The Social Pulse: So herzzerreißend reagiert eine Labor-Schimpansin auf die Freiheit

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Mit 29 Jahren kann eine Schimpansin zum ersten Mal ihren Käfig verlassen. Nach anfänglichem Zögern bricht sich die Freude Bahn.

Grausam: Ein Affe in Gefangenschaft. (Symbolbild: Getty)
Grausam: Ein Affe in Gefangenschaft. (Symbolbild: Getty)

Man kann sich gar nicht vorstellen, was die Schimpansin Vanilla in ihrem Leben durchmachen musste. Sie gehört zu den Tieren, die in jungen Jahren das berüchtigte New Yorker Labor für experimentelle Medizin und Chirurgie bei Primaten überlebt und auch ihr ganzes weiteres Leben in quälender Gefangenschaft verbracht haben. In 29 Jahren konnte sie nie mehr als die 1,5 Meter bis zum anderen Ende ihres Käfigs gehen und hatte auch keine Vorstellung davon, wie die Welt ohne Mauern und künstliches Licht aussieht. Bis zu dem Moment, den ein unfassbar bewegendes Video eingefangen hat.

So sieht also der Himmel aus!

Zu Beginn sitzt Vanilla angesichts der weit geöffneten Tür noch etwas ungläubig im Rahmen und springt dann mit einem Satz auf den Boden, wo sie vom Alphamännchen Dwight schon erwartet wird. Kurz liegen sich die beiden Artgenossen in den Armen und nichts könnte schöner sein als das freudige Staunen von Vanilla, als sie den Blick nach oben richtet und zum ersten Mal in ihrem Leben den blauen Himmel sieht.

Etwas zögerlich beginnt sie ihr neues Zuhause zu erkunden, läuft mal auf allen Vieren, mal nur auf zwei Beinen über eine Wiese und scheint ihr Glück kaum fassen zu können. Genießen kann sie das nun auch endlich zusammen mit ihrer Schwester Shake, die wie sie im 150 Hektar großen Schutzgebiet "Save the Chimps" in Fort Piece, Florida, endlich ein schönes Zuhause gefunden hat.

Gemeinschaft und ganz viel Platz

Der Primatologe Dr. Andrew Halloran hat das Video kürzlich im Rahmen eines Symposiums der American Society of Primatologists gezeigt und es laut New York Post folgendermaßen kommentiert: "In Kalifornien lebte Vanilla mit einer Handvoll Schimpansen in einem Maschendrahtzaunkäfig ohne Gras und mit sehr wenig Beschäftigung."

In dem Schutzgebiet, in dem sie jetzt lebt, gibt es insgesamt 226 Schimpansen, die auf zwölf Inselgemeinschaften aufgeteilt sind. Die Schimpansen kommen aus Laboren, Zoos oder wurden illegal verkauft. Die meisten von ihnen lebten nicht nur in engen Käfigen, sondern hatten bis zu ihrer Ankunft nicht einmal Kontakt zu anderen Artgenossen.

Tipp: Schimpansen bilden mit «Huu» und «Waa» eine Art Mini-Sätze

Laut Dr. Halloran hat sich Vanilla bereits gut eingelebt. "Wenn sie nicht gerade mit ihren Freunden die Insel erkundet, sitzt sie meist auf einer dreistöckigen Kletterplattform und überblickt ihre neue Welt." Eine enge Verbindung habe sie mit Dwight, bei dem sie sich sogar traut, ihm Essen zu stibitzen.

VIDEO: Per Kaiserschnitt geboren – Schimpansen-Baby darf wieder zu seiner Mama