpunkten. Das Konzept stößt nicht nur auf Zuspruch. Hunderte Katholiken empörten sich laut „Independent“ online via E-Mail und Telefon bei Organisator Bustin. Für ihn ist das allerdings nur eine Bestärkung dafür, dass sich in Sachen Toleranz etwas ändern muss.

2019 wird übrigens wieder gesucht! Und der Andrang dürfte weiterhin groß sein. Was 2008 als Marketingaktion mit ein paar Hundert Teilnehmern begann, ist zehn Jahre später ein Hype, für den Sextoysucher extra aus Luxemburg, Frankreich, Italien und Großbritannien anreisen.