Twitter-Challenge gegen Sexismus: "Beschreibe dich wie ein männlicher Autor"
Wenn Männer daran scheitern, Frauen in der Literatur treffend darzustellen: Auf Twitter macht aktuell eine Challenge gegen Sexismus die Runde, bei der sich Frauen im Stil eines männlichen Autors beschreiben sollen.
Den Anstoß für die Twitter-Challenge gab ein Post der Schriftstellerin Gwen C. Katz, die einen Auszug aus dem Werk eines männlichen Kollegen postete.
A male author is insisting that he is living proof that it’s possible for a male author to write an authentic female protagonist.
Here’s a quote from his first page. pic.twitter.com/f6d5bN2EHq
— Gwen C. Katz (@gwenckatz) 30. März 2018
“Ein männlicher Autor ist davon überzeugt, der lebende Beweis dafür zu sein, dass es Männern möglich ist, authentische weibliche Protagonisten zu erschaffen.”
Das sieht die Twitter-Gemeinde allerdings gänzlich anders. Oder würde eine Frau sich selbst wirklich mit den folgenden Worten beschreiben? “Relativ groß (aber nicht zu groß), ein paar hübsche Kurven, wenn ich das so sagen darf, und eine Hose, die so unglaublich eng ist, dass, wenn ich eine Kreditkarte in der Gesäßtasche hätte, man das Ablaufdatum lesen könnte.”
Auf Twitter entstand im Rahmen der Diskussion schnell die Idee zu einer neuen Challenge: “Beschreibe dich, wie ein männlicher Autor es tun würde”. Hier übertreffen sich die Userinnen gegenseitig darin, sich selbst drastisch auf Äußerlichkeiten zu reduzieren und vor allem ihre Brüste in den Fokus zu stellen.
I liked to think of myself as busty, but not impure. I had hair so long you’d think it was extensions, but I didn’t need earthly enhancements. My cleavage, to be sure,
— Kate Leth ✨ (@kateleth) 1. April 2018
“Ich sah mich als vollbusig, aber nicht auf schmutzige Weise. Ich hatte so langes Haar, dass man denken könnte, es seien Extensions, aber ich brauchte keine künstlichen Verbesserungen. Und dann war da natürlich noch mein Ausschnitt.”
Der Aufruf zu der Twitter-Challenge hat mittlerweile mehr als 1.200 Retweets gesammelt und zahlreiche Userinnen dazu animiert, eine bewusst sexistische Beschreibung von sich selbst zu posten.
Her breasts entered the room before her far less interesting face, decidedly maternal hips and rounded thighs. He found her voice unpleasantly audible. As his gaze dropped from her mouth (still talking!) to her cleavage, he wondered why feminists were so angry all the time. https://t.co/YtsZENYsgS
— Jennifer Weiner (@jenniferweiner) 2. April 2018
“Ihre Brüste betraten den Raum schon lange vor ihrem weitaus weniger interessanten Gesicht, ihren mütterlichen Hüften und prallen Oberschenkeln. Er fand ihre Stimme unangenehm wahrnehmbar. Als sein Blick von ihrem Mund (der immer noch redete!) zu ihrem Ausschnitt wanderte, fragte er sich, weshalb Feministinnen immer so wütend waren.”
her radiant brown skin absorbed the suns rays, only, this piece of chocolate did not melt. she laughed joyously, her bountiful cha cha bingos bouncing beautifully atop her chest—a laugh her enslaved ancestors would have been pleased to hear. boobily, she tittied her way to t https://t.co/4s7UbNbV6t
— ace (@aceduggar) 2. April 2018
“Ihre leuchtend braune Haut absorbierte die Sonnenstrahlen, allerdings schmolz dieses Stück Schokolade nicht. Sie lachte fröhlich und ihre üppigen Cha Cha Bingos hüpften wunderschön vor ihr auf und ab. Ihr Lachen hätte ihre versklavten Vorfahren ohne Frage sehr erfreut. (…)”
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