Verbraucherzentrale kürt Mogelpackung des Jahres 2024
Bis zu 150 Prozent teurer bei weniger Inhalt – im letzten Jahr haben sich Verbraucher und Verbraucherinnen über zahlreiche sogenannter Mogelpackungen geärgert. Fünf der dreistesten Mogelpackungen stehen jetzt bei der Verbraucherzentrale Hamburg zur Abstimmung für die Mogelpackung des Jahres 2024.
Die Verbraucherzentrale Hamburg ernennt jedes Jahr die Mogelpackung des Jahres. Dabei handelt es sich um Produkte, die eine versteckte Preiserhöhung mit sich bringen, wie etwa eine geringere Füllmenge bei gleichbleibendem Preis. Dazu hat die Verbraucherzentrale fünf verschiedene Mogelpackungen-Produkte aus 2024 ausgewählt. Verbraucher und Verbraucherinnen können noch bis zum 21. Januar, 16 Uhr, für Ihren Favoriten auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg abstimmen. Tags darauf wird verkündet, welches Produkt im letzten Jahr am meisten gemogelt hat.
Erfreulich ist, dass es mit 67 Mogelpackungen weniger Produkte mit versteckten Preiserhöhungen gab als 2023, in dem die Verbraucherschützer und Verbraucherschützerinnen insgesamt 104 Mogelpackungen registrierten. Allerdings sind die versteckten Preiserhöhungen im letzten Jahr viel deutlicher ausgefallen. Im Schnitt betrugen sie im Jahr 2024 laut Verbraucherzentrale Hamburg 31,5 Prozent. Im Vorjahr waren es dagegen nur 23,5 Prozent durchschnittliche Preiserhöhung. Die fünf höchsten Preisanstiege lagen im Bereich von 100 Prozent und mehr. 2023 ist die Preiserhöhung trotz mehr Mogelpackungen nur in einem Fall so deutlich ausgefallen.
Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalz von Ulrich Walter mit 150 Prozent Preiserhöhung
Das neue Tomaten-Gewürzsalz von Ulrich Walter kostete im vergangenen Jahr 3,99 Euro und damit einen Euro mehr, als zuvor. Jedoch sind in dem neuen Produkt nur noch 80 Gramm enthalten, zuvor waren es mit 150 Gramm fast doppelt so viel. So ist das Produkt um 150 Prozent teurer geworden. Besonders bemängeln die Verbraucherschützer, dass die hohe Dosenverpackung irreführend ist, denn die Dose ist nur bis zu 60 Prozent gefüllt. So soll nach Ansicht der Experten dem Käufer oder der Käuferin mehr Inhalt vorgetäuscht werden.
Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever mit weniger Inhalt
Bei dem Eis "Cremissimo Bourbon Vanille" von Unilever ist der Preis gleichgeblieben. Jedoch sind in der neuen Packung statt 1.300 Milliliter Füllmenge nur noch 900 Milliliter enthalten. Das kommt laut Verbraucherschützern einer versteckten Preiserhöhung von bis zu 44 Prozent gleich.
Granini Trinkgenuss Orange von Eckes-Granini mit Zuckerwasser gestreckt
Auch beim Orangensaft von Grannini ist der Preis gleichgeblieben. Die Füllmenge ist auch unverändert. Neu ist, dass der Orangensaft nicht mehr zu 100 Prozent aus Fruchtsaft besteht, sondern nur noch zu 50 Prozent. Den Rest füllt der Hersteller laut Verbraucherzentrale mit Zuckerwasser auf. Legt man die tatsächliche Fruchtsaftmenge zugrunde, entspricht das einer Verdoppelung des Preises. Trotz weniger Fruchtsaft und Fruchtzucker steigt der Zuckeranteil des Getränks von 8,8 auf 9,2 Prozent.
Biscotto Waffelblättchen von Aldi Nord um 100 Prozent teurer
Die Biscotto Waffelröllchen von Aldi Nord haben eine neue Verpackung bekommen. In dieser sind nun nur noch 100 Gramm Füllung enthalten, in der alten Verpackung waren es 200 Gramm. Der Preis ist mit 1,99 Euro jedoch gleichgeblieben, wodurch laut Verbraucherzentrale eine versteckte Preiserhöhung von 100 Prozent zustande kommt.
Dove Duschcreme von Unilever wird umetikettiert
Die Dove Duschcreme von Unilever wurde nach Ansicht der Verbraucherschützer und Verbraucherschützerinnen einfach umetikettiert. Denn 2024 hat der Hersteller das Produkt Dove Advanced Care reichhaltige Pflege in der 225 Milliliter-Flasche neu eingeführt. Beim Vorgängerprodukt Dove Pflegedusche waren es 250 Milliliter. Doch der Preis ist gestiegen. So zahlen Käufer und Käuferinnen bei Rossmann jetzt 3,49 Euro statt 1,99 Euro und bei Dm 3,45 Euro statt 1,95 Euro für die Duschcreme. Die Experten und Expertinnen der Verbraucherzentrale sehen darin eine versteckte Preiserhöhung von 100 Prozent. Die Liste der Inhaltsstoffe ist bis auf zwei von 29 Stoffen identisch geblieben.