Test: Zwölf Pilsbiere enthalten Spuren des Pflanzengifts Glyphosat

Die meisten der von Öko-Test bewerteten Pilsbiere haben eine sehr gute bis gute Qualität. Aber: Zwölf Sorten enthalten Spuren des Pflanzengifts Glyphosat.

Opening of cold beer bottle - gas output and bottle cap in the air. Isolated on a yellow background.
Das Verbrauchermagazin Öko-Test 50 Pilsbiere getestet. Die meisten Biere sind empfehlenswert, obwohl in zwölf Sorten Spuren des Spritzgifts Glyphosat nachgewiesen wurden. (Symbolbild: Getty Images)

Bier gehört zu den beliebtesten Getränken der Deutschen. Besonders die Sorte, die nach Pilsner Art gebraut wird, sagt ihnen zu. Nun hat das Verbrauchermagazin "Öko-Test" 50 Pilsbiere einem Test unterzogen, darunter große Marken, regionale Produkte und einige Bio-Biere. Das Ergebnis ist positiv ausgefallen, bei einigen Sorten haben die Tester jedoch Spuren des Pflanzengifts Glyphosat nachgewiesen.

Gewinner und Verlierer

Insgesamt sei das Testergebnis "ganz hervorragend", berichtet "Öko-Test". Demnach sind 45 Sorten mit den Noten "sehr gut" und "gut" bewertet worden, darunter Karlsberg Urpils, Licher Pils und Warsteiner Premium Pilsner. Drei Biere haben die Bewertung "befriedigend" erhalten: das Aldi-Bier Karlskrone Pilsner Premium, Perlenbacher Pils Premium von Lidl und das in Polen gebraute Pilsbier Tyskie Gronie.

Lediglich zwei Biere haben den Test nicht bestanden, das mit "Mangelhaft" bewertete Kaiserkrone Pils, das der Discounter Norma anbietet, und das "ungenügende" Bio-Bier Pinkus Pils von Bioland. Letzteres Produkt bezeichnet "Öko-Test" als "großen Testverlierer", nachdem im Getränk Pediokokken nachgewiesen wurden. Der zu den Milchsäurebakterien zählende Keim ist zwar nicht gesundheitsschädlich, mindert die Qualität des Biers aber erheblich.

Spuren von Glyphosat in zwölf Bieren

Auch Problematisch: Bei zwölf Biersorten wies das beauftragte Labor Spuren des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat nach. Das so genannte Breitbandherbizid, das also umfassend gegen jegliche Grünpflanzen wirkt, wird von Experten unterschiedlich bewertet. Die WHO-Einrichtung Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat das Pflanzengift 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Dagegen sieht die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) keine Krebsgefahr.

Ein Trost für die Liebhaber der zwölf beanstandeten Biersorten dürfte auch sein: Die hier entdeckten Glyphosat-Spuren liegen laut "Öko-Test" "weit unter dem in der EU für Braugerste zulässigen Höchstgehalt".

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