Start in die kalte Jahreszeit: So haltet ihr den Winterblues in Schach

Menschen, die in der nördlichen Hemisphäre leben, leiden unter sogenannten saisonalen Depressionen. (Bild: Getty Images)
Menschen, die in der nördlichen Hemisphäre leben, leiden unter sogenannten saisonalen Depressionen. (Bild: Getty Images)

Saisonal bedingte Depressionen sind keine Einbildung – die veränderten Licht- und Wetterbedingungen im Winter beeinflussen unseren Körper tatsächlich stärker, als wir glauben. Gegen so eine Winterdepression kann aber jeder etwas tun.

Es wird dunkler, es wird kälter und wir Menschen werden schlapp. Warum? Weil unsere Vorfahren einst Winterschlaf gehalten haben – und diese Form nun das Relikt davon ist. Der Körper reagiert nämlich von ganz allein auf die sich verändernden Wetterbedingungen und bereitet sich in den kälteren Monaten darauf vor, weniger Energie zu verbrauchen.

Aufgrund der Dunkelheit wird mehr vom “Dunkelhormon” Melatonin ausgeschüttet, das schlägt bei Vielen aufs Gemüt. Was den meisten Menschen dann fehlt, ist das Glückshormon Serotonin, das durch Vitamin D im Hirn entsteht und dessen Spiegel bei Sonnenlicht steigt und die Stimmung aufhellt. Und daher ist fast alles, was mit Licht zu tun hat, wohl das beste Rezept gegen den Winterblues. Aber erstmal der Reihe nach.

Wie erkennst du eine Winterdepression?

Von November bis März haben wir die dunkle Jahreszeit mit kühleren Temperaturen und wenig Sonnenschein. Solltest du in dieser Zeit Anzeichen bemerken wie Schlappheit, Immunschwäche, Antriebslosigkeit und Heißhunger auf Kohlenhydrate, solltest du einen Arzt aufsuchen – um abzuklären, ob die Stimmung wirklich nur aufgrund der Jahreszeit beeinträchtigt ist. Von einer normalen Depression unterscheidet sich der Winterblues in drei Symptomen, laut “Apotheken-Umschau” sind dies folgende: “Die Betroffenen schlafen mehr, sind aber trotzdem müde. Sie entwickeln einen Heißhunger auf Süßigkeiten, insbesondere auf Schokolade, und auf andere kohlenhydratreiche Lebensmittel. Und sie nehmen an Gewicht zu”, so Psychiater Dieter Kunz. Der Körper möchte also den Serotoninmangel durch Nahrung ausgleichen. Wichtig ist, sich Rat bei einem Arzt einzuholen – denn nur ein Fachmann kann die entsprechend richtige Behandlung für jede individuelle Depressionsform vornehmen.

Ein Spaziergang kann Wunder bewirken und hilft gegen den Winterblues. (Bild: Getty Images)
Ein Spaziergang kann Wunder bewirken und hilft gegen den Winterblues. (Bild: Getty Images)

So kannst du den Winterblues in Schach halten

Lichttherapie

Bei leichter bis mittelschwerer Winterdepression kann die sogenannte Lichttherapie die Symptome lindern. Der Patient befindet sich dabei ungefähr 80 Zentimeter von der Lichtquelle entfernt, die nicht weniger als 2.500 Lux, am besten 10.000 Lux aufweist. Zum Vergleich: Normale Zimmerbeleuchtung hat 300 bis 500 Lux. Das Licht geht durch die geschlossenen Augenlider hindurch und imitiert das ähnlich starke Sonnenlicht, das für einen höheren Serotoninspiegel sorgt. Bei 10.000 Lux reichen 30 Minuten am Tag, laut Experten ist die Zeit zwischen sieben und zehn Uhr morgens gut geeignet. Sogenannte Lichtduschen sind im Fachhandel erhältlich und können auch vom Arzt verschrieben werden.

Spaziergänge & Bewegung

Tägliches Spazierengehen, auch bei schlechtem Wetter, frische Luft, Bewegung, neue Eindrücke fürs Gehirn und das Tageslicht können die Stimmung ebenfalls aufhellen. Triff dich doch regelmäßig mit einem Thermobecher bewaffnet mit einem Freund zum Spaziergang und du wirst merken: Es geht nicht nur dir allein so.

Vitamin-D-Ausgleich

Die wenigen Sonnenstunden zeigen sich in einem Vitamin-D-Mangel, daher kann es hilfreich sein, hochdosierte Vitamin-D-Präparate einzunehmen. Durch die Einnahme kann die Stimmung aufgehellt werden, eine höhere Leistungsfähigkeit erzielt und das Immunsystem gestärkt werden.