Umweltfreundliche Gartenbeleuchtung: 5 clevere Tipps

Terrassenbeleuchtung mit Windlichtern und Kerzen
Wer es heimelig mag, setzt bei der Beleuchtung auf der Terrasse zusätzlich auf Windlichter iStock /KatarzynaBialasiewicz

Die Tage werden kürzer und die Dämmerung setzt immer früher ein. Es wird Zeit, die Gartenbeleuchtung einzuschalten. Außenleuchten sorgen für Trittsicherheit und dienen außerdem dazu, Pflanzen im Garten gezielt in Szene zu setzen. Doch wie viel Licht im Außenbereich ist wirklich nötig?

Licht im Garten ist unverzichtbar. Die Beleuchtung fungiert als Gestaltungselement, sorgt für Sicherheit und lässt Pflanzen am Abend stimmungsvoll erscheinen. Doch elektrische Leuchten im Garten verursachen Stromkosten und sie sind eine Gefahr für viele Insekten und Kleintiere. Wozu Beete und Terrasse beleuchten, wenn im Haus schon längst die Rollläden heruntergelassen sind? Lesen Sie jetzt unsere 5 Tipps rund um die Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Gartenbeleuchtung.

Tipp 1: Beleuchtungskonzept überdenken

Überprüfen Sie das Beleuchtungskonzept in Ihrem Garten kritisch. Ist eine Beleuchtung an jeder vorhandenen Stelle wirklich nötig? Werden Areale ausgeleuchtet, die eigentlich im Dunkeln liegen könnten, oder nur zu bestimmten Zeiten genutzt werden? Ist die Stärke der Beleuchtung dem Zweck angemessen? Grundsätzlich ist es sinnvoll, Wege, Stufen und Eingänge sowie Zufahrten zu beleuchten. Auch eine Gefahrenstelle wie ein Teich oder Pool sollte durch eine kleine Lichtquelle markiert werden, um das Hineinstürzen von Mensch und Tier zu verhindern. Doch eine helle Beleuchtung in Dauerschleife ist in den meisten Fällen nicht nötig. Besser ist eine bedarfsgerechte Beleuchtung, etwa mit Wegeleuchten, die durch Bewegungsmelder gesteuert werden. Ein Smart-Home-System ermöglicht eine passgenaue Steuerung der Außenbeleuchtung und eine Programmierung der Beleuchtungszeiten. Wenn eine Dauerbeleuchtung – beispielsweise aus Sicherheitsgründen – gewünscht ist, sollte sie möglichst sparsam sein. Darüber hinaus ist es sinnvoll, auf insektenfreundliche Lichtquellen zu setzen.

Tipp 2: Insektenfreundliche Beleuchtung wählen

Jede künstliche Lichtquelle trägt zur Lichtverschmutzung bei, so auch die Lampen in Ihrem Garten. Lichtverschmutzung bedeutet, dass der Nachthimmel durch künstliches Licht aufgehellt wird. Zu viel Außenbeleuchtung stört einerseits die erholsame Nachtruhe von Mensch und Tier. Andererseits irritiert es nachtaktive Vögel, die sich nicht mehr richtig orientieren können. Sie kollidieren beispielsweise mit Gebäuden und sterben. Gartenleuchten bedeuten in der Nacht auch für viele Insekten den sicheren Tod. Sie umkreisen die Lichtquelle instinktiv und verbrennen daran oder fallen vor Erschöpfung herab und werden von Kleintieren und Spinnen gefressen. Die Verringerung der Lichtverschmutzung im Garten rettet vielen Tieren direkt vor Ihrer Haustür das Leben.

Mit passenden Lampen können Sie einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz im Garten leisten. Im Handel gibt es insektenfreundliche Leuchten mit geringem Blauanteil, deren Licht nur nach unten abstrahlt. Sie wirken am besten, wenn sie in niedriger Höhe angebracht werden, denn dann ist die Größe des Lichtkegels am geringsten und die Lichtverschmutzung am niedrigsten. Zusätzlich weisen insektenfreundliche Lichtquellen ein geschlossenes Gehäuse auf, in das Insekten nicht eindringen können. Achten Sie bei der Auswahl der Strahler darauf, dass das Gehäuse der Außenbeleuchtung nicht heißer als 60 Grad Celsius wird.

Tipp 3: Energiefresser ersetzen

Tauschen Sie in die Jahre gekommene Leuchtmittel in der Gartenbeleuchtung aus und investieren Sie auch im Außenbereich in Strahler mit minimalem Energieverbrauch. Moderne Lampen bringen je nach Vorgängermodell Energieeinsparungen von 80 Prozent und mehr. Zeitgemäße LED-Leuchtmittel halten zehnmal länger als Halogenlampen und verbrauchen dabei wesentlich weniger Energie. Wo möglich, kann man auf solarbetriebene Lampen umstellen. Solarleuchten speichern das Licht des Tages und geben es nach Einbruch der Nacht für einige Stunden ab. Solarlampen sind weniger hell als elektrisches Licht und erlöschen von selbst, wenn die Nacht voranschreitet – für eine gesunde Nachtruhe. Außerdem werden sie meist nur mit einem Erdspieß im Boden verankert und benötigen keinen eigenen Stromanschluss – das ist preisgünstig und flexibel. Es gibt auch solarbetriebene Lichterketten, die man rund um den Sitzplatz oder in Bäume drapieren kann. Sie leuchten nur kurze Zeit, verbrauchen aber keinen Strom, und gehen ebenfalls nach einer Weile von selbst aus.

Tipp 4: Kurze Abstände zwischen Lichtquelle und Objekt

Eine weitere Möglichkeit der Energieeinsparung verbirgt sich in der Platzierung der Lichtquellen. Wenn Sie ein Objekt wie zum Beispiel eine Treppenstufe aus kurzer Distanz beleuchten, ist eine weniger starke Lichtquelle nötig, als wenn das Licht aus größerer Entfernung kommt. In der Praxis bedeutet dies, dass eine Lichtquelle im Boden zur Ausleuchtung einer Stufe weniger Energie verbraucht, als ein Strahler im Dachüberstand in vier Metern Höhe, der dieselbe Aufgabe übernehmen soll.

Tipp 5: Recycelbare Produkte wählen

Umweltfreundliche Gartenleuchten sind keine Einwegprodukte mit fest vergossenen Lichtquellen. Stattdessen lässt sich jede Lampe in ihre Einzelteile zerlegen und bei Bedarf wieder dem Recyclingkreislauf zuführen. So wird Elektroschrott reduziert und die Umwelt weniger belastet. Die Zerlegbarkeit der Lampen ermöglicht auch den Austausch defekter Teile. Das verlängert die Nutzungsdauer der Lichtquelle und spart außerdem Geld.