Studierende erfinden essbares Klebeband

Vieles, woran an Universitäten geforscht wird, wirkt auf den ersten Blick abgehoben und theoretisch. Das lässt sich für dieses essbare Klebeband nun wirklich nicht behaupten.

Hier ist das Klebeband direkt im praktischen Gebrauch zu sehen. (Quelle: Tastee Tape Team/Johns Hopkins University)
Hier ist das Klebeband direkt im praktischen Gebrauch zu sehen. (Quelle: Tastee Tape Team/Johns Hopkins University)

Die Johns Hopkins University in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland gilt als echte Spitzenuniversität. Hier wird zu den neuesten medizinischen Entwicklungen geforscht, die zukünftige wissenschaftliche Elite der USA wird hier ausgebildet. Da wirkt es fast ein wenig überraschend, was Studierende nun auf dem "Engineering Design Day" präsentierten.

Bei dem jährlich stattfindenden Event können die Forschungsgruppen der unterschiedlichen Fachbereiche ihre neuesten Entwicklungen vorstellen. In diesem Jahr gehörte unter anderem eine Geruchsbox für Elefanten dazu, die den Spürsinn und Spieltrieb der Tiere anreizen soll. Am meisten Aufmerksamkeit bekam aber eine andere Forschungsgruppe. Unter dem Namen "Tastee Tape" hatten die Studierenden des biomolekularen Ingenieurswesen an der Whiting School ein essbares Klebeband entwickelt.

Erfinder*innen warten auf Patent

Der Anlass sei ein ganz simpler gewesen, zitiert die Webseite der Universität die Nachwuchserfinder*innen. Sie seien einfach davon genervt gewesen, dass ihnen beim Essen von Burritos die zusammengerollten Tortillas immer auseinander gefallen seien. Die Lösung: Ein Klebeband, dass die Burritos zusammen hält und gleichzeitig mit verzehrt werden kann.

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"Als erstes mussten wir uns mit der Wissenschaft von Klebebändern und verschiedenen Klebestoffen auseinandersetzen", beschreibt Tyler Guarino den Prozess der Entwicklung. Woraus sich ihr essbares Klebeband nun endgültig zusammensetzt, will das Team, das aus Marie Eric, Rachel Nie und Erin Walsh besteht, nicht verraten, weil sie noch dabei sind, ein Patent anzumelden. Eines aber könne er verraten, so Guarino: "Alle Zutaten sind sicher für den Verzehr, entsprechen Lebensmittelzulassungen und sind ganz normale Lebensmittelbestandteile und -zusätze."

Im Selbstversuch getestet

Das Klebeband wird durch Feuchtigkeit aktiviert und soll sogar während des Kochens kleben bleiben. Dafür testeten die Studierenden des Abschlussjahrgangs zahlreiche verschiedene Zutaten, um das richtige Rezept zu erreichen. Schließlich muss die Klebekraft strkk genug sein, auch einen schweren Burrito zusammenzuhalten. Die Klebestreifen sind etwa 2,5 mal 5 Zentimeter groß und werden auf einem Stück Wachspapier aufbewahrt. Ganz im Werbemodus empfahl Guarino das neue Produkt mit den Worten: "Tastee Tape erlaubt es dir, deiner Tortilla komplett zu vertrauen und deine Mahlzeit ohne Sauerei zu genießen." Laut eigener Aussage hat das Team die Alltagstauglichkeit des Klebebands an "mehr Burritos, als wir zählen konnten" getestet.

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