Twitter-Hit: Kaiserschnitt mit Knetfiguren

Eine Mutter möchte ihrem Kind zeigen, wie ein Kaiserschnitt funktioniert. Also knetet sie einen Bauch nach, detailgetreu mit Fett- und Muskelgewebe um das Baby. Gemeinsam führen sie dann die Operation durch. Das Video davon wurde innerhalb weniger Tage millionenfach auf Twitter geklickt.

Aus bunter Knete können nicht nur Schlangen geformt werden, sondern auch ein anatomisch korrekter und schwangerer Frauenbauch. Foto: Symbolbild / gettyimages / Tigercat_LPG
Aus bunter Knete können nicht nur Schlangen geformt werden, sondern auch ein anatomisch korrekter und schwangerer Frauenbauch. Foto: Symbolbild / gettyimages / Tigercat_LPG

Das chirurgische Besteck der Wahl: Kinderfinger, Kinderschere, Plastik-Skalpell. Die Operation: ein Kaiserschnitt. Der Körper: bunte Knete und Plastikfolie. Mehr braucht es nicht, um kindgerecht einen Kaiserschnitt zu erleben.

Die Twitter-Nutzerin “The Breakfasteur“ hat genau das gemacht und in einem Video festgehalten. Sie ist, laut Selbstbeschreibung, Medizinerin und Erfinderin von “#playdoughsurgery“ – Operationen an Knetfiguren oder Knetkörpern, die nah an der wahren Anatomie geformt sind.

Wirkt die Anästhesie?

In dem Video vom Wochenende, das zwischenzeitlich über drei Millionen geklickt wurde, sind die Hände der Mutter und ihres Kindes zu sehen. Gemeinsam führen sie einen Kaiserschnitt an einem aus Knete geformten Bauch durch, während die Mutter jeden Schritt genau erklärt.

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Zuerst der Test, ob die Anästhesie bei der Patientin gewirkt hat: Dazu pikst die Mutter vorsichtig in die Bauchdecke und fragt dabei: “Spürt sie das?“ Und das Kind antwortet: “Nein.“ – “Okay, dann können wir anfangen. Zuerst machen wir einen Pfannenstiel-Schnitt.“ Chirug*innen-Sprache für einen laut Netdoktor etwa acht bis zwölf Zentimeter langen Schnitt, der quer am Unterbauch über der Schambeinfuge verläuft.

Das Kind schneidet dabei immer tiefer in die Knete und sagt dann: “Ich kann da was sehen.“

“Was denn?“

“Fett!“

“Gut gemacht.“

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Nah an der Wirklichkeit geknetet

Und tatsächlich: Unter der hautfarbenen Knete taucht eine dünne Knetschicht in gelb auf. Zur Seite geschoben, wird dann die nächste Schicht – aus Plastikfolie – sichtbar. Hier kommt die Schere zum Einsatz. Um durch die folgende rote Muskelschicht zu kommen, reichen die Finger aus. Dann wird die Blase mit einer Art Plastik-Schraubzwinge geschützt. Nun folgt ein feiner Schnitt, um die Gebärmutter zu öffnen. Der oder die Kleine sagt: “Dann wird es gleich nass“ und hält schon einen kleinen Sauger für das Fruchtwasser bereit.

“Kannst du das Baby sehen? Können wir es rausholen?“

“Es steckt da tief drin.“

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Gemeinsam bringen sie dann eine kleine Spiderman-Puppe zur Welt. Doch noch ist die Operation nicht durchgestanden, denn Spiderman hat noch eine Nabelschnur, die erst mit Wäscheklammern fixiert und dann durchgeschnitten werden muss.

“Hier ist das Baby. Herzlichen Glückwunsch!“, sagt die Mutter.

“Das Baby ist so süß.“

Sogar an die Plazenta gedacht

Zum Schluss holen die beiden sogar noch die Plazenta, einen lilafarbenen Luftballon, durch die geöffnete Bauchdecke. Das wird nur noch mit einem “Whoa!“ kommentiert.

Wer noch mehr Knet-Operationen sehen möchte, findet diese auf der Twitter-Seite von The Breakfasteur – wo beispielsweise noch einer Bauchspeicheldrüse und einer Schilddrüse zu Leibe gerückt wird.

Das bislang erfolgreichste Video ist aber der aktuelle Kaiserschnitt und die Kommentare dazu klingen entsprechend begeistert: “Wow, das ist wirklich großartig! Und was für ein schlaues Kind.“ Oder: “Ich habe früher aus Knete Schlangen geformt. Jetzt fühle ich mich ein bisschen wie ein Versager.“ Und: “Sogar an die Plazenta wurde gedacht! Wirklich großartige Arbeit!“

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