The Social Pulse: Welche Kartoffel für welches Gericht? Instagram-Post geht viral

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Habt ihr euch vor dem Supermarktregal schon mal gefragt, welche Kartoffel-Art die richtige für eure Koch-Pläne ist? Dann seid ihr der Begeisterung über einen aktuellen Instagram-Post zufolge nicht allein.

Welche Kartoffel ist die richtige? Darüber informiert ein Instagram-Post (Symbolbild: Getty Images)
Welche Kartoffel ist die richtige? Darüber informiert ein Instagram-Post (Symbolbild: Getty Images)

Was haben Irmgard, Annabelle und Linda mit dem Blauen Schweden, der British Queen oder La Ratta gemeinsam? Bei allen handelt es sich um Kartoffelsorten, von denen es weltweit über 3000 gibt. Davon sind immerhin noch 210 in Deutschland zugelassen, von denen wiederum 150 für den Verzehr geeignet sind. Ist es da ein Wunder, dass sich die meisten gar nicht erst mit den Sorten auseinandersetzen, sondern ihre Kartoffeln im Supermarkt anhand des Kochtyps wählen? Davon gibt es nämlich nur drei verschiedene, die recht leicht zu unterscheiden sind. Dennoch herrscht scheinbar bei vielen Unsicherheit, welche Kartoffel nun für welchen Verwendungszweck geeignet ist.

Denn auf dem Instagram-Account von funk, dem Content-Netzwerk von ARD und ZDF, das regelmäßig über Fakten und Geschichten des Alltags informiert, ging ein Post über eben jede Kartoffel-Kochtypen viral.

Kartoffel-Kochtypen: Worin besteht der Unterschied?

Darin zeigt funk den Unterschied zwischen den drei Kartoffel-Typen auf. Dieser hängt mit dem Stärkegehalt zusammen - je höher dieser ist, desto mehliger ist die Kartoffel. Beeinflusst wird dieser durch Sorte, Erntezeitpunkt und Sonneneinstrahlung. So enthalten Frühkartoffeln dem Portal kartoffel.de zufolge zwölf Prozent Stärke, während mehligkochende Kartoffeln zu 18 Prozent aus Stärke bestehen.

Und diese kleine, aber entscheidende Differenz kann den Unterschied zwischen einem knackigen oder matschigen Kartoffelsalat beziehungsweise fein-cremigem oder stückigem Kartoffelpüree machen, wie funk informiert. Hierfür sind die jeweiligen Kochtypen nämlich am besten geeignet:

  • Mehlig kochend: Aufgrund ihres hohen Stärkegehalts fallen sie beim Kochen fast schon auseinander und haben eine weiche Konsistenz, wodurch sie sich sehr gut pürieren oder stampfen lassen. Das macht sie prädestiniert für Gerichte wie Püree, Suppen, Knödel oder Gnocchi. Zudem eignen sie sich gut dafür, Teig - zum Beispiel für Gnocchi oder bestimmte Kekse - herzustellen oder Saucen zu verdicken, denen sie dann eine sämige, cremige Konsistenz verleihen.

  • Vorwiegend festkochend: Zu diesen greifen viele, die sich nicht so recht entscheiden können, und tatsächlich handelt es sich hierbei laut funk um den "Allrounder" unter den Kartoffeln. Dies bedeutet in erster Linie, dass sie in der Mehligkeitsskala in der Mitte landen und, wie kartoffel.de es ausdrückt, "al dente" kochen. Die ideale Verwendung für vorwiegend festkochende Kartoffeln ist Braten oder Frittieren. Besonders gut eignen sie sich also für Gratins, Aufläufe, Pommes, Kroketten oder Rösti.

  • Festkochend: Sie haben gleich nach Frühkartoffeln mit etwa 14 Prozent den niedrigsten Stärkegehalt und behalten damit auch nach dem Kochen ihre Konsistenz. Wer etwas zubereitet, bei dem die Kartoffel nicht zerfallen sollte, greift also hierzu - also unter anderem für Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, Kartoffelsalat oder Chips.

Mehligkochend, vorwiegend festkochend oder festkochend - welche soll es sein? Das kommt darauf an, was man damit vorhat (Symbolbild: Getty Images)
Mehligkochend, vorwiegend festkochend oder festkochend - welche soll es sein? Das kommt darauf an, was man damit vorhat (Symbolbild: Getty Images)

Katzen waren gestern: Kartoffeln ziehen auf Social Media offenbar

Über 40.000 Likes staubte der Post ab und wurde den Nutzern zufolge öfter und schneller gespeichert als viele anderen. Den Kommentaren nach zu urteilen stimmt die alte Social-Media-Management-Weisheit, dass Katzen immer ziehen, nicht. Was die Menschen - zumindest in der Kartoffel-Nation Deutschland - stattdessen sehen wollen, sind Kartoffeln. "Der Post, den wir alle (ich) gebraucht haben", heißt es dort. "Bitte mehr Kartoffel-Posts. Es ist einfach alles geil, was man aus Kartoffeln machen kann. Pure Kartoffel-Liebe", gerät ein anderer Nutzer gar ins Schwärmen. Oder: "An dieser Stelle: danke an die Kartoffeln, dass sie sich so sehr viel mehr Mühe geben als anderes Gemüse."

Dass eine gelegentliche Aufklärung über die Kartoffel-Typen notwendig zu sein scheint, zeigt sich ebenfalls. "Hab's gelesen, hab's wieder vergessen", kommentiert ein Nutzer. Oder: "Direkt mal gespeichert, ich weiß das nämlich nie, wenn ich im Supermarkt steh." Und eine Bestätigung der allgemeinen Notlösung: "Einfach immer vorwiegend festkochend kaufen und alles damit machen."

Am Ende entscheidet der Geschmack

Viele zeigen aber auch, dass die Kartoffel-Regeln keinesfalls in Stein gemeißelt sind. Während es für die einen nichts Schlimmeres gibt als Pellkartoffeln, die einem unter der Gabel zerfallen, meint ein Instagram-Nutzer: "Mehlige Kartoffeln für Pellkartoffeln find ich einfach Premium!" Ein anderer bricht eine Lanze für Püree aus festkochenden Kartoffeln: "Es schmeckt mir besser und kleine Stückchen mag ich auch. Aus mehligen Kartoffeln wird mir das zu Kleister-mäßig."

Wie sich zeigt, schadet es nicht, die einzelnen Sorten selbst auszuprobieren und zu schauen, was einem am besten schmeckt. Dann braucht es künftig auch keine aufklärenden Posts mehr, und Katzen dürfen Instagram weiter regieren.

Video: Hilfe beim Abnehmen: Das passiert wenn man Kartoffeln aufwärmt