Studie zeigt: Paare haben weniger Sex als vor 20 Jahren

Dass Paare heute weniger Sex haben als früher, hat verschiedene Gründe. (Bild: BE&W AGENCJA/Action Press)
Dass Paare heute weniger Sex haben als früher, hat verschiedene Gründe. (Bild: BE&W AGENCJA/Action Press)

Flaute im Bett: Die sexuelle Aktivität von erwachsenen Paaren war vor zwanzig Jahren noch deutlich höher als heute. Das besagt eine aktuelle Studie aus den USA. Untersucht wurde das muntere Treiben in US-amerikanischen Schlafzimmern.

Die Wissenschaftler kommen zu folgendem Schluss: In den frühen 2010er-Jahren hatten Paare rund siebenmal weniger Sex pro Jahr als in den frühen 1990ern, im Vergleich zu den später 1990ern ganze neunmal weniger. Die Studie wurde von denselben Forschern veröffentlicht, die letztes Jahr auch herausfanden, dass der Prozentsatz von Erwachsenen zwischen 20 und 24 Jahren, die nach ihrem 18. Lebensjahr noch keinen Sexualpartner fanden, sich mehr als verdoppelt hat.

Vor allem die sogenannten „Millennials“ haben deutlich weniger Sex – das könnte allerdings auch eine bewusste Lebensentscheidung sein, so der Koautor der Studie, Ryne Sherman von der Florida Atlantic University.

Im Schlafzimmer hat sich früher deutlich mehr getan, wie eine US-amerikanische Studie zeigt. (Bild: Rex Features LTD/Action Press)
Im Schlafzimmer hat sich früher deutlich mehr getan, wie eine US-amerikanische Studie zeigt. (Bild: Rex Features LTD/Action Press)

Die Studie wurde im Journal „Archives of Sexual Behaviour“ veröffentlicht. Sie beruft sich auf rund 26.600 Personen in den USA, 96 Prozent davon sind laut eigenen Angaben heterosexuell. Gesammelt wurden die Daten zwischen 1989 und 2014. Die primäre Frage der Studie: „Wie oft hatten sie in den letzten zwölf Monaten Sex?“ Die Teilnehmer konnten aus einer Skala von 0 bis 6 auswählen – 0 für „nie“, 6 für „mehr als dreimal pro Woche“.

Das Ergebnis, dass Erwachsene heutzutage deutlich weniger Sex haben, betrifft alle Altersgruppen und Regionen sowie kinderlose Paare als auch solche mit Kindern. Ein Grund soll der Anstieg an Unverheirateten oder Menschen ohne feste Beziehung sein – Menschen in Partnerschaften, so die Studie, sind schließlich sexuell deutlich aktiver.
Längere Arbeitszeiten sowie ein Anstieg im Konsum von Pornografie sollen weitere ausschlaggebende Faktoren sein – genauso wie der Aufstieg von Social Media und Entertainment-Angeboten wie Netflix.

Auch die wechselnde soziale Dynamik der Geschlechter könnte hier eine große Rolle spielen, so Sherman: „Das ist eines der fundamentalen Dinge die sich im Laufe der Zeit sehr verändert haben: Männer- und Frauenrollen, sowohl in der Arbeit als auch zu Hause“.