Twitter-Challenge gegen Sexismus: "Beschreibe dich wie ein männlicher Autor"

Wenn Männer daran scheitern, Frauen in der Literatur treffend darzustellen: Auf Twitter macht aktuell eine Challenge gegen Sexismus die Runde, bei der sich Frauen im Stil eines männlichen Autors beschreiben sollen.

Nicht alle Männer haben ein gutes Händchen für authentische Frauenfiguren. (Copyright: ddp images/Monkey Business 2/Sho)
Nicht alle Männer haben ein gutes Händchen für authentische Frauenfiguren. (Copyright: ddp images/Monkey Business 2/Sho)

Den Anstoß für die Twitter-Challenge gab ein Post der Schriftstellerin Gwen C. Katz, die einen Auszug aus dem Werk eines männlichen Kollegen postete.

“Ein männlicher Autor ist davon überzeugt, der lebende Beweis dafür zu sein, dass es Männern möglich ist, authentische weibliche Protagonisten zu erschaffen.”

Das sieht die Twitter-Gemeinde allerdings gänzlich anders. Oder würde eine Frau sich selbst wirklich mit den folgenden Worten beschreiben? “Relativ groß (aber nicht zu groß), ein paar hübsche Kurven, wenn ich das so sagen darf, und eine Hose, die so unglaublich eng ist, dass, wenn ich eine Kreditkarte in der Gesäßtasche hätte, man das Ablaufdatum lesen könnte.”

Auf Twitter entstand im Rahmen der Diskussion schnell die Idee zu einer neuen Challenge: “Beschreibe dich, wie ein männlicher Autor es tun würde”. Hier übertreffen sich die Userinnen gegenseitig darin, sich selbst drastisch auf Äußerlichkeiten zu reduzieren und vor allem ihre Brüste in den Fokus zu stellen.

“Ich sah mich als vollbusig, aber nicht auf schmutzige Weise. Ich hatte so langes Haar, dass man denken könnte, es seien Extensions, aber ich brauchte keine künstlichen Verbesserungen. Und dann war da natürlich noch mein Ausschnitt.”

Der Aufruf zu der Twitter-Challenge hat mittlerweile mehr als 1.200 Retweets gesammelt und zahlreiche Userinnen dazu animiert, eine bewusst sexistische Beschreibung von sich selbst zu posten.

“Ihre Brüste betraten den Raum schon lange vor ihrem weitaus weniger interessanten Gesicht, ihren mütterlichen Hüften und prallen Oberschenkeln. Er fand ihre Stimme unangenehm wahrnehmbar. Als sein Blick von ihrem Mund (der immer noch redete!) zu ihrem Ausschnitt wanderte, fragte er sich, weshalb Feministinnen immer so wütend waren.”

“Ihre leuchtend braune Haut absorbierte die Sonnenstrahlen, allerdings schmolz dieses Stück Schokolade nicht. Sie lachte fröhlich und ihre üppigen Cha Cha Bingos hüpften wunderschön vor ihr auf und ab. Ihr Lachen hätte ihre versklavten Vorfahren ohne Frage sehr erfreut. (…)”

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