So kaufen Sie Mode nachhaltig und fair
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Flut an Billigmode
Die Textilindustrie verursacht eine Menge Treibhausgase. So ist die Branche für rund zehn Prozent des globalen Ausstoßes an CO₂ verantwortlich. Nach der Ölindustrie zählt die Textilbranche zu den umweltschädlichsten Industrien überhaupt. Verantwortlich dafür ist vor allem die wachsende Flut an Billigmode, die als schneller Kauf oft ungetragen im Schrank und letztlich im Restmüll landet. Denn: Kleidung aus minderwertigen Fasern lässt sich kaum recyceln. (Bild: iStock/Chaay_Tee)iStock/Chaay_Tee - 2/22
Billige Produktionskette
Bei der Produktion von Billigmode werden giftige Chemikalien (Schwermetalle wie Arsen und Cadmium) freigesetzt und schaden der Umwelt enorm. Doch nicht nur die Natur leidet: Vor allem die Näherinnen und Näher in Entwicklungsländern leiden unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen, wie etwa niedrige Löhne, mangelnder Gesundheitsschutz und fehlende Sicherheitsstandards. (Bild: iStock/kzenon)iStock/kzenon - 3/22
Volle Kleiderschränke
Doch auch der Kauf von teurer Markenkleidung, die nicht in Billigmode-Ketten verhökert werden, ist kein Garant für eine faire und nachhaltige Produktion. Eine wichtige und erste Maßnahme gegen die ökologischen und sozialen Folgen von Fast Fashion ist nachhaltiger Konsum. Denn einer Greenpeace-Umfrage zufolge hängt jedes fünfte Kleidungsstück schlicht und einfach ungetragen im Schrank. (Bild: iStock/Wachira Wacharapathom)iStock/Wachira Wacharapathom - 4/22
Bewusst einkaufen
Besser für Mensch und Umwelt ist nachhaltiger und reduzierter Konsum. Weniger einkaufen reduziert die Nachfrage an Billigmode und letztlich auch Klamotten-Müllberge. Beim Kauf von Mode sollten zeitlose und gut kombinierbare Kleidungsstücke mit Bedacht ausgewählt werden. Dabei hilft es, eigene Bedürfnisse und Motive vor jedem Kauf zu hinterfragen, um Spontan- und Fehlkäufe zu vermeiden. (Bild: iStock/JackF)iStock/JackF - 5/22
Nachhaltige Mode
Hochwertige Bio-Kleidung hält zudem länger als ein Kleidungsstück einer Fast-Fashion-Kette. Diese Modelabels produzieren eine Vielzahl an Kollektionen, die lediglich eine Saison halten sollen. Die bessere Wahl ist definitiv ökologisch und fair gehandelte Bio-Kleidung von regionalen Marken. Eco- und Fair-Fashion produzieren etwa Armedangels, Jan 'n June, hessnatur, Recolution oder Dedicated. Auf Plattformen wie Avocadostore.de oder Glore.de findet sich ebenfalls eine große Auswahl an nachhaltiger Kleidung. (Bild: iStock/SEE D JAN)iStock/SEE D JAN - 6/22
Recycelte Outdoorwear
Zu nachhaltigen Labels zählen auch Sports- und Outdoorwear wie etwa Patagonia, Vaude oder Pyua sowie die Bademode von Mymarini. Diese Firmen setzen auf langlebige Produkte, die aus nachhaltigen Materialien und recycelten Stoffen, wie zum Beispiel Fischernetzen produziert werden. Dabei wird die funktionale Sportkleidung (etwa von Patagonia) in einem Kreislaufsystem nach Gebrauch zurückgekauft, aufgearbeitet als Secondhand wieder angeboten oder das Material recycelt. (Bild: iStock/OLGA KAZANTSEVA)iStock/OLGA KAZANTSEVA - 7/22
Upcycling und DIY
Kleidung aus hochwertigen Materialien hält zudem viel länger als Stücke aus der Fast-Fashion-Industrie. Selbst wenn Bio-Kleidung Schaden nimmt, sollten Stücke nicht gleich in der Tonne landen. Mit kreativen DIY-Ideen und Upcycling-Methoden lassen sich beschädigte Kleidungsstücke reparieren. Falls eigene Schneider-Fähigkeiten fehlen, freuen sich kleine Nähstudios oder Änderungsschneidereien über neue Aufträge. (Bild: iStock/Uplight Pictures)iStock/Uplight Pictures - 8/22
Gütesiegel
Für den Kauf nachhaltiger Mode können anerkannte Gütesiegel helfen. Mit Siegeln werden Produkte, die sozial-ökologisch und sozial-ökonomisch hergestellt wurden entsprechend deklariert. Dazu zählen: Global Organic Textile Standard (GOTS), Fair Wear Foundation (FWF), Fairtrade sowie Naturtextil IVN zertifiziert BEST - das bisher strengste Öko-Siegel. Mehr Infos zu den Siegeln finden Sie auch unter siegelklarheit.de. (Bild: Global Organic Textile Standard)Global Organic Textile Standard - 9/22
Kleine Modelabels
Auch kleinere Modelabels produzieren auf faire und nachhaltige Weise Kleidung - meist in geringer Stückzahl. Doch Zertifizierungen und Gütesiegel sind recht teuer und deshalb tragen Produkte kleiner und regionaler Marken oftmals keine Siegel. In diesem Fall empfiehlt sich ein Blick auf den Waschzettel. Denn ökologische Materialien wie Bio-Baumwolle oder Lyocell sind wichtige Indizien für eine umweltschonende Produktion. (Bild: iStock/erikreis)iStock/erikreis - 10/22
Taschen aus Hosen
Kleidung, die ungetragen nur im Schrank hängt, kann zu neuen Stücken umgearbeitet werden. Dafür finden sich viele Upcycling-Ideen im Internet oder Büchern, wie aus alten Jeanshosen neue Stücke wie T-Shirts, Röcke, Taschen oder Haarbänder gefertigt werden können. Zudem arbeiten auch einige Modelabels mit alten Materialien oder Ausschussware und schenken ihnen in Form von Upcycling-Mode ein neues Leben. (Bild: iStock/marugod83)iStock/marugod83 - 11/22
Social-Fashion-Label
Neue Mode aus alten oder ungenutzten Materialien schafft auch das Hamburger Modelabel Bridge & Tunnel. Das Social-Fashion-Label, das vorrangig mit gesellschaftlich benachteiligten Menschen und Flüchtlingen zusammenarbeitet, produziert aus ausrangierten Denimstoffen besondere Kleidungsstücke und Accessoires wie Taschen und Anhänger. Der Grundgedanke von Bridge & Tunnel: Die Menschen und die getragene Kleidung erhalten eine zweite Chance. (Bild: 2019 Getty Images/Zacharie Scheurer)2019 Getty Images/Zacharie Scheurer - 12/22
Richtig waschen
Auch mit der richtigen Pflege wird Kleidung länger erhalten und sieht zudem schöner aus. Kleidungsstücke sollten, wenn möglich, nicht zu oft gewaschen werden und wenn, dann am besten mit Bio-Feinwaschpulver. Das schont und bewahrt nicht nur empfindliche Fasern und Stoffe, sondern auch die Umwelt. Denn in herkömmlichen Waschmittel-Produkten steckt oft Mikroplastik. Auch Weichspüler weisen häufig bedenkliche Inhaltsstoffe auf. (Bild: iStock/artursfoto)iStock/artursfoto - 13/22
Niedrige Temperaturen
Empfindliche Kleidung aus Seide oder Merino- und Schurwolle sollte besser regelmäßig gelüftet statt gewaschen zu werden. Bei starken Verschmutzungen können die Stücke mit der Hand gewaschen werden. So können sie lange getragen und womöglich noch in gutem Zustand weiter verschenkt werden. Weiterer Tipp: Niedrige Temperaturen bis zu 30 Grad und längere Waschprogramme pflegen Fasern und Stoffe, sparen Energie und schonen damit auch die Umwelt. (Bild: iStock/Kyryl Gorlov)iStock/Kyryl Gorlov - 14/22
Second Hand
Nicht nur bewusste Entscheidungen von Bio-Mode ohne Spontan- und Fehleinkäufe sind sinnvolle Möglichkeiten, Fast-Fashion den Kampf anzusagen. Auch Second-Hand-Läden unterstützen die Wertschöpfung von Kleidung und drosseln die Klamotten-Flut. Gebrauchte Mode gibt es dabei nicht nur in Vintage-Läden, auch immer mehr Online-Shops bieten tragbare Mode aus zweiter Hand an. (Bild: iStock/Highwaystarz-Photography)iStock/Highwaystarz-Photography - 15/22
Tauschbörsen
Weitere Optionen, an gute Second-Hand-Mode zu kommen, sind organisierte Tauschbörsen, Flohmärkte oder Online-Plattformen (vinted.de oder depop.com). Hier kann Mode getauscht oder gekauft werden. Klamotten zu tauschen oder auch als Geschenke weiterzugeben sollte auch in Familien und unter Freunden gängig werden. Denn Geschenke müssen nicht immer ladenneu sein - vor allem, wenn es sich um gut erhaltene Kleidung handelt. (Bild: iStock/Anna Gorbacheva)iStock/Anna Gorbacheva - 16/22
Kleiderspende
Falls sich für die aussortierte Kleidung kein Abnehmer im Freundes- oder Familienkreis finden lässt, sind auch gemeinnützige Organisationen, Kleiderkammern oder auch Modeketten wie H&M oder Zara Adressen für getragene Kleidung. Die Modeketten nehmen selbst Stücke, die nicht von ihrem Label stammen. Wichtig ist nur, dass die Kleidung aus Stoffen besteht, die weiterverarbeitet werden können. (Bild: iStock/Wachiwit)iStock/Wachiwit - 17/22
Marktplatz für getragene Kleidung
Auch der Online-Versandhandel Zalando bietet Plattformen, um Kleidung weiterzugeben: auf der Website von Zalando Zircle oder mit der passenden App. Der virtuelle Marktplatz bietet eine große Auswahl an geprüfter Second-Hand-Mode. Altkleider können Sie auch über die Aktion "Platz schaffen mit Herz" loswerden. In Zusammenarbeit mit dem Versandhändler OTTO können Sie sogar mitentschieden, welche gemeinnützige Aktion dadurch unterstützt wird. (Bild: iStock/Alexander Farnsworth)iStock/Alexander Farnsworth - 18/22
Kleidung ausleihen
Ebenfalls nachhaltig: Mode mieten. Vor allem für besondere Anlässe oder auch bestimmte Phasen im Leben wie etwa Schwangerschaft, sind ausgeliehene Klamotten sehr sinnvoll. So konnte man etwa bei Tchibo Share Baby- und Kinderkleidung ausleihen. Leider hat das Konzept langfristig nicht genug Kunden und Kundinnen überzeugt und wurde 2020 eingestellt. Nachhaltige Ansätze in der Modebranche sind dennoch sehr wichtig. (Bild: iStock/chokja)iStock/chokja - 19/22
Unown
Auch die beiden Gründerinnen von Unown in Hamburg hatten die Idee, besondere Mode auszuleihen. Über ein spezielles Abosystem kann hier regelmäßig oder auch nur einmalig für einen Zeitraum von zwei Wochen bis zu einem Monat Mode ausgeliehen werden. Seit 2019 betreiben die beiden Frauen samt Team einen Leasing-Service für Kleidungsstücke von Fair-Fashion-Labels, Fair-Trade-Schmuck sowie nachhaltig produzierte Taschen. (Bild: iStock/Liudmila Chernetska)iStock/Liudmila Chernetska - 20/22
Mode-Apps
Auch mit Apps wird nachhaltiges Einkaufen einfacher für den Kunden gemacht. Ein Beispiel hierfür ist die Green Fashion Challenge App, die mit hilfreichen Tipps und Infos Fair-Fashion-Läden ausfindig macht oder auch Textilsiegel erklärt. Mit Charts, Punktesystemen und Auszeichnungen hilft die App zusätzlich das eigene Kaufverhalten auf Nachhaltigkeit zu bewerten und einzuordnen. (Bild: iStock/Inside Creative House)iStock/Inside Creative House - 21/22
App Good On You
Mode-Läden, die nachhaltige und faire Kleidung verkaufen, sind nicht immer leicht zu finden. Denn 90 Prozent der in Deutschland verkauften Mode wird in Asien oder Afrika produziert und importiert. Zudem verraten viele Siegel oder bestimmte Modemarken nicht, wie und woraus Kleidungsstücke produziert wurden. Dabei hilft die App Good On You. Mit diesem Hilfsmittel auf dem Smartphone wird Kleidung nach ethischen Standards eingeteilt. (Bild: iStock/g-stockstudio)iStock/g-stockstudio - 22/22
App Save Your Wardrobe
Mithilfe von Daten renommierter Organisationen wie Greenpeace und Carbon Trust, kategorisiert die App Good On You Mode in die folgenden Bereiche: Von "Marke meiden" bis hin zu "Kaufempfehlung". Mit einer weiteren App (Save Your Wardrobe) können bereits vorhandene Kleidungsstücke im eigenen Schrank digitalisiert, neue Outfits geplant und so neu kombiniert wieder getragen werden. Denn die nachhaltigste Mode hängt bereits im eigenen Kleiderschrank. (Bild: iStock/Anna Gorbacheva)iStock/Anna Gorbacheva