Tatort heute Abend: Lohnt sich das Einschalten?
Die Tatort-Handlung in 3 Sätzen
Zu Beginn des Tatorts in Kiel werden drei junge Klima-Aktivisten an der Küste tot aufgefunden. Zunächst weist alles auf Suizide hin, da alle drei kurz bevor sie ertrunken sind, K.O.-Tropfen genommen haben. Allerdings standen die Jugendlichen zuvor in engem Kontakt zu der Klima-Influencerin Zenaida, was den Kieler Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) und seine Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) vermuten lässt, dass mehr dahintersteckt.
Tatort Kiel: Worum geht es wirklich?
Die Folge gewährt einen Ausblick darauf, wie mächtig KI werden und welchen Einfluss sie auf den Menschen eines Tages haben könnte. Parallel dazu wird hervorgehoben, welche Bedeutung Klimaschutz gerade für die junge Generation hat und wieso Klima-Aktivismus oft mit einer Abneigung gegenüber der Polizei einhergeht. So sieht man Borowski immer wieder in der misslichen Lage, die Aktivisten schützen zu wollen, ohne dass diese sich von ihm, dem Polizisten, in ihrer Freiheit angegriffen fühlen.
Beste Szene im Tatort
Die Szene, in der Borowski in der Nacht ins Meer geht, um nach der jungen Aktivistin Leonie zu suchen. Man sieht nur sein Gesicht leuchtend unter Wasser im dunklen Meer.
Diese Aussage bleibt uns im Gedächtnis
„Die Möglichkeit, die Welt zu gestalten, sie liegt bei mir und sie liegt bei dir.“ Das ist der letzte Satz, der in dieser Tatort-Folge fällt und er fasst ziemlich gut zusammen, welchen Denkanstoß diese Folge den Zuschauern mitgeben möchte.
Was nervt an dieser Tatort-Folge?
Eine dramatische und nervige Szene zugleich ist die, in der Leonie im Meer verschwunden zu sein scheint. Für den Zuschauer ist es nervig, da trotz der hohen Spannung der Szene, im weiteren Verlauf des Tatorts nicht weiter geklärt wird, was genau mit Leonie geschehen ist. Man fühlt sich ein bisschen im Dunklen gelassen.
Das glauben wir nicht
Etwas unrealistisch wirkt das Gespräch zwischen Borowski und Zenaida im Fahrstuhl. Die Szene ist zwar sehr mitreißend, aber es scheint doch sehr futuristisch, dass eine KI fast einen ganzen Fahrstuhl in ihren Monitor verwandelt.
Opferzahl in dieser Tatort-Folge
Gleich in den ersten 20 Minuten gibt es schon drei Opfer. Zum Ende der Folge scheint eine vierte Jugendliche ertrunken zu sein, ihre Leiche wird allerdings nicht gezeigt.
Wie viele Tatort-Sterne gibt es dafür?
4 von 5 Tatort-Sternen. Die Folge überzeugt nicht nur durch enorme Spannung, sondern auch durch einen sehr unerwarteten Plot-Twist. Zusätzlich stehen zwei gesellschaftlich sehr relevanten Themen – Klimakrise und künstliche Intelligenz – im Fokus und geben einen interessanten Ausblick darauf, wohin sich unsere Welt entwickeln könnte. Einen Stern Abzug gibt es nur dafür, dass es ein wenig viel Science-Fiction und Dystopie ist, für einen Tatort, der im Hier und Jetzt spielt.
Der Tatort „Borowski und das ewige Meer“ läuft diesen Sonntag, den 10.11.24, um 20.15 Uhr im Ersten.
Text: Lara-Alessia Frengel