Social Pulse: Greta Thunberg macht auf "Barbie"

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Wo Greta Thunberg auftaucht, erhält ein Klimaprotest gleich viel mehr Aufmerksamkeit. Eine, die noch mehr Social-Media-Zugkraft hat, ist aktuell Barbie - also hat Greta sich diese kurzerhand zunutze gemacht.

Greta Thunberg tanzt auf Instagram wie Barbie (Symbolbild: Sean Gallup/Getty Images)
Greta Thunberg tanzt auf Instagram wie Barbie (Symbolbild: Sean Gallup/Getty Images)

Greta Gerwigs "Barbie" hat eine Marketing-Maschinerie im Rücken, die selbst in Zeiten der Marvel-Mega-Blockbuster ihresgleichen sucht. Wo man in den vergangenen Wochen auch hinschaute, wurde man von grellem Pink geblendet. Einem Bericht von Insider zufolge entsprach das Marketing-Budget des Films schätzungsweise um die 150 Millionen Dollar und entspricht damit den Produktionskosten von 145 Millionen Dollar.

Für große Hollywood-Blockbuster, auf die das Studio große Stücke setzt, ist dies gar nicht mehr so ungewöhnlich, für Laien scheinen derartige Ausgaben unglaublich. Doch bei einem derartigen Hype bleibt einem nur, in dessen Windschatten mitzufahren. Auch die Kanäle vieler Influencer sind pink-getüncht, und Social-Media-Manager springen in der Hoffnung auf einen viralen Hit auf den Barbie-Zug auf.

Lässt sich das vielleicht sogar für gute Zwecke nutzen? Das will Greta Thunberg nun herausfinden und macht sich den Barbie-Hype ebenfalls zunutze. In einem Instagram-Video stellt sie eine Szene aus "Barbie" nach, während sie vor einem britischen Regierungsgebäude protestiert.

Das Video wurde von der Organisation Stop Cambo geteilt, die sich gegen neue Ölbohrungen und Gasleitungen einsetzen. Drei Mitglieder sind darin zusammen mit Thunberg zu sehen, wie sie die Szene nachspielen, in der Barbie (Margot Robbie) und ihre Freunde eine riesige, sorglose Party feiern und die Blondine unvermittelt mit der Frage rausplatzt: "Denkt ihr jemals über das Sterben nach?" Bei Thunberg wird daraus freilich: "Denkt ihr jemals über die Klimakrise nach?"

Greta oder Barbie - wer zieht mehr?

In den Kommentaren wird sie für das "Greta X Barbie"-Crossover amüsiert gefeiert. "Das Crossover des Jahres", schreibt ein Nutzer. Ein anderer meint: "Eindeutig das Video des Jahres." Ein weiterer User, der offenbar live Zeuge des Tanzes mit dem abrupten Ende wurde, schrieb: "Jetzt verstehe ich, was ihr da gemacht habt." Ein anderer lobt den "Barbie"-Ansatz: "So bringt man eine Nachricht unters Volk!"

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Auf ihrem eigenen Instagram-Kanal wird Greta Thunberg ernster und postet ein eindringliches Plädoyer von sich und Stop-Cambo-Aktivisten, die aktuell eine Bohrung des Rosebank-Ölfelds vor der Küste von Shetland verhindern wollen.

Am Freitag hat sich die schwedische Klimaaktivistin den Protesten in London angeschlossen und hierfür - wie überall, wo sie auftaucht - für mehr Medienpräsenz gesorgt. Noch mehr Aufmerksamkeit generiert dann wohl nur noch Barbie.

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