Twitter-Trend: Das fehlt in der "neuen Normalität"
Der Hashtag #wasichvermisse liefert in der Coronakrise in dieser Woche zahlreiche Tweets. Mit den aktuellen Ausgangsbeschränkungen sowie weiteren Aspekten der “neuen Normalität” kommt bei vielen große Sehnsucht auf. Nach der Normalität, die wir gewohnt sind – und vielleicht erst jetzt so richtig zu schätzen wissen.
Auf die meisten Tweets des Hashtags #wasichvermisse, der diese Woche bei Twitter trendete, kann sich wohl die Mehrheit einigen.
Coronakrise: Regierung erwartet für “lange Zeit eine neue Normalität”
Der Klassiker ist die Sehnsucht nach Freunden, Partner, Familie, in Gesellschaft essen und trinken, sich frei bewegen können - und Klopapier:
- den Herzmenschen
- Freunde
- 'ausgehen können'
- stressfreie Dienste
- Restaurants
- Klopapier#wasichvermisse— SallySupernatural (@RuffMitDeButta) April 18, 2020
Mit anderen Menschen gemeinsam essen ist für viele besonders wichtig. Aber nicht nur die Gesellschaft, auch das Setting muss passen - der Ausblick vom heimischen Balkon ist für manche aktuell nicht besonders befriedigend. Davon ist wohl dieser Tweet inspiriert:
Sommer, Sonne und ein kühles Bier!
☀️ 🏝 #wasichvermisse pic.twitter.com/UlPutf8EIn— Bahar Aslan (@BaharAslan_) April 17, 2020
Die Freibad-Saison? Scheint gerade so richtig weit weg zu sein:
Und nirgends schmecken Pommes so gut wie im Freibad. #wasichvermisse pic.twitter.com/1Af5ynylYv
— Felix Bohr (@felix_bohr) April 17, 2020
Aber nicht nur Grundbedürfnisse wie die Nahrungsaufnahme sind Thema unter dem Hashtag. Sondern auch die alltäglichen Dinge, die einen früher vielleicht zu schnell zur Weißglut trieben:
#wasichvermisse sind sogar die vollgestopften Züge und eine Ansage: „Sänk ju for träweling wis deutsche Bahn.“
— Seyma krk (@krk_seyma) April 16, 2020
Moderator Micky Beisenherz hat schlichtweg ganz viel Sehnsucht nach der Oma:
Eltern drücken. Die Oma fest in den Arm nehmen. Mit Oliver Polak abends essen gehen.
Verschwitzt und glücklich mit 21 Jungs und Mädels von einer Wiese kommen nach dem Fußballspielen.
Ja, sogar Rentnerreisegruppen mit Frikadellen und Sektflöten im überfüllten IC.#wasichvermisse— Micky Beisenherz (@MickyBeisenherz) April 16, 2020
Und manche haben von Corona einfach schon längst die Schnauze voll:
Gespräche ohne das Thema Corona. #wasichvermisse
— Asha Hedayati (@frauasha) April 17, 2020
Es gibt aber auch diejenigen, welche die aktuellen Beschränkungen gar nicht als solche empfinden, sondern eher als Wohltat:
#wasichvermisse ist definitiv der absolut falsche Hashtag!!!
Endlich nicht mehr ungefragt angetatscht und befummelt werden. Endlich wird man in Ruhe gelassen. Auch will endlich keiner, dass ich ihn besuche oder empfange. Will immer schon meine Ruhe. Traum in Erfüllung gegangen.— Johanna (@19Alejandra91) April 16, 2020
Dieses Gefühl beschrieben Twitter-Nutzer dann unter dem Hashtag #wasichnichtvermisse:
Ich vermisse nicht die allwöchentlichen Berichte über die sportliche Aktivitäten von Millionären der Umverteilungsindustrie, die gemeinsam einem Ball hinterherrennen, während Fanatiker laut grölend Feuerwerkskörper anzünden.
Was vermisst ihr nicht?#WasIchNichtVermisse— Michael Christ (@MichaChrist) April 17, 2020
Laute Menschenmassen in den Straßen. #WasIchNichtVermisse
— Mauyi (@Mauyi2) April 17, 2020
Andere denken hingegen schon an die Zeit nach der Krise - und was die Rückkehr in mehr oder weniger normale Zustände im gesellschaftlichen Leben dann für Konsequenzen haben könnte:
#wasichvermisse wird bald sein, für solche einmaligen Momente keine Zeit mehr zu haben. pic.twitter.com/imXFTbaqTO
— bosko_unofficial (@branko_bosko) April 17, 2020
Mit Blick auf die weitaus dramatischeren Verhältnisse in beispielsweise Italien oder Spanien, empfiehlt dieser User noch eine andere Sicht auf die Dinge:
Nur mal als Gedankenanstoß.
Das wir alle hier über #wasichvermisse schreiben können liegt daran, dass wir gesund und am Leben sind.— Bernhard Quirbach (@BernhardQ) April 17, 2020