Vom Umweltaspekt ganz abgesehen: Darum solltest du die Finger von vorgeschnittenem Obst lassen

Sich gesünder zu ernähren steht auf Platz 1 der beliebtesten Vorsätze der Deutschen für das Jahr 2021. Frisches Gemüse und Obst sind dabei unerlässlich. Doch beides solltest du am besten am Stück und nicht etwa vorgeschnitten kaufen. Die Portionsverpackungen sind nämlich nicht nur wesentlich teurer, sondern bergen auch Gefahren für die Gesundheit.

Manchmal eben doch ganz verlockend: vorgeschnittenes Obst im Supermarkt. (Bild: Getty Images)
Manchmal eben doch ganz verlockend: vorgeschnittenes Obst im Supermarkt. (Bild: Getty Images)

Wer nach dem Kauf von Granatapfelkernen, Ananas- oder Kokosstückchen schon mal auf den Kassenzettel geguckt hat, wird sich vielleicht gewundert haben: Denn die Portionsverpackungen sind im Vergleich zu unversehrtem Obst wesentlich teurer. Wie die "Vice" im Jahr 2018 recherchierte, ist vorgeschnittenes Obst und Gemüse bis zu dreimal teurer als die Stückpreise. Zu diesem Schluss kommt auch Gesundheitsbücher-Autor Max Lugavere, der vor einiger Zeit in einem Instagram-Post vor vorgeschnittenem Obst gewarnt hatte:

Doch nicht nur der Preis ist ein guter Grund, die Plastikpäckchen zu ignorieren. Neben dem fatalen Umweltaspekt birgt vorgeschnittenes Obst laut (gesundem Menschenverstand und) Lugavere nämlich auch gesundheitliche Risiken. So schrieb er in seinem Post: "Wusstest du, dass in den USA gerade eine Welle der Salmonellenvergiftung ausbrach, die direkt im Zusammenhang mit vorgeschnittenem Obst steht?"

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Tatsächlich wird rund die Hälfte aller von Lebensmitteln verursachten Krankheiten in den USA von frischen Produkten verursacht, die mit Salmonellen, E. coli oder Listerien kontaminiert sind. Das geht aus einem Bericht des "Centers of Disease Control and Prevention" hervor. Wenn Obst und Gemüse bereits zerkleinert verkauft werden, steigt das Risiko einer solchen Kontamination erheblich, bestätigt Bob Brackett, Direktor des Instituts für Lebensmittelsicherheit und Gesundheit in Illinois gegenüber "Huffpost.com".

Und auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Deutschland warnte 2018 vor dem Verzehr von vorgeschnittenem Obst und in Folien verpackten Blattsalaten. In Untersuchungen stellte das BVL in vorgeschnittenen Blattsalaten und aufgeschnittenem Obst vermehrt Enterobakterien, Schimmelpilze und Hefen fest. Darüber hinaus wurden in fertigen Salaten "potenziell krankmachende Keime nachgewiesen."

Die Schale schützt das Obst vor Keimen, Bakterien und einer Oxidation. (Bild: Getty Images)
Die Schale schützt das Obst vor Keimen, Bakterien und einer Oxidation. (Bild: Getty Images)

Das Schneiden und Schälen von Obst und Gemüse führt zu einer Oxidation, die nicht nur die Textur, Farbe und den Geschmack beeinträchtigen kann, sondern bei der zwangsläufig auch Nährstoffe verlorengehen. So sind laut Lugavere wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C und Vitamin B sowie einige Antioxidantien besonders empfindlich – und bauen sich ab, je länger das Obst und Gemüse zwar geschnitten ist, aber nicht verspeist wird. "Sehen kannst du das, wenn du eine Avocado oder einen Apfel aufschneidest und das Fruchtfleisch braun wird."

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Wo Obst und Gemüse eigentlich durch die Schale geschützt sind, findet die Oxidation bei vorgeschnittenen Produkten genau ab dem Moment statt, in dem das Messer, bzw. die Maschine angesetzt wurde. Wer nicht auf die Portionsverpackungen verzichten mag, sollte deshalb stets das Produkt mit dem neuesten Abpackungsdatum wählen – das sich in den Regalen meist in der hintersten Reihe befindet, damit die Produkte kurz vor dem Ablauf gekauft werden.

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