Verliebtsein bewirkt genetische Veränderungen im weiblichen Körper
Sich frisch zu verlieben gehört zu einem der schönsten Gefühle überhaupt. Der Blick durch die rosarote Brille lässt die Menschen eine komplett andere Sicht auf die Dinge haben. Eine aktuelle Studie besagt nun sogar, dass das Verliebtsein neben psychischen auch physische Auswirkungen hat: Es verursacht genetische Veränderungen im weiblichen Körper und stärkt damit das Immunsystem.
Obwohl das Verlieben eines der psychologisch wichtigsten Ereignisse im Leben eines Menschen ist, sind die damit verbundenen körperlichen Auswirkungen bisher kaum erforscht. Doch im Zuge einer Studie, die im Oktober 2018 über das “The National Center for Biotechnology Information” (NCBI) veröffentlicht wurde, haben Wissenschaftler nun herausgefunden, dass diese Gefühle grundlegende Veränderungen in der Physiologie von Frauen bewirkt – und zwar genetische.
Verliebtsein wirkt sich auf das weibliche Erbgut aus
Um die Auswirkungen des Verliebtseins auf das menschliche Erbgut zu untersuchen, entnahmen Forscher der University of California in Los Angeles 47 jungen Frauen immer dann Blutproben, wenn sie innerhalb der zweijährigen Studie neue Beziehungen begannen.
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Das Team beobachtete in diesem Zeitraum eine deutliche genetische Veränderung: Die Gene produzierten vermehrt Interferon – ein Protein, das normalerweise zur Bekämpfung von Viren eingesetzt wird. “Das Verlieben ist mit der Hochregulierung von Interferon verbunden. Dies steht im Einklang mit den angeborenen Immunreaktionen auf Virusinfektionen”, so die Forscher in der Untersuchung.
Einige Forschungsergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass die physiologischen Veränderungen mit dem Voranschreiten der Beziehung abgeschwächt werden. Demnach vollzieht sich diese genetische Veränderung vor allem am Anfang einer Beziehung.
Interferon-Produktion hilft bei der Immunabwehr von Viren
Während der genaue Grund für die Zunahme der Interferon-Produktion nach wie vor unklar ist, vermuten die Wissenschaftler, dass sie den weiblichen Körper auf die Schwangerschaft vorbereiten soll. Evolutionstechnisch macht das für die Wissenschaftler Sinn: Bei der Befruchtung des Eis im weiblichen Körper soll die Frau so gesund wie möglich sein – davon ausgehend, dass zwei Menschen relativ zeitnah nach dem Kennenlernen und während der Verliebtheitsphase Nachkommenschaft zeugen. Dies würde aber auch bedeuten, dass sich die genetische Reaktion von Männern auf das Verliebtsein von der der Frauen unterscheidet, so die Studienergebnisse.
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Und wie steht’s um die Männer?
Ein entscheidender nächster Schritt wäre nun, zu untersuchen, ob bei frisch verliebten Männern ein ähnliches Muster von Transkriptionsverschiebungen [also eine Veränderung der Interferon-Produktion] auftritt”, so die Wissenschaftler laut der “The Sunday Times”.
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