Studie: Besser lernen mit Rosenduft?

Eine Studie hat ergeben, dass Parfüms, die nach Grapefruit riechen, die Träger des Dufts um bis zu sechs Jahre jünger wirken lassen. Nun hat ein Forschungsteam herausgefunden, dass Rosendüfte eine positive Wirkung haben können – vor allem nachts.

Rosendüfte wirken sich positiv auf das Lernen aus (Symbolbild: Getty Images)
Rosendüfte wirken sich positiv auf das Lernen aus (Symbolbild: Getty Images)

Du hast Probleme beim Lernen und kannst dir einfach nichts merken? Dann haben wir gute Neuigkeiten für dich. Denn wer nachts mit Rosenduft lernt, kann Dinge in seinem Gehirn besser abspeichern. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Universitätsklinikums Freiburg und des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP).

Dass Duftstoffe den Lernerfolg erhöhen können, wenn sie während des Lernens und später erneut während des Schlafs präsentiert werden, ist bereits seit einigen Jahren bekannt. In der neuen Untersuchung konnte das Forschungsteam jedoch beweisen, dass das besonders gut funktioniert, wenn der Duft über mindestens drei Tage und Nächte eingesetzt wird.

Studienteilnehmer lernen Vokabeln mit Rosenduft

In der im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie sollten 183 Teilnehmer japanische Vokabeln lernen. Alle Testpersonen erhielten verschlossene Umschläge, die entweder Rosenduftgranulat oder nur Papierschnitzel enthielten, und lernten drei Tage lang insgesamt 40 Vokabeln. Diejenigen, die mit Rosenduft gelernt und den Duft auch nachts inhaliert hatten, konnten sich beim Test im Schnitt an 8,5 Prozent mehr Vokabeln erinnern.

"Besonders beeindruckend war, dass der Duft auch wirkt, wenn er die ganze Nacht vorhanden ist“, sagt Studienleiter PD Dr. Jürgen Kornmeier, Direktor des Freiburger IGPP und Wissenschaftler an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. "Das macht die Erkenntnisse alltagstauglich.“ Anders als in bisherigen Studien konnte nachgewiesen werden, dass der Duft nicht nur während einer bestimmten Schlafphase vorhanden sein muss. "Unsere Studie zeigt, dass wir uns das Lernen im Schlaf erleichtern können. Und es ist bemerkenswert, dass unsere Nase dabei helfen kann“, sagt Kornmeier.

Warum lernt das Gehirn mit Düften besser?

Dass unser Gehirn mit Düften besser lernt, hat laut Kornmeier damit zu tun, dass die Vokabeln beim Lernen mit dem Geruch verknüpft werden und dann besser abgerufen werden können. "Wenn wir etwas lernen, geht es auch immer um den Kontext", erklärte Kornmeier gegenüber dem SWR.

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Mit dem Duft im Schlaf sollen die Lerninhalte vom Tag reaktiviert werden, denn in der Tiefschlafphase findet das Abspeichern statt und das Gelernte wird neu geordnet. Düfte könnten also dabei helfen, das eigene Lernmaximum schneller zu erreichen. Einen Haken gibt es aber: Wie Erstautorin und Biologie-Masterstudentin Jessica Knötzele erklärte: "Einschränkend muss man jedoch sagen, dass der Duft zwar beim Lernen hilft, jedoch das anschließende Vergessen nicht verhindern kann“.

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