ADAC-Test: So sehr leiden die Akkus von E-Autos unter eisigen Temperaturen
Wie wirken sich tiefe Temperaturen auf den Energieverbrauch und die Reichweite von Elektroautos aus? Das hat der ADAC mit 25 Elektrofahrzeugen getestet. Nur zwei erhielten die Note "sehr gut", acht Fahrzeuge mussten dagegen für eine Strecke von 582 Kilometer dreimal stoppen, um den Akku zu laden.
Fahrstil, Zuladung, Witterungsverhältnisse - viele Faktoren beeinflussen die Leistung von Akkus in E-Autos und wirken sich so auch auf die Reichweite des Fahrzeugs aus. Der ADAC hat nun untersucht, wie sich tiefe Temperaturen im Winter auf die Reichweite von E-Autos bei Autobahnfahrten auswirken. Dazu hat der Automobilclub eine Autobahnfahrt von München nach Berlin bei null Grad für 25 leistungsstarke E-Autos simuliert.
Nur eines der getesteten Fahrzeuge schaffte die Strecke ohne zwischendurch wieder aufladen zu müssen. Bei acht Elektrofahrzeugen waren dagegen drei Aufladestopps notwendig. Bei 18 getesteten Fahrzeugen lag der Energieverbrauch um 50 Prozent höher, als in den Prospekten der Hersteller angegeben. Allerdings beutet das keinen entsprechenden Reichweitenverlust.
So hat der ADAC gestestet
Um einen objektiven Test zu gewährleisten, hat der ADAC den Test unter Laborbedingungen durchgeführt. So konnten Fahrstil, Verkehrsfluss und Geschwindigkeits- und Temperaturabweichungen als verfälschende Faktoren ausgeschlossen werden. Die Simulation entsprach der Strecke von München nach Berlin auf der A9, mit realistischem Verkehrsaufkommen und Topografie. Als Höchstgeschwindigkeit wählten die Prüferinnen und Prüfer die auf Autobahnen vorgegebene Richtgeschwindigkeit von 130 km/h was im Test eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 111 km/h ergeben hat. Die Teststrecke hatte eine Länge von 582 Kilometern.
Getestet wurden E-Autos von Verkaufspreisen zwischen 42,900 und 129,000 Euro, mit Akkugrößen von 71 bis 118 kWh.
Diese E-Autos schnitten am besten ab
Das einzige Elektroauto, dass es ohne Nachladestopp bis nach Berlin schaffte, war der Mercedes EQS. Im Test betrug die Reichweite 600 Kilometer, da die Restreichweite des Akkus mit 18 Kilometern im Fahrzeug angegeben war. Zu der Leistung des Mercedes EQS trägt aber auch bei, dass dieses Modell mit 118 kHw den größten Akku an Bord hat. Aber auch gute aerodynamische Werte, Rollwiderstand und ein gutes Temperaturmanagement haben laut ADAC zu einem effizienten Verbrauch beigetragen. Daher erhielt der Mercedes EQS die Note "sehr gut".
Auch ein weiteres Fahrzeug aus Deutschland, der Porsche Taycan, überzeugte und erhielt ebenfalls die Bestnote. Fünf weitere Fahrzeuge erhielten die Note "gut", Sie kamen wie der Porsche Taycan mit nur einem Nachladestopp aus. Dabei handelte es sich um den Lucid Air Grand Touring, den Volkswagen ID.7 Pro S, den NIO ET5 LR, den Tesla Model 3 MR RWD und den Audi S e-tron GT quattro.
Das sind die Testverlierer
Im ADAC-Test mussten die Prüfer und Prüferinnen kein Mal die Note "mangelhaft" oder "ungenügend" vergeben. Doch mit acht Autos, welche die Note "ausreichend" bekamen, ließ die Leistung von fast einem Drittel der getesteten Fahrzeuge zu wünschen übrig. Von den neun mit "ausreichend" bewerteten Elektroautos mussten acht Fahrzeuge dreimal aufladen, um die fast 600 Kilometer lange Strecke zu bewerkstelligen:
Nissan Ariya 87 FWD
BYD Seal RWD
Genesis GV60 RWD
GWM ORA 07 GT
Renault Scenic E-Tech 220
Toyota bZ4X FWD
Volvo EC40
Peugeot e-3008
MG 4 ER