Tipps gegen Weihnachts-Burnout: entspannter durch die Feiertage kommen

Weihnachts-Burnout

Geschenke, Weihnachtsfeiern und To Do Listen: Der Weihnachts-Burnout kann jedem die schönste Zeit des Jahres vermasseln. Brad und Kate im Film Four Christmases können von Stress ein Lied singen.

ddp,

Besinnliche Adventszeit? Schön wär’s! Statt Kerzenschein und Plätzchenduft regieren oft Hektik und Stress. Das Organisieren von Familienbesuchen, die Jagd nach den perfekten Geschenken und das aufwendige Planen des Weihnachtsmenüs stellen selbst erfahrene Planer auf eine harte Probe. Dazu kommt der Jobstress. Letzte Projekte müssen beendet werden und bevor es in den Weihnachtsurlaub geht, will man so viel wie möglich vom Tisch haben. Aus der erhofften Vorfreude wird schnell ein nervenaufreibender Spagat zwischen Arbeit, Familie und Feiertagsvorbereitungen. Der Weihnachts-Burnout droht. Doch die Adventszeit muss nicht in Stress ausarten. Mit ein wenig Struktur, realistischen Erwartungen und vielleicht auch einer Portion Gelassenheit kann aus dem Vorweihnachtschaos doch noch ein Stück Besinnlichkeit werden.

Stressfreie Feiertage: So beugen Sie dem Weihnachts-Burnout vor

Wie oft haben Sie in diesem Jahr schon die Frage gehört: „Na, bist du schon in Weihnachtsstimmung?“ Und wie oft haben sich dabei die Nackenhaare aufgestellt, wenn Sie an die endlose To-Do-Liste gedacht haben? Die Vorstellung von einer perfekten Zeit im Kreise der Familie setzt viele Menschen unter großen Druck. Der Konsumzwang und der Anspruch an perfekte Harmonie lassen Weihnachten für viele zur stressigsten Zeit des Jahres werden. Wir haben Tipps, damit man die Adventszeit genießen kann – ganz ohne Weihnachts-Burnout.

Der Unterschied zwischen einem Weihnachts-Burnout und dem allgemeinen Burnout

Der Begriff Weihnachtsburnout beschreibt eine spezifische Form von Erschöpfung und Stress, die während der Weihnachtszeit auftritt. Es handelt sich um eine Art mentaler und emotionaler Erschöpfung, die oft durch den Druck entsteht, Geschenke zu kaufen, festliche Veranstaltungen zu organisieren, gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden und sich um Familie und Freunde zu kümmern. Dieser Stress kann zu Überforderung und einem Gefühl der Erschöpfung führen, das besonders zur Weihnachtszeit verstärkt wahrgenommen wird. Ein allgemeines Burnout hingegen ist ein Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, der in der Regel durch chronischen Stress am Arbeitsplatz oder in anderen Lebensbereichen verursacht wird. Ein klassisches Burnout-Syndrom umfasst Symptome wie Erschöpfung, Zynismus, Gefühl der Entfremdung von der Arbeit und das Gefühl, weniger leistungsfähig zu sein. Der Hauptunterschied liegt also in der Ursache: Während ein normales Burnout oft durch langfristigen beruflichen Stress verursacht wird, ist ein Weihnachtsburnout eng mit den spezifischen Anforderungen und dem Stress rund um die Feiertage verbunden.

So umgehen Sie den Weihnachts-Burnout im Job

Bestimmte Dinge kann man leider nicht ändern: Die Supermärkte werden überfüllt sein und Sie werden sich Gedanken machen, was man verschenken könnte. Aber gerade im Job kann man einiges tun, um gar nicht erst in den Weihnachts-Burnout zu tappen. Gaby Wasensteiner, Karriere-Expertin bei LinkedIn hat da ein paar Ideen.

  1. Prioritäten setzen – privat und beruflich
    Die To-do-Listen scheinen endlos? Dann sollten Sie jetzt bewusst Prioritäten setzen: Welche Aufgaben im Job sind wirklich wichtig und welche Traditionen tragen tatsächlich zu einem harmonischen Fest bei? Sie müssen nicht auf jeder Weihnachtsfeier tanzen – aber es ist natürlich wichtig und oft auch bereichernd, über den eigenen „Weihnachtsteller“ hinauszublicken. Sei es, um neue Traditionen auszuprobieren oder um anderen zu helfen, die in dieser Zeit Unterstützung brauchen.

  2. Grenzen ziehen – auch zu Weihnachten
    Nein sagen ist nicht gleich Nein sagen: Wenn Ihnen das noch schwerfällt, können Sie das Nein mit einer zusätzlichen Information verknüpfen – etwa mit einem Gegenangebot, einer Bedingung oder schlicht mit der Bitte nach einer kurzen Bedenkzeit. Durch Kompromisse, wie „Die Rede für die Weihnachtsfeier kann ich leider nicht übernehmen, aber was halten Sie davon, wenn ich bis morgen ein paar Ideen beisteuere?“ oder „Das schaffe ich vor Weihnachten leider nicht, lassen Sie uns im neuen Jahr nochmal sprechen“, wird ein Nein oft positiver wahrgenommen. Eine diplomatische Absage kann helfen, sich wohler dabei zu fühlen, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen und Grenzen zu ziehen. Falls es Ihnen weiterhin schwerfällt, Nein zu sagen, finden Sie hilfreiche Tipps auf digitalen Lernplattformen wie LinkedIn Learning – zum Beispiel im Kurs „Nein sagen und bewusste Grenzen setzen“.

  3. Pausen einplanen – für Gesundheit und Produktivität
    Regelmäßiger Urlaub ist wichtig, um sich physisch und mental zu erholen, was wiederum die langfristige Gesundheit und Produktivität fördert. Das gilt besonders in stressigen Zeiten. Damit Sie entspannt durch die Vorweihnachtszeit kommen, sollten Sie Ihren Urlaub rechtzeitig planen – und vielleicht nicht nur rund ums Fest, sondern auch schon Anfang Dezember ein paar Tage nehmen? Reichen Sie den Urlaubsantrag auf jeden Fall rechtzeitig ein und halten Sie Ihr Team auf dem Laufenden, damit alle notwendigen Vorkehrungen getroffen werden können. Aber auch kurze Pausen im Arbeitsalltag können Wunder bewirken. Wenn Sie viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, sollten Sie Ihren Augen regelmäßig eine kleine Auszeit gönnen und zwischendurch an die frische Winterluft gehen. Das Berufsleben ist schließlich ein Marathon, kein Sprint – dafür braucht es einen langen Atem.

Familie und Freundeskreis: damit der Weihnachts-Burnout keine Chance hat

Vielleicht ist aber gar nicht der Job das Problem, sondern das Privatleben. Vor dem Jahresende noch unbedingt den besten Freund treffen? Wer kauft den Baum und wer kocht das Festessen? Das sorgt für unnötigen Stress, und am 24. Dezember hängen Sie erschöpft in den Seilen. Das will niemand, also heißt es, vorauszuplanen, zu kommunizieren und sich Pausen zu gönnen.

  1. Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse
    Sagen Sie rechtzeitig, wenn Sie eine Pause brauchen oder ein Event nicht wahrnehmen können. Es ist völlig in Ordnung, auch mal „Nein“ zu sagen, ohne sich schlecht zu fühlen.

  2. Planen Sie Pausen ein
    Vermeiden Sie es, sich während der Feiertage völlig zu verausgaben. Legen Sie kleine Auszeiten ein, um sich zu erholen – sei es ein Spaziergang an der frischen Luft oder einfach eine kurze Auszeit mit einem Buch.

  3. Verteilen Sie Aufgaben
    Laden Sie Ihre Familie und Freund*innen ein, Aufgaben zu übernehmen, anstatt alles selbst zu erledigen. Ob Geschenke besorgen oder das Festessen vorbereiten – teilen Sie die Verantwortung, um den Stress zu reduzieren.

  4. Seien Sie flexibel und entspannt
    Perfektion ist nicht das Ziel. Erlauben Sie sich, auch mal einen Schritt zurückzutreten und Dinge locker zu sehen. Nicht jede Tradition muss genau nach Plan verlaufen – genießen Sie den Moment.

  1. Vermeiden Sie Überplanung
    Lassen Sie spontane Momente zu. Wenn der Kalender zu voll ist, fühlt es sich schnell überwältigend an. Planen Sie ruhig auch unstrukturierte Zeit ein, um einfach zu entspannen und zu genießen.

  2. Setzen Sie Grenzen bei der Geschenkeplanung
    Machen Sie sich frühzeitig Gedanken darüber, wie viel Sie für Geschenke ausgeben möchten, und halten Sie sich an Ihr Budget. Es muss nicht immer das teuerste oder aufwändigste Geschenk sein – kleine, durchdachte Gaben sind oft am schönsten.

  3. Fokussieren Sie sich auf das Wesentliche
    Denken Sie daran, dass Weihnachten nicht nur aus Geschenken und festlichen Vorbereitungen besteht. Nutzen Sie die Zeit, um sich mit Ihren Liebsten zu verbinden, und schätzen Sie die gemeinsamen Momente, statt sich von äußeren Erwartungen stressen zu lassen.

Weihnachts-Burnout: Heiligabend muss nicht perfekt sein, um perfekt zu sein

Wenn wir alle an die schönsten Weihnachtsfeiertage zurückdenken, dann denken wir nicht an den geschmückten Weihnachtsbaum oder an das 5-Gänge-Menü. Ganz sicher denken wir aber daran, mit wem wir die festlichen Tage verbracht haben – und das ist das Wichtigste überhaupt. Weihnachten, Silvester, Neujahr – diese besonderen Zeiten bieten eine Gelegenheit, nach innen zu blicken und sich selbst die Frage zu stellen: „Wie geht es mir eigentlich wirklich?“ Um diese Frage ehrlich beantworten zu können, braucht es sowohl Zeit als auch Menschen, die einen so akzeptieren, wie man ist. Generell gilt: Warten Sie nicht, bis es zu spät ist, und setzen Sie rechtzeitig Grenzen. Denn im Trubel des Alltags passiert es schnell, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse hinten anstellen und unsere Grenzen erst dann kommunizieren, wenn wir mental und körperlich bereits an unserer Belastungsgrenze sind. Mit frühzeitigen Maßnahmen lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen und können gelassener durch die stressige Vorweihnachtszeit gehen.