"Tatort"-Kommissar Miroslav Nemec geht alleine auf Mörderjagd

Miroslav Nemec ist mit "Die Toten von der Falkneralm" unter die Krimi-Autoren gegangen

Für Miroslav Nemec (62) gibt es kein Entkommen - schließlich kennen und lieben ihn die Leute als Münchner "Tatort"-Kommissar Ivo Batic. Dieses Mal muss er allerdings ohne den Kollegen Franz Leitmayr alias Udo Wachtveitl auskommen. Als er bei einem "Mörderischen Wochenende" als Star-Gast aus einem Krimi lesen soll, kann er sein kriminalistisches Talent mal nicht als Batic, sondern als Nemec unter Beweis stellen - und zwar in seinem Kriminalroman "Die Toten von der Falkneralm: Mein erster Fall" (Albrecht Knaus Verlag, 256 Seiten, 19,99 Euro). Das gerade erschienene Buch stellt der TV-Star auch am 10. September im Rahmen des Krimifestivals München im Circus Krone Bau vor.

Darum geht's

Nemec fährt in "Die Toten von der Falkneralm" an einem Freitag im August in das Berghotel "Falkneralm", wo der "Tatort"-Kommissar aus einem Krimi lesen soll. Ein schwerer Sturm ist angekündigt und der Schauspieler muss sich beeilen, in sein Wochenend-Domizil führt nämlich nur eine einsame Seilbahn. Nicht viele haben es außer ihm noch nach oben geschafft. Aber nicht nur das zerstörerische Wetter macht der kleinen Runde zu schaffen: Nacheinander kommen auch noch drei Gäste zu Tode. Dass das nur Zufall ist, glaubt Nemec nicht lange, auch wenn die "richtige" Polizei von einer Verkettung unglücklicher Umstände ausgeht. Zusammen mit der Polizeimeisterin Bergending aus Augsburg muss Nemec also seine eigenen Ermittlungen anstellen...

"Immer im Dienst"

Den Krimi neu erfunden hat Nemec mit diesem Buch zwar nicht, aber er sorgt damit nicht nur für ein spannendes Vergnügen. Dass der Nemec im Buch aus seinem Leben als "Tatort"-Kommissar berichtet, dürfte nicht nur für Fans der Krimi-Reihe amüsant sein. Er schreibt unter anderem: "Ich weiß eigentlich noch immer nicht, wie das geht: Ein Gesicht spazieren zu tragen, das vielen Leuten bekannt vorkommt. Ich bin nett, ich tue so, als merkte ich es nicht, oder ich erwidere jeden genickten oder gelächelten Gruß, aber so richtig wohl fühle ich mich nicht, weil: Eine Raststätte ist keine Bühne, und einen Kaffee bestellen ist keine Kunst."

Und später fügt Nemec in seinem Buch über das Interesse an seiner Person an: "Was ich fühle, ist nur diese gewisse Unbequemlichkeit, das Im-Dienst-Sein. Ich bin dann manchmal auch froh um jeden Holländer, Kroaten oder Italiener, der neben mir an der Kasse steht und mit meinem übernächtigten Gesicht nichts anfangen kann." Und als ihm in seinem fiktiven Hotel ein nicht freundlich gesinnter Ehemann gegenübertritt, erläutert der Buch-Nemec: "Und nicht zum ersten Mal wünschte ich mir, ich könnte diesem Ungustl einfach eine aufs Maul hauen, aber das kam nicht infrage. So was macht der hitzige Ivo Batic, wenn es im Drehbuch steht. Der ebenfalls hitzige, aber sich seiner öffentlichen Rolle durchaus bewusste Miroslav Nemec macht es nicht. Er hat nämlich keinen Bedarf an Schlagzeilen in dieser Richtung."

Foto(s): ©Katrin Nemec