Vitamin-D-Mangel erkennen: Wie gut sind Selbsttests aus der Drogerie?
Tests für Vitamin-D-Mangel kann man nicht nur teuer beim Arzt machen, sondern auch Selbsttests aus der Drogerie & dem Netz kaufen. Wie gut die Selbsttests sind, hat SWR Marktcheck jetzt überprüft. Das Ergebnis überrascht.
Wenn man sich im Herbst schlapp und antriebslos fühlt, fällt der Verdacht schnell auf einen Vitamin-D-Mangel. Doch bevor man zur Pillenpackung greift, sollte man den Vitaminspiegel im Blut bestimmen lassen, um eine Überdosierung des fettlöslichen Vitamins zu vermeiden.
Ein Bluttest beim Hausarzt muss oft selbst bezahlt werden. Als Alternative für alle, die nicht gerne zum Arzt gehen, findet man in Drogeriemärkten oder auch in Online-Shops Selbsttests unterschiedlicher Anbieter. Doch sind diese auch wirklich seriös?
Der SWR Marktcheck ist der Frage nachgegangen und hat drei Testkits an mehreren Personen geprüft:
Cerascreen Vitamin D Bluttest zum Einschicken: ca. 29,59 Euro, unter anderem bei DM oder Müller oder DocMorris
Nanorepro Vitamin D Schnelltest für Zuhause: ca. 9,95 Euro, unter anderem bei DM oder Müller oder Amazon
Aspilos Vitamin D Schnelltest für Zuhause: (ca. 9,95 Euro in Apotheken oder bei Amazon)
Selbsttest auf Vitamin D: Auch hier muss ein Pieks in den Finger sein
Drei Personen im Alter von 54, 30 und 20 Jahren haben die Selbsttests der Anbieter durchgeführt. Dafür mussten sie sich in den Finger pieksen und eine gewisse Menge an Blut auf Teststreifen auftragen. Bei den günstigeren Schnelltests zeigt sich das Ergebnis ähnlich wie bei einem Covid-Test nach ca. 15 Minuten, der teurere Test von Cerascreen muss zur Auswertung per Post zu einem Labor geschickt werden. Zur Kontrolle diente bei allen drei Personen ein regulärer Vitamin-D-Bluttest, der vom Klinikum Stuttgart durchgeführt wurde.
Die günstigeren Schnelltests von Nanorepro und Aspilos zeigten bei allen drei Personen einen Vitamin-D-Mangel an. Der medizinische Bluttest des Klinikums zeigte jedoch, dass nur eine Person unter einem leichten Vitamin-D-Mangel leidet, bei den zwei anderen ist der Vitaminspiegel im Normbereich. Die Schnelltests lagen also häufiger falsch als dass sie korrekt waren.
Selbsttest zum Einschicken: Dauert länger, aber ist genauer
Der Labor-Selbsttest von Cerascreen dagegen lieferte bei zwei Personen ähnliche Ergebnisse wie der Bluttest des Klinikums, auch der leichte Vitamin-D-Mangel wurde entdeckt. Der Test der dritten Person konnte nicht ausgewertet werden, da zu wenig Blut auf dem Teststreifen aufgebracht worden war. Der Hersteller Cerascreen gab auf Nachfrage an, in solchen Fällen ein kostenloses Testkit als Ersatz zu verschicken.
Die Recherchen des SWR Fernsehenteams deckten auf, dass nur der Selbsttest zum Einschicken ins Labor ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Doch das Auftragen von genügend Blut ist etwas schwierig, und man muss etwa eine Woche aufs Ergebnis warten.
Der Anschaffungspreis fürs Cerascreen-Testkit ist ähnlich hoch wie die Kosten für einen Bluttest beim Hausarzt. Bei Beschwerden, die von einem Vitamin-D-Mangel verursacht sein könnten, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Kosten.
Den vollständigen Beitrag des SWR Marktcheck finden Sie in der ARD Mediathek.
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