Tatort "Made in China" heute Abend im Ersten: Lohnt es sich einzuschalten?

Tatort "Made in China"

In der Tatort-Folge "Made in China" gibt es ein Mordgeständnis, aber keine Leiche

WDR, Thomas Kost

DIE TATORT-HANDLUNG IN 3 SÄTZEN

Der Tatort "Made in China" beginnt in einem Asia-Shop, wo eine junge Frau blutüberströmt und völlig verwirrt mit einem Messer durch den Laden läuft, bis sie von den Beamten festgenommen wird. Auf dem Dortmunder Revier gesteht sie den Kommissaren Faber (Jörg Hartmann) und Herzog (Stefanie Reinsperger), einen Mord begangen zu haben – doch weder gibt es eine Leiche noch kann sie sagen, wen sie getötet haben will. Der Verdacht: ihr Vater Jo Haiden.

TATORT DORTMUND: WORUM GEHT ES WIRKLICH?

Es geht um Familiendynastien. Der Tatort gewährt einen Einblick in die wohlhabende Familie Haiden, denen der gleichnamige Stahlkonzern gehört. Es wird schnell deutlich, dass hier alles von Macht und Prestige bestimmt wird. Die Hierarchien sind streng und jeder Schritt wird durch die ungeschriebenen Gesetze des Familienunternehmers geregelt. Hier zählt nicht das persönliche Wohl, sondern vor allem das Fortbestehen und der Erfolg des Konzerns.

BESTE SZENE IM TATORT

Verfolgungsjagden sind in einem Tatort keine Seltenheit, aber die Verfolgung einer Drohne durch Kommissar Faber hebt diese Folge besonders hervor. Bei einer geplanten Beweismittelübergabe mit unbekannten Geiselnehmern erwartet die Polizei anstelle eines Menschen lediglich eine Drohne. Faber jagt sie daraufhin mit hohem Tempo durch die Straßen und sorgt so für eine packende Szene.

DIESE AUSSAGE BLEIBT UNS IM GEDÄCHTNIS

"Dieser Familie entkommt man genau auf zwei Arten – entweder gar nicht oder im Sarg." Diese düstere Aussage stammt von Sophia Haiden und unterstreicht die extremen Zustände in ihrer Familie, die im Laufe des Tatorts noch deutlicher werden.

WAS NERVT AN DIESER TATORT-FOLGE?

Unter den Dortmunder Ermittelnden herrscht gereizte Stimmung. Den Großteil des Tatorts über wird gestritten. Dauerhaft zuzusehen, wie sich die Polizisten ankeifen, ist eher ermüdend als unterhaltsam.

DAS GLAUBEN WIR NICHT

Wer den letzten Münster-Tatort gesehen hat, wird schnell feststellen, dass das Anwesen der Haiden-Familie frappierende Ähnlichkeiten mit dem Zuhause der Hauptverdächtigen in Münster aufweist. Dass es sich dabei um zwei zufällig ähnliche Gebäude handelt, ist eher schwer zu glauben.

OPFERZAHL IN DIESER TATORT-FOLGE

Dieser Tatort sticht heraus, da es keine einzige Leiche gibt.

WIE VIELE TATORT-STERNE GIBT ES DAFÜR?

3 von 5 Tatort-Sternen. Der Tatort behandelt ein spannendes und aktuelles Thema, allerdings wären etwas weniger launische Ermittler angenehm gewesen.

Der Tatort „Made in China“ läuft diesen Donnerstag, den 26.12.24, um 20.15 Uhr im Ersten.

Text: Lara-Alessia Frengel