Urlaubserlebnisse, auf die man verzichten sollte

Tierquälerei: Das San-Fermin-Festival in Pamplona sollte man nach Möglichkeit auslassen. (Bild: AP Photo/Alvaro Barrientos)
Tierquälerei: Das San-Fermin-Festival in Pamplona sollte man nach Möglichkeit auslassen. (Bild: AP Photo/Alvaro Barrientos)

Auf Reisen und im Urlaub möchte jeder Mensch am liebsten intensive Erlebnisse haben und besondere Eindrücke sammeln. Oftmals richten die interessierten Touristen damit aber nachhaltigen Schaden an. Hier kommen sechs „Abenteuer“, die man besser auslässt.

1. Stierjagd

Jedes Jahr werden im spanischen Pamplona acht Tage lang Stiere durch die Innenstadt getrieben. Adrenalinausstöße bei den Zuschauern sind dabei garantiert – und mitmachen kann prinzipiell jeder. Doch Am Ende des 850 Meter langen Weges werden die Tiere in die antike Stierkampfarena geführt und dort getötet. Aber nicht nur für die Tiere ist der Stierlauf brutal, auch für 16 Menschen endete das Spektakel bisher tödlich.

2. Elefantenreiten

Für viele Touristen gehört das Elefantenreiten zu einer Reise nach Südostasien einfach dazu. Doch es ist keineswegs unumstritten: Die Tierschutzorganisation Peta rät davon ab und brachte sogar die Reise-Website TripAdvisor dazu, das „Highlight“ aus seinem Angebot zu nehmen. Der Grund: Die Tiere müssen, um für den engen und ständigen Kontakt mit Menschen zu funktionieren, lange mit Gewalt gezähmt werden.

3. In Korallenriffen tauchen

Der größte Feind der Korallenriffe ist die Erderwärmung. Aber auch Überfischung und Massentourismus sind für ihren Niedergang mitverantwortlich. Beim Tauchen in Korallenriffen wird das empfindliche Ökosystem gestört, Anker beschädigen den Meeresboden und die Unterwasserwelt wird mit Umwelteinflüssen wie Motoröl und Müll aus dem Gleichgewicht gebracht. Ein Viertel aller Korallenriffe weltweit ist bereits vollständig zerstört – zwei Drittel sind akut bedroht.

In diesem Bild schwimmen Taucher im Korallenriff rund um die Marshallinseln. Korallenriffe sind weltweit stark vom Kontakt mit Menschen bedroht. (Bild: AP Photo/Rob Griffith)
In diesem Bild schwimmen Taucher im Korallenriff rund um die Marshallinseln. Korallenriffe sind weltweit stark vom Kontakt mit Menschen bedroht. (Bild: AP Photo/Rob Griffith)

4. Schwimmen mit Delfinen

Delfine sind faszinierende Tiere – mit ihnen zu schwimmen, ist etwas, das viele Menschen sich als absolutes Ausnahmeerlebnis vorstellen. Doch damit das möglich wird, nehmen die meisten Touristen in Kauf, dass die Tiere in Gefangenschaft gehalten werden, was sich nachweislich negativ auf ihre Gesundheit und sogar ihre Lebensdauer auswirkt. Wer seine Faszination für die Meerestiere auf Reisen dennoch ausleben will, ist besser beraten, eine Beobachtungstour auf dem Meer zu unternehmen und auch dabei darauf zu achten, dass die Tiere von dem Anbieter nicht gefüttert oder anderweitig gestört werden.

5. Besuche in Slums

Auch für Armut gibt es groteskerweise einen wachsenden touristischen Markt: Unter dem Vorwand der Bildungsreise bieten etwa Veranstalter in Indien oder Brasilien häufig Touren an, bei denen die lokale – häufig extrem arme – Bevölkerung in ihren Wohnvierteln besucht wird. Doch anstatt wirklich etwas über die Verarmung dieser Menschen und deren Hintergründe zu lernen, wird sie oft romantisiert. Hinzu kommt, dass finanziell in der Regel andere von diesen Touren profitieren als die Menschen, die als ihre Attraktion herhalten müssen.

6. Käfigtauchen

Beim Käfigtauchen kann man selbst sehr gefährlichen Tieren ganz nahekommen: Weil man sich als Taucher hinter sicheren Gittern befindet, kann einem auch der gefährlichste Hai nichts anhaben. Die Kritik daran: Die Tiere kommen unnatürlicherweise in freier Wildbahn mit Menschen in Kontakt, was sie normalerweise instinktiv vermeiden würden. Beim Käfigtauchen wird das Aufeinandertreffen hingegen durch Tierköder begünstigt, die die Haie anlocken sollen. Kein Wunder also, dass es zu mehr Angriffen auf Menschen kommt.