Tanne pflanzen: 3 Profi-Tipps
Herbstzeit ist Pflanzzeit für fast alle Gehölze. Auch Tannen kommen noch in den Boden, solange dieser noch nicht gefroren ist. Und es gibt noch weitere Punkte zu beachten, damit sie optimal anwachsen.
Vielleicht entdeckt der eine oder die andere jetzt, wo das Laub vieler Gehölze fällt, eine gewisse Liebe zu immergrünen Koniferen. Zu diesen Zapfenträgern gehören selbstverständlich auch die echten Tannen (Abies), die sich von den zum Verwechseln ähnlichen Fichten gut in der Haltung der Zapfen unterscheiden lassen. Tannenzapfen stehen aufrecht an den Zweigen, zerbröseln bei Reife und fallen schuppenweise ab. Fichtenzapfen hängen und fallen im Ganzen zu Boden. Außerdem piksen Fichtennadeln, Tannennadeln hingegen nicht – sofern sie frisch sind. Als Weihnachtsbaum besungen haben Tannen im Winter Saison.
Doch tappen Sie nicht in die Falle, sich kurz vor dem 24. Dezember eine Tanne im Topf auszusuchen. Gerade dann ist die Nachfrage himmelhoch und nur wirklich gute, seriöse Anbieter haben so spät im Jahr noch pflanzwürdige Ware. Außerdem ist im Dezember der Boden bereits erkaltet und das immergrüne Nadelgehölz hat Mühe, schnell neue Wurzeln zu bilden, die den Wasserbedarf auch im Winter decken können.
Pflanz-Tipp 1: Im Herbst Qualität pflanzen
Suchen Sie sich im Herbst in einem Gartencenter oder einer Baumschule ihren Favoriten aus. Meist werden Tannen im Container angeboten. Wenn der richtig durchwurzelt ist, kann man den Baum vorsichtig hochheben und der Topf hebt sich mit. Ebenfalls in Ordnung ist es, wenn Sie einen gut durchwurzelten Ballen, der durch ein Netz zusammengehalten wird, im Topf vorfinden. Falls aber ein Wurzelballen im Ballenleinen nicht prall ausgebildet ist, sondern sich locker und weich anfühlt, lassen Sie die Pflanze bitte stehen. Offensichtlich falsche Proportionen von Pflanze zu Topfgröße sind suspekt – eine mannshohe Tanne, die in einem Topf von 30 Zentimetern Durchmesser steht, ist vermutlich dort hineingepresst worden, nachdem Wurzeln abgestochen wurden. Das ist problematisch, weil Tannen für gewöhnlich Pfahlwurzeln bilden. Ist diese bei einer Pflanze gekappt, erfolgt das Einwurzeln nur mangelhaft.
Tannen Pflanz-Tipp 2: Tanne und Platz finden
Die meisten Tannenarten wirken am schönsten, wenn sie frei stehen. Das gilt für langsam wachsende Arten – etwa die Koreatanne (Abies koreana) – aber auch für die Edeltanne (Abies procera) oder die als Weihnachtsbaum überaus beliebte Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana), die mehr als 20 Meter Höhe erreichen und daher viel Platz brauchen. Als Verkaufspflanze sollte sich eine Tanne symmetrisch, gleichmäßig und einigermaßen dicht aufbauen. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Spitze unbeschädigt ist. Sowohl die stets aufrecht wachsende Mittelknospe als auch die sich drumherum anordnenden Seitenknospen müssen intakt sein, damit eine harmonische, typische Wuchsform gewahrt bleibt.
Nordmann-Tanne, Kaukasus-Tanne Koreatanne Pflanz-Tipp 3: Lockern und wässern
Tannen wachsen im Schatten sowie in der Sonne und wurzeln tief. Heben Sie darum das Pflanzloch doppelt bis dreifach so groß aus, wie der Wurzelballen misst. Für die Herbstpflanzung ist Dünger überflüssig, erst im ausgehenden Winter hilft Steinmehl, die Bodenstruktur zu verbessern. Positionieren Sie den Wurzelballen im Pflanzloch auf neu eingefüllter Gartenerde so, dass er mit dem Bodenniveau abschließt. Füllen Sie dann mit lockerer Erde die Seiten auf. Wässern Sie jetzt reichlich, sodass eine Pfütze um die Pflanze entsteht. Ist das Wasser eingesickert, wird der Baum noch einmal bei Bedarf gerade ausgerichtet. Harken Sie die Erde um die Tanne glatt und decken Sie als ersten Winterschutz die Wurzeln mit einer Laubauflage am Boden rundherum ab. Ist das Winterwetter trocken, wird an frostfreien Tagen gegossen.