Sonnenaugen
Sonnenaugen-Arten sind zu den bekanntesten Gartenstauden avanciert, weil sie selten Probleme bereiten und stets adrett aussehen. Einzelne Heliopsis-Sorten unterscheiden sich in reizvollen Details.
Herkunft
Die meisten der etwa 13 Heliopsis-Arten stammen aus Mittelamerika, genauer gesagt Mexiko. Von dort erstreckt sich das Verbreitungsgebiet in den Süden der USA sowie ins obere westliche Drittel des südamerikanischen Kontinents. Die Gattung Heliopsis gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler, Asteraceae, und sind darin in der Unterfamilie der Helianthae zugeordnet. Nicht nur dem Namen nach, sondern auch von ihrer evolutionären Abstammung gesehen, stehen Sonnenaugen den Gattungen Sonnenhut (Echinacea) und Sonnenblume (Helianthus) nahe. Der botanische Name lässt sich aus dem Griechischen mit "sonnenähnlich" übersetzen.
Aussehen und Wuchs von Sonnenaugen
Die meisten Heliopsis-Arten sind Stauden. Sie bauen sich jedes Jahr aus einem Wurzelstock komplett neu auf. Viele einzelne Triebe bilden eine säulen- oder leicht trichterartig geformte Pflanze. Sonnenaugen wachsen je nach Art und Sorte zwischen 30 und 130 Zentimeter hoch. Das dunkle Laub ist eiförmig mit gesägtem Rand und gleichständig angeordnet. Etwa im oberen Drittel bis Viertel der Pflanzen zweigen sich im Sommer Stiele ab, die Blüten tragen; die Triebspitzen enden in Blütenkörben. Jeder Blütenkorb besteht aus mittigen gelben Röhrenblüten. Diese sind zwittrig und fruchtbar. Die langen, meist gelben Zungenblüten, die sich in einer oder mehreren Reihen um das Körbchenzentrum anordnen, sind ebenfalls fruchtbar, aber weiblich – so können auch sie Samen bilden.
Standort und Substrat
Sonnenaugen entfalten ihre volle Schönheit in offen gelegenen, sonnigen Arealen. Der Boden sollte fruchtbar sein und darf nie völlig austrocknen. Kompakt wachsende Gartenformen gedeihen auch in Pflanzgefäßen gut.
Pflanzung
Heliopsis für den Garten wachsen vital und können als Jungpflanze etwa von April bis September gepflanzt werden.
Heliopsis pflegen
Gönnen Sie Sonnenaugen im Frühling zur Zeit des Austriebes eine große Gabe Kompost oder wenigstens eine Handvoll organischen Langzeitdünger. Sehr hohe Sorten werden vorsichtshalber im Mai und Juni gestützt, sodass zum Blühzeitpunkt die Halterungen durch Laub bedeckt sind. Auch wenn Sonnenaugen grundsätzlich standfest sind, können schwere Regenfälle oder Sturmböen die Triebe niederdrücken. Wenn die ersten Blütenkörbe unschön aussehen, werden sie aus ästhetischen Gründen entfernt. Wenn die Triebe im Herbst vergehen, können sie abgeschnitten werden – auf die Winterhärte hat das keinen Einfluss. Staudig wachsende Heliopsis-Arten sind völlig winterhart. Die Pflanzen können lange an ihrem Standplatz bleiben. Lässt ihre Blütenfülle und Kraft trotz guter Pflege nach, teilt man die Pflanze im zeitigen Frühling und setzt faustgroße Teilstücke in neue Erde.
Verwendung
Als verlässlicher, hochsommerlich blühender Farbträger in Staudenbeeten sind Sonnenaugen unschlagbar; die Blütenkörbe halten auch gut als Schnittblume. Der Gelbton der Blüten ist sehr intensiv und tendiert zum Gold – insofern sind starke Farbkontraste mit Heliopsis möglich. Wer leichtere Wirkungen erzielen möchte, gesellt Sonnenaugen beispielsweise weißblühende Gaura, weiße und zartgelbe Rosen oder silbrig belaubte Artemisien bei.
Wichtige Arten und Sorten
Ganz klar die Favoriten-Art für Gärten ist Heliopsis helianthoides var. scabra, die auch unter ihrem falschen Synonym Heliopsis scabra gelegentlich angeboten wird. Die Sortenpalette dieser Art zeigt vor allem Unterschiede im Blütenbau und der Wuchshöhe. ‘Asahi’ hat vergleichsweise kleine, sattgelbe Blütenkörbe auf etwa Meterhöhe, die sind aber voll gefüllt. Bei der ähnlich blühenden ‘Goldgrünherz’ ist ein Schuss limonengrün in die Farbe gemixt. ‘Spitzentänzerin’ hat recht große Blütenkörbchen mit einem etwa vierfachen Kranz aus goldgelben Zungenblüten, die an ihren Spitzen effektvoll eingekerbt sind und wächst gut 120 Zentimeter hoch. ‘Venus’ erreicht die gleiche Höhe, mutet aber wie eine schöne gelbe Margarite an. Rote Zonen auf den gelben Zungenblüten zeigt die neuere Sorte ‘Burning Hearts’; fast vollständig rot blüht ‘Bleeding Hearts’.
Wie lassen sich Sonnenaugen vermehren?
Am einfachsten ist es, Sonnenaugenpflanzen im Frühling zur Vermehrung zu teilen – dabei gibt es nie Probleme; auch kleine Teilstücke wachsen heran. So lassen sich Lieblingssorten bestens erhalten.
Krankheiten und Schädlinge
Abgesehen von Schnecken, die junge Austriebe gefährden, sind keine Krankheiten oder Schädlinge bei Heliopsis zu erwarten.