Vier Workout-Fehler, die krank machen können

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Die effektivsten Maßnahmen, um sich Erkältungs- und Grippeviren vom Hals zu halten, sind: Regelmäßiges Händewaschen, sich impfen lassen, viel Obst und Gemüse essen, ausreichend schlafen und es vermeiden, mit den Händen das Gesicht zu berühren.

In puncto Sport wird es hingegen verwirrend. Work-outs können beim Kampf gegen Erreger entweder helfen oder schaden. Um die kalte Saison schnupfenfrei zu überstehen, sollten folgende Fehler unbedingt vermieden werden! Dass Geräte und Matten vor und nach der Benutzung gereinigt werden müssen, versteht sich dabei von selbst.

Fehler 1: Auf den Yoga-Unterricht verzichten

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Um Krankheitswellen unbeschadet zu überstehen, sollten Sie Ihre Yogamatte ausrollen: Ob zu einer DVD im eigenen Wohnzimmer oder in einem Kursraum spielt dabei keine Rolle. Eine Studie fand heraus, dass Menschen, die zwölf Wochen lang täglich 40 Minuten lang Yoga praktikzierten, im Gegensatz zur yogafaulen Vergleichsgruppe die körpereigene Ausschüttung von Stresshormonen verringern und die von immunstärkenden Stoffen signifikant erhöhen. Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift „The Journal of Alternative and Complementary Medicine“.
„Yoga aktiviert die Entspannungsreaktion, bremst die Freisetzung von Adrenalin und des Stresshormons Cortisol und senkt die Produktion von Zytokinen, die sich ungünstig auf das Immunsystem auswirken können“, beschreibt Eva Selhub, Autorin des Fachbuchs „Your Health Destiny“, die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit.

Fehler 2: Unregelmäßig trainieren

Falls der Wintereinbruch dem regelmäßigen Walking- oder Jogging-Programm einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, sollten Sie über ein paar Extraschichten Sportkleidung oder eine Mitgliedschaft im Fitnesscenter nachdenken. Einer Studie des „Journal of Sport and Health Science“ zufolge erhöhen schon dreißig Minuten moderate physische Aktivitäten wie Laufen, Schwimmen, Joggen, Tanzen oder Fahrradfahren die Produktion des Antikörpers Immunoglobulin, von Neutrophilen, Granulozyten und natürlichen Killerzellen. Wer mehrere Male pro Woche trainiert, reduziert das Risiko, sich eine Erkältung einzufangen - im Vergleich zu den bewegungsfaulen Couch-Potatos sogar um 50 Prozent.
„Jedes Mal, wenn Sie ein Work-out machen, schickt Ihr Körper wichtige Immunzellen vom peripheren Gewebe in den Blutkreislauf, lässt sie dort zu Höchstformen auflaufen
und bekämpft dadurch Bakterien und Viren besonders wirksam“, sagt Studienautor David Nieman, Doctor of Public Health und Direktor des „Human Performance Lab“, an der Appalachian State University.

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Fehler 3: Übertreiben

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„Wer sich 75 bis 90 Minuten unablässig bewegt, zum Beispiel in Marathon-Geschwindigkeit, lässt die positive Wirkung von Sport auf den Körper ins Gegenteil kippen“, ist sich der Arzt David Nieman sicher. Im Grunde ordnet das Gehirn die lang anhaltende Ausdauerübung als Stressfaktor ein und bremst das Immunsystem aus. Die physiologischen Signale, die dadurch ausgelöst werden, ähneln denen von Gefahrensituationen: Die Körpertemperatur steigt, der Kohlenhydratspeicher leert sich und die Muskelzellen werden angegriffen.
Wer sich in diesem Winter dennoch körperlich auspowern will, sollte auf fordernde Aktivitäten mit Unterbrechungen setzen. Skifahren (aber nur den Berg herunter, kein Langlauf), Gewichte heben oder Rudern strapazieren den Körper nicht auf eine negative Art und können sogar mehr Kalorien verbrennen als ausdauerndes Laufen.
Auch wenn es in manchen Momenten sehr intensiv erscheinen mag – das Immunsystem könne Sport, bei dem es Unterbrechungen gibt, besser bewältigen, sagt der Autor der „Journal of Sport and Health Science“-Studie, David Nieman.

Fehler 4: Fieber „ausschwitzen“

„Die Vorstellung, dass Fieber ausgeschwitzt werden kann, ist ein Mythos“, so Nieman. „Wenn Sie merken, dass sich eine Erkältung oder eine Grippe anbahnt, nehmen Sie sich besser zurück.“ Falls wirklich eine Grippe hinter dem Husten steckt, kann Sport sogar zu Komplikationen im Krankheitsverlauf führen. „Während des Work-outs fließt das Blut bis zu fünf Mal schneller durch das Herz als normal“, so Nieman. Im schlimmsten Fall greifen Bakterien die Herzinnenhaut an und führen dort zu einer Entzündung, der sogenannten Endokarditis, die schwerwiegende Auswirkungen haben kann.
„Bei einer Erkältung mag moderate Bewegung weder schädlich noch nützlich sein, bei einer Grippe kann sie hingegen zu einem schlimmeren und verlängerten Krankheitsverlauf führen und sogar tödlich sein“, fügt der Experte David Nieman hinzu.

Quelle: Yahoo.com; Prevention.com/Paige Greenfield Fowler

Bilder: Getty Images