Diese Bücher sind Bestseller – aber niemand liest sie

Nicht jedes Buch wird wirklich bis zum Ende gelesen. (Bild: Getty Images)
Nicht jedes Buch wird wirklich bis zum Ende gelesen. (Bild: Getty Images)

Sicherlich hat jeder von Euch schon mal ein Buch angefangen, es dann aber nicht zu Ende gelesen. Der japanische Ausdruck „Tsundoku“ bezeichnet die Tatsache, dass man sich ein Buch kauft und es ungelesen zu Hause aufbewahrt, beziehungsweise stapelt. Dabei scheint sich dieses Phänomen bei bestimmten Titeln zu häufen. Das sind die Bücher, die viele Leser vorzeitig beiseite gelegt haben.

Im Jahr 2013 fragte die Buchliebhaber-Seite „Goodreads“ seine User nach Büchern, die sie nie zu lesen begannen oder schon nach Kurzem zur Seite legten. Dabei stellte sich heraus, dass viele Buch-Fans die letzten Seiten der folgenden Klassiker nie gelesen haben:

1. “Catch 22” von Joseph Heller
2. “Der Herr der Ringe” von J. R. R. Tolkien
3. “Ulysses” von James Joyce
4. “Moby Dick” von Herman Melville
5. “Der Streik” (Alternativtitel: “Atlas wirft die Welt ab”/ “Wer ist John Galt”) von Ayn Rand

Abgesehen von Klassikern wurden bei derselben Befragung die folgenden Titel aber am häufigsten genannt:

1. “Ein plötzlicher Todesfall” von J. K. Rowling
2. “Fifty Shades of Grey” von E. L. James
3. “Eat, Pray, Love” von Elizabeth Gilbert
4. “Verblendung” von Stieg Larsson
5. “Wicked – Die Hexen von Oz” von Gregory Maguire

Der „Hawking-Index“

Man kann auch ohne Umfragen herausfinden, ob Bücher bis zum Schluss gelesen werden. Der Mathematiker Jordan Ellenberg erstellte im Jahr 2014 den sogenannten „Hawking-Index“: Durch die Auswertung der am häufigsten markierten Textstellen in Büchern wollte er auf das Durchhaltevermögen der Leser schließen können. Die Daten dafür bezog er von Amazon – der Konzern macht diese Daten für seine Kindle-E-Books öffentlich.

Ellenberg erstellte eine eigene Liste mit nicht zu Ende gelesenen Büchern:

1. “Entscheidungen” von Hillary Clinton
2. “Das Kapital im 21. Jahrhundert” von Thomas Piketty
3. “Unendlicher Spaß” von David Foster Wallace
4. “Eine kurze Geschichte der Zeit” von Stephen Hawking
5. “Schnelles Denken, langsames Denken” von Daniel Kahneman

Den Namen seines Indexes begründet sich übrigens aus der weitverbreiteten Annahme, dass das Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ von Stephen Hawking das Buch sei, das am meisten gekauft und am wenigsten gelesen werde.