Was steckt drin? Verbraucherzentralen fordern Kennzeichnungspflicht für Speiseeis

Alle lieben Eis. Aber was genau steckt eigentlich in der Sommer-Leckerei? (Bild: Getty Images)
Alle lieben Eis. Aber was genau steckt eigentlich in der Sommer-Leckerei? (Bild: Getty Images)

Die Sonne lacht, der Wind ist lau – ab in die Eisdiele! Doch wer wissen möchte, was genau in der gefrorenen Köstlichkeit steckt, hat es mitunter schwer. Deshalb fordern Verbraucherschützer mehr Informationen für den Endverbraucher. Dabei gelten bereits jetzt bestimmte Richtlinien.

„Eisgenuss ist etwas Schönes”, sagt Klaus Müller, der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Doch sei es für Verbraucher schwer zu erkennen, was genau im Eis steckt. Fragen nach dem Fettanteil, nach Aroma- und Farbstoffen würden an der Theke wohl eher selten gestellt und geduldig beantwortet, zumal bei hohen Temperaturen reger Betrieb herrsche.

Lebensmittel, die verpackt verkauft werden, unterliegen bekanntlich einer strengen Kennzeichnungspflicht: Auf der Verpackung stehen sämtliche Inhaltsstoffe. Speiseeis, das an Theken angeboten wird, ist von dieser Regel zum Teil ausgenommen, was Müller bemängelt. Er plädiert dafür, dass Eisdielen und -wägen detaillierte Übersichten aushängen. Dafür könnten Flächen genutzt werden, die traditionell für Werbung reserviert sind.

Vanilleeis ist nicht gleich Vanilleeis

Von diesem Vorschlag hält der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) naturgemäß wenig. Kunden könnten sich stets an die Verkäufer wenden, um mehr über das angebotene Eis zu erfahren, befindet Dehoga-Sprecher Christopher Lück. Schon 2014 wurde vorgeschrieben, dass auch Eistheken allergene Inhaltsstoffe wie Nüsse gut sichtbar kennzeichnen müssen.

Weiterhin wurde im Herbst vergangenen Jahres festgelegt, was ein Eis enthalten muss, um mit bestimmten Begriffen beworben werden zu dürfen. So darf ein „Vanilleeis” seinen „deutlich wahrnehmbaren” Geschmack ausschließlich aus gemahlenen Schoten, Vanilleextrakt oder natürlichen Aromen beziehen. Andernfalls handelt es sich um „Eis mit Vanillegeschmack”. „Erdbeereis” wiederum muss mindestens 20 Prozent Erdbeeren enthalten und „Milcheis” 70 Prozent Milch.

Die Zahlen sprechen für sich

Dass es den Menschen nicht egal sein kann, was in der Sommer-Leckerei steckt, legt der schiere Eiskonsum in Deutschland nahe. Laut Zahlen der Markeneisbranche verzehrt jeder Bundesbürger 7,5 Liter Eis im Jahr. Davon entfallen sechs Liter auf industriell hergestellte Produkte, die in Supermärkten oder Tankstellen verkauft werden. Den Rest macht in Dielen angebotenes, selbst hergestelltes Eis und Softeis aus, das vor Ort gemischt wird.

Zuletzt wurden bei Kontrollen in Niedersachsen Mängel in der Kennzeichnung von Speiseeis festgestellt, wie das Landesamt für Verbraucherschutz mitteilte. So enthielten beispielsweis Proben von „Walnusseis” nur Spuren der beliebten Nuss – die Eismacher hatten sich stattdessen der günstigeren Haselnuss bedient.

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