Verzicht im neuen Jahr: Diese Entzugserscheinungen von Alkohol, Rauchen & Zucker können auftreten
"New year, new me" – so lautet der Vorsatz vieler Menschen zu Beginn des neuen Jahres. Besonders oft steht dabei der Wunsch im Vordergrund, sich von ungesunden Gewohnheiten zu befreien.
Für manche ist die Weihnachtszeit mit ihren süßen Leckereien der Auslöser für den Verzicht auf Zucker ab Januar, andere wollen endlich vom Rauchen wegkommen. Die Gründe sind vielfältig, doch alle haben dasselbe Ziel: sich von Suchtstoffen zu befreien und eine gesündere Lebensweise zu führen. Trends wie der "Dry January" oder auch der "Veganuary" geben zusätzlich Motivation und bieten die Möglichkeit, kollektiv an den gesunden Umstellungen zu arbeiten.
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Viele Menschen merken erst während des Umstellungsprozesses, wie ihr Körper auf den Verzicht von Zucker, Alkohol und anderen ungesunden Gewohnheiten reagiert. Wir zeigen Ihnen, auf welche Veränderungen Sie sich bereits im Vorfeld einstellen sollten.
"Trocken" durch den Januar: Welche Folgen hat der Verzicht?
Trinkt man ab und zu in moderaten Mengen Alkohol, wird man bei einem Verzicht höchst wahrscheinlich nur von den positiven Auswirkungen profitieren und muss keine Entzugserscheinungen fürchten. Eine Alkoholabhängigkeit wird nämlich erst ab dann festgestellt, wenn jemand über einen längeren Zeitraum hinweg große Mengen Alkohol konsumiert und Schwierigkeiten hat, den Alkoholkonsum selbst zu kontrollieren. Wird dann von dem einen auf den anderen Tag mit dem Konsum aufgehört, muss mit unangenehmen Entzugserscheinungen gerechnet werden:
Körperliche Entzugserscheinungen:
Tremor (Zittern): Besonders an den Händen ist Zittern ein häufiges Symptom.
Schwitzen: Übermäßiges Schwitzen, auch ohne körperliche Anstrengung, ist typisch.
Übelkeit und Erbrechen: Der Körper reagiert mit Übelkeit und möglicherweise Erbrechen, während er sich vom Alkohol entgiftet.
Kopfschmerzen: Häufige Kopfschmerzen sind ein weiteres Zeichen der Entgiftung.
Blutdruckanstieg: Der Blutdruck kann ansteigen, was zu weiteren gesundheitlichen Risiken führen kann.
Herzklopfen: Ein schneller Herzschlag ist ebenfalls eine häufige Reaktion des Körpers.
Psychische Entzugserscheinungen:
Angst und Nervosität: Viele Menschen erleben verstärkte Angst oder Nervosität während des Entzugs.
Schlafstörungen: Schlafprobleme, wie Einschlaf- oder Durchschlafstörungen, sind weit verbreitet.
Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Ohne den Alkohol können Reizbarkeit und eine Stimmung von Niedergeschlagenheit oder Depressionen auftreten.
Konzentrationsstörungen: Schwierigkeiten bei der Konzentration oder Gedächtnisprobleme können auftreten.
Tipp: Um den Körper während dieser Phase zu unterstützen, ist es wichtig, den Elektrolythaushalt auszugleichen, ausreichend Wasser zu trinken, sich ausgewogen zu ernähren und sowohl körperlichen als auch psychischen Stress zu vermeiden. Bei auftretenden Komplikationen kann eine ärztliche Betreuung wertvolle Hilfe leisten.
Zigaretten ade: Was der Verzicht auf Nikotin bewirkt
Was für viele zunächst mit dem gelegentlichen Rauchen einer Zigarette begann, kann sich schnell zu einem regelmäßigen und intensiven Konsum entwickeln. Wenn nach einiger Zeit eine starke Tabakabhängigkeit festgestellt wird – etwa durch das unaufhörliche Verlangen zu rauchen, das "vor-" oder "nachrauchen", wenn längere Zeit keine Möglichkeit zum Rauchen besteht, oder den Zwang, immer mehr zu rauchen, um die gleiche Wirkung zu erzielen – können beim Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, auch Entzugserscheinungen auftreten.
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Schon gewusst? Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Rauchen Stress abbaut, berichten viele Nichtraucher langfristig von weniger Stress und Angst.
Körperliche Entzugserscheinungen:
Kopfschmerzen: Nikotin hat eine vasodilatierende Wirkung auf die Blutgefäße, und sein Fehlen kann zu Kopfschmerzen führen.
Schwitzen: Viele Menschen erleben vermehrtes Schwitzen als Teil des Entzugs.
Appetitsteigerung: Das Verlangen nach Nikotin wird häufig durch den Wunsch nach mehr Nahrung ersetzt, was zu einem gesteigerten Appetit führen kann.
Schlafstörungen: Es kann zu Einschlafproblemen oder unruhigem Schlaf kommen, da Nikotin ein stimulierendes Mittel ist.
Verstopfung: Der Entzug kann auch Verdauungsprobleme wie Verstopfung verursachen, da Nikotin die Darmbewegungen beeinflusst.
Müdigkeit: Der Körper muss sich an den fehlenden Nikotinspiegel gewöhnen, was zu Müdigkeit führen kann.
Psychische Entzugserscheinungen:
Reizbarkeit und Nervosität: Nikotin wirkt beruhigend auf das Nervensystem, sodass seine Abwesenheit häufig zu Reizbarkeit und Nervosität führt.
Depressive Stimmung: Manche Menschen erleben während des Nikotinentzugs Gefühle der Traurigkeit oder Depression.
Konzentrationsprobleme: Nikotin fördert die Wachsamkeit und Aufmerksamkeit, daher können Schwierigkeiten bei der Konzentration auftreten.
Angst und Unruhe: Ohne Nikotin kann eine verstärkte Angstsymptomatik auftreten, da das Nervensystem sich an den Entzug anpasst.
Diese Symptome sind in der Regel am stärksten in den ersten Tagen bis Wochen nach dem Nikotinentzug und klingen dann mit der Zeit ab. Die Dauer und Intensität der Entzugserscheinungen hängen von der Nikotinabhängigkeit und der Dauer des Konsums ab. Die psychische Abhängigkeit, die in bestimmten Situationen das Verlangen nach einer Zigarette auslöst, kann jedoch noch viele Jahre anhalten.
Ein Leben ohne Zucker?
Obwohl es viele nicht wissen oder es gekonnt ignorieren, kann auch Zucker ein abhängiges Verhalten schaffen. Wichtig ist hier jedoch zu sagen, dass der Körper und vor allem das Gehirn natürlich auch Zucker benötigen, um zu funktionieren und ausreichend Energie zu erhalten.
In Studien wurde tatsächlich herausgefunden, dass Zucker dieselben Belohnungs- und Lustzentren aktiviert, wie Suchtstoffe. Dementsprechend hart kann sich deshalb auch ein abruptes Aufhören des Konsums auf den Körper und die Psyche auswirken. Die gute Nachricht ist hier jedoch, dass diese entzugsähnlichen Beschwerden schon nach wenigen Tagen bis maximal zwei Wochen abklingen. Denn mit der Zeit können sich die Geschmacksnerven und das Verlangen nach Zucker wieder normalisieren.
Kurzfristige Erscheinungen (erste Tage bis Wochen)
Heißhunger und Verlangen nach Zucker: Zu Beginn des Zuckerverzichts können starke Heißhungerattacken auftreten, da der Körper nach Zucker verlangt, den er gewohnt ist zu erhalten.
Stimmungsschwankungen: Zuckerkonsum aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn, indem er Glückshormone wie Dopamin freisetzt. Ohne Zucker kann es zu Gefühlen von Reizbarkeit, Nervosität und sogar depressiven Stimmungen kommen.
Müdigkeit und Energiemangel: Zucker ist eine schnelle Energiequelle. Nach dem Verzicht kann es zu vorübergehenden Energiemängeln und Müdigkeit kommen, da der Körper sich an eine stabilere Energieversorgung gewöhnen muss.
Kopfschmerzen: Der Zuckermangel kann zu Kopfschmerzen führen, besonders in den ersten Tagen des Entzugs, ähnlich wie bei anderen Nahrungsmittelentzugserscheinungen.
Konzentrationsprobleme: Da Zucker auch als schnelle Energiequelle für das Gehirn dient, können Schwierigkeiten bei der Konzentration und geistiger Klarheit auftreten, während sich der Körper an die Umstellung anpasst.
Langfristige Erscheinungen (nach einigen Wochen bis Monaten)
Gewichtsverlust: Viele Menschen verlieren nach dem Verzicht auf Zucker Gewicht, da Zucker in vielen verarbeiteten Lebensmitteln versteckt ist und zusätzliche Kalorien liefert. Ohne Zucker wird der Kalorienverbrauch oft reduziert.
Stabiler Blutzuckerspiegel: Langfristig kann der Verzicht auf Zucker den Blutzuckerspiegel stabilisieren und zu weniger Schwankungen im Energielevel führen, was auch das Risiko für Insulinresistenz und Diabetes senken kann.
Verbesserte Haut: Zucker kann Entzündungen fördern und Akne oder Hautprobleme verschärfen. Viele Menschen erleben eine Verbesserung des Hautbildes, wenn sie Zucker weglassen.
Besserer Schlaf: Ohne den Einfluss von Zucker, der den Blutzucker schnell ansteigen und dann wieder abfallen lässt, können sich die Schlafmuster stabilisieren, und eine bessere Schlafqualität kann erreicht werden.
Weniger Heißhunger: Nach der Umstellung gewöhnt sich der Körper an weniger Zucker und der Heißhunger auf Süßigkeiten und Zuckerhaltiges lässt allmählich nach.
Geringeres Risiko für chronische Krankheiten: Langfristig kann der Zuckerverzicht das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes Typ 2, Fettleber und andere chronische Erkrankungen verringern.
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Hinweis: Ab wann professionelle Hilfe nötig und wichtig ist
Ein kontrollierter Entzug von Alkohol und Nikotin wird dann nötig und wichtig, wenn die Abhängigkeit so stark ist, dass der Körper ohne Unterstützung nicht in der Lage ist, den Entzug sicher und erfolgreich zu bewältigen. In solchen Fällen kann der Entzug zu ernsthaften gesundheitlichen Risiken führen, weshalb eine professionelle Betreuung erforderlich wird.
Das bedeutet, dass der Entzug in einem sicheren und unterstützten Umfeld stattfindet, sei es in einer Klinik, einer Entzugseinrichtung oder unter ärztlicher Betreuung zu Hause. Es ist wichtig, dass der Körper nicht überfordert wird und der Entzug in einem Tempo erfolgt, das für die Gesundheit des Betroffenen sicher ist.
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