So finden Sie das perfekte Dirndl

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Mal schnell ein Dirndl kaufen und dann ab aufs Oktoberfest? Von wegen. Bei kaum einem anderen Kleidungsstück kann man so viel falsch machen, wie bei der bayerischen Tracht. Im Gegenzug macht ein gut sitzendes Dirndl aber auch aus wirklich jeder Frau ein “fesches Madl”. Damit Sie auf der Wiesn mit ihrem Outfit allen Burschen den Kopf verdrehen, beantwortet Designerin Alexandra von Frankenberg vom Münchner Trachtenlabel Amsel hier die sechs wichtigsten Fragen.

1. Wie lang sollte das Dirndl sein?

Kaufkriterium Nummer eins: die Länge. Dirndl, die nicht einmal übers Knie reichen, gehören sofort aussortiert. Die sind höchstens was für junge Mädels oder partywütige Australierinnen. Eine echte Dame, will sich auch auf der Bierbank stehend nicht unter den Rock gucken lassen. Deswegen empfiehlt auch von Frankenberg: “Mindestens eine 70ger Länge”, die bis knapp übers Knie reicht. Länger geht aber immer.

2. Wie eng ist eng genug?

Das Tolle an Dirndln ist ja, dass sie die weiblichen Vorzüge hervorragend zu Geltung bringen. Leider ist bei vielen die Versuchung groß, es damit zu übertreiben und die Brüste durch ein enges Mieder hochzupressen. Zwar sollte das Kleid grundsätzlich stramm sitzen, “aber nie so eng, dass man nicht mehr Atmen kann oder die Nähte schon anfangen sichtbar auseinander zu klaffen”, erklärt von Frankenberg. Außerdem muss ja auch noch Platz für ein paar Maß und Brezn sein.

3. Woran erkennt man ein hochwertiges Dirndl?

Mittlerweile ist der Trachtenmarkt überschwemmt von Billigware. Doch es gibt einige Indizien, die ein hochwertiges Dirndl auszeichnen. Wie die Expertin erklärt, ist eine gute Verarbeitung und Passform meist schon auf den ersten Blick zu erkennen. Ein weiterer, ziemlich offensichtlicher Hinweis: “Ein Dirndl wird mit Haken oder Knöpfen geschlossen.” Ein Reisverschluss hingegen ist die billigere Alternative.

4. Welche Farben und Materialien sind dieses Jahr angesagt?

Navi und Türkis sind laut von Frankenberg die Trend-Farben fürs Oktoberfest 2016. Auch bei den Materialien hat die Dirndl-Designerin klare Favoriten: “Meine Lieblings-Stoffe sind Samt und handgewebte Baumwolle mit Ton in Ton Muster.” Klassiker sind nach wie vor rote, grüne oder blaue Dirndl. Vorsicht hingegen bei zu grellen Farben oder gewagten Kombinationen, wie Pink plus Neongrün.

5. Welche Bluse passt dazu?

Mit einer klassischen, weißen Baumwollbluse können Sie nichts falsch machen. Aber Achtung: Der derzeit angesagte Off-Shoulder-Trend geht beim Dirndl nicht. “Genauso wenig, wie gar keine Bluse zu tragen”, findet von Frankenberg. Auch schwarze Blusen mag die Münchnerin nicht. Außer, wenn sie Teil einer Vereinstracht und damit Tradition sind.

6. Welche Schuhe gehen und welche nicht?

Last but not least. Die Frage nach dem richtigen Schuhwerk. Hier scheiden sich oftmals die Geister. Für manche sind Ballerinas ein No-Go, andere finden sie süß und bequem. Auch die Trachten-Experten findet die flachen Schlüpfer ok. Lieber hat sie allerdings sogenannte Mary Janes oder Halbschnürschuhe mit kleinem Absatz. Auch Pumps sind ihrer Meinung nach eine gute Wahl, dann allerdings eine schlichte Ausführung. Außer “wenn das Dirndl sehr simpel ist, dann darf der Schuh ruhig ein Hingucker sein. Hauptsache elegant und geschmackvoll.” Na dann, O'zogn is!

Oktoberfest 2016: Dirndltrends von Stylejunction aus München

Foto(s): imago/Action Pictures