Tipps und Tricks: So geht umweltfreundlicher Paketversand
Paketversand belastet die Natur, trotz aller Bemühungen in der Branche um eine umwelt- und klimaschonende Zustellung. Wir zeigen, wie du Pakete nachhaltig empfangen und versenden kannst.
Es ist eine Folge des boomenden Online-Handels: Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr laut Bundesverband Paket & Expresslogistik mehr als vier Milliarden Sendungen zugestellt. Das stellt eine enorme Belastung für die Umwelt dar. Doch es gibt Möglichkeiten, wie jeder Einzelne seinen ökologischen Fußabdruck minimieren kann.
Inwiefern ist eine Paketsendung umweltschädlich? Kurzgefasst: Bei der Zustellung eines Päckchens durch einen Kurierdienst mit fossilem Energieträger wird CO2 in die Luft geschleudert. Für den großen Bedarf an Paketen muss viel Holz gefällt werden. Riesige, eigens für die Papierproduktion vorgesehene, monokulturell bepflanzte Baumplantagen sind davon die Folge. Die Produktion von Papier und Karton wiederum geht mit einem großen Energie- und Wasserverbrauch einher. Nicht zuletzt fallen Berge von Müll an.
Was kannst du als Paketempfänger tun?
Für eine nachhaltige Paketzustellung muss also einiges getan werden. Das gilt sowohl für die produzierende wie auch für die konsumierende Seite. Empfänger von Paketen können und sollten beispielsweise auf Kurierdienste setzen, die um einen klimaneutralen Versand bemüht sind oder diesbezüglich schon weit vorangeschritten sind. Tatsächlich befindet sich die Logistikbranche derzeit im Angesicht der Klimakrise in einer Umbruchphase. Immer mehr Dienstleister rüsten auf umweltschonende Maßnahmen und Transportmittel um.
Die Deutsche Post und ihr Tochterunternehmen DHL zum Beispiel setzen bei der Paketzustellung zunehmend auf ihren elektrischen Kleintransporter StreetScooter. Auch mit ihren elektrisch verstärkten Lastenrädern spart die Post Kohlendioxid ein. An Privatkunden in Deutschland verschickt der Konzern unter dem Label "Go Green" Pakete klimaneutral. Für Sendungen ins Ausland zahlen Kunden über dieses Programm einen Aufpreis. Mit dem Geld unterstützt die Post zertifizierte Klimaschutzprojekte.
Auch andere Zulieferer wollen klimaschonend versenden
Auch andere Paketzulieferer haben sich das Motto klimaneutrale Paketzustellung auf die Fahne geschrieben. DPD kompensiert nach eigenen Angaben vollständig unvermeidliche Transportemissionen durch Investition in diverse Umweltprojekte. Bei UPS können Kunden sich für das Klimalabel "Carbon Neutral" entscheiden. Dafür müssen sie zwar auch einen Aufpreis entrichten, das Geld kommt aber laut Anbieter Projekten wie Wiederaufforstung und Abwasseraufbereitung zugute. Über das Prinzip Ausgleich schädlicher Gase versucht auch GLS klimaschonender zu sein. Das Programm dazu heißt "KlimaProtect".
Fazit: Im Zeichen des Klimawandels sind Kurierunternehmen also auf dem Weg zu einem natur- und klimaschonenderem Wirtschaften. Was du in diesem Kontext tun kannst? Zunächst einmal solltest du vor einer Produktbestellung die Programme, Labels und Mottos der einzelnen Anbieter prüfen, um dich letztlich für das nachhaltigste Angebot zu entscheiden. Vor allem gilt es, keine Scheu vor Mehrausgaben zu haben. Eine umweltfreundliche Paketzustellung mag teurer sein als ein Standardversand, Natur und Klima sollten das Geld wert aber sein.
Generelle Tipps für Paketempfänger
Aber auch unabhängig von der Wahl eines Zustellers kannst du einiges für einen nachhaltigen Paketversand tun. Zum Beispiel:
Frage dich, ob du das jeweilige Produkt nicht auch im Einzelhandel kaufen kannst. Das tut nicht nur der Umwelt gut, du unterstützt damit auch den stationären Händler.
Vermeide Rücksendungen, sie mögen für dich kostenlos sein, führen aber zu unnötigen Transportwegen.
Auch von Online-Bestellungen bei Händlern aus weit entfernt liegenden Ländern wie China und den USA solltest du aus naheliegendem Grund (lange, umweltbelastende Transportwege) absehen.
Via Expressversand bekommst du deine Ware schneller zugeschickt, doch wird die Lieferung oft via Flug und damit umweltbelastend bewerkstelligt.
Nicht zuletzt solltest du darauf achten, dass ein Paket dich ohne Umwege erreicht. Mehr Zustellversuche bedeuten längere Transportwege.
Was kannst du als Versender von Paketen tun?
Nicht nur als Empfänger, auch als Versender von Paketen kann man Umwelt und Klima schonen. Dazu auch einige Tipps:
Nutze umweltfreundliche Versandangebote. Siehe oben: "GoGreen" von DHL, "Carbon Neutral" von UPS, "KlimaProtect" von GLS.
Manche Gegenstände müssten nicht zwangsläufig in einem Karton versandt werden, Bücher, Kleidung usw. passen locker auch in einen Umschlag.
Verpacke die Sachen so kompakt wie möglich. Dadurch benötigst du ein kleineres Paket. Je kleiner ein Paket ist, umso mehr davon passen in einen Lieferwagen. Folglich werden Transportwege gespart.
Verwende für Paketsendungen alte Kartons, die du bereits im Besitz hast. Das heißt: Schuhkartons und sonstige Pakete, die bei einem Einkauf anfallen, solltest du generell aufbewahren.
Wenn du beim Versand von zerbrechlichen Gegenständen wie Glas und Porzellan Füllmaterial benötigst, dann vermeide Kunststoffe wie Styropor oder Luftpolsterfolie. Umweltfreundlicher sind alte Zeitungen, Geschenkpapier, das seinen Dienst schon geleistet hat, oder Holzwolle.
Im Video: Änderung bei DHL - Zusteller müssen nicht mehr klingeln