Tabletten teilen: Bei welchen Medikamenten es gefährlich werden kann
Es gibt diverse Gründe, Tabletten zu zerkleinern, doch das ist nicht immer ratsam. Wie Sie Ihre Tabletten am besten zerteilen und bei welchen Sie es lieber lassen sollten, erfahren Sie hier.
Die Tablette ist zu groß oder die Wirkstärke zu hoch: All das können Gründe sein, weswegen man seine Tabletten teilen möchte. Das Teilen der Tablette ist für manche aber problematisch, denn oft entstehen Brösel oder die geteilten Hälften sind nicht gleich groß. Zudem lassen sich sehr kleine Pillen oder Medikamente ohne eine sogenannte Bruchkerbe nur schwer zerteilen. Gerade ältere Menschen haben häufig Probleme damit.
Diese Tabletten können Sie teilen - diese lieber nicht
Hierfür muss ein entsprechender Hinweis in der Packungsbeilage vermerkt sein. Etwas irreführend können auch sogenannte Zierbruchrillen sein, die zur Unterscheidung von anderen Medikamenten dienen. Es besteht Verwechslungsgefahr, denn die Zierbruchrillen sind den Bruchkerben gar nicht unähnlich. Sie erfüllen aber einen unterschiedlichen Zweck.
Sollten Sie keine Bruchkerbe sehen, so ist das Mittel wahrscheinlich nicht zum Teilen geeignet. In diesem Fall findet man meist auch keinen Hinweis in der Packungsbeilage, der etwas anderes empfiehlt. Jedoch sind Hersteller nicht verpflichtet, Angaben zur Teilbarkeit in der Packungsbeilage zu machen.
Gerade bei Dragees und Weichgelatinekapseln wird das Teilen schwierig. Häufig besitzen sie einen speziellen Überzug, der die Tabletten magensaftresistent machen soll. Erfragen Sie am besten in der Apotheke, ob und wie diese Medikamente teilbar sind.
Verbundene Risiken
Das Zerkleinern von Tabletten kann einige Problematiken mit sich bringen. Sind die Hälften nicht gleich groß, variieren die Wirkstoffmengen, wie die Apotheken Umschau berichtet. Das kann selbst bei teilbaren Tabletten der Fall sein. Bei nicht teilbaren Tabletten können Sie zwar die perfekten Hälften haben, die Wirkstoffmenge wird trotzdem nicht gleich sein. Dies kann zu einer stärkeren Wirkung oder Nebenwirkungen führen.
Bei sogenannten Retardtabletten, die ihre Wirkung nach und nach über den ganzen Tag entfalten, kann das Teilen der Tablette die Wirkung verändern und der Wirkstoff wird auf einmal freigesetzt.
So teilen Sie Ihre Tabletten am besten
Eine gut geeignete Methode ist es, die Tablette mit den Fingern zu halbieren. Hierfür müssen Sie mit den Fingerspitzen die Bruchrille fixieren und kurz zudrücken. Ansonsten kann ein Tablettenteiler behilflich sein.
Manche verwenden auch Küchen- oder Brotmesser, doch die Meinungen gehen hier auseinander. Eine Untersuchung des Zentrallabors Deutscher Apotheker befürwortet es, ein Messer zu verwenden, Klaus Langer, Professor für Pharmazeutische Technologie in Münster hingegen meint in dem Online-Magazin der Apotheken Umschau: "Die Bruchstücke können wegspringen, außerdem zerbröselt die Tablette leicht."
Letztlich sollten Sie immer Ihren Arzt oder Ärztin oder Apotheker und Apothekerin nach einer Beurteilung fragen.
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