Von Miley Cyrus bis hin zu Karlie Kloss: Wer schaffte es alles aufs Cover einer September-Ausgabe?

Erika Ostroff
Redaktionsassistentin

Auf das Cover der September-Ausgabe eines Modemagazins zu kommen ist, ist im Modebereich wie eine Goldmedaille. Es ist die wichtigste Ausgabe des Jahres – dicker, gehaltvoller und mit noch mehr Mode gefüllt als alle anderen. Die intime Dokumentation „The September Issue“ der Vogue machte diesen Punkt bei ihrer Veröffentlichung 2009 noch einmal deutlich. 2015 darf sich Beyoncé über diese Ehre freuen.

Die Elle feiert ihren 30. Geburtstag mit gleich vier verschiedenen Covern von Keira Knightley. Vanity Fair krönte Taylor Swift zum Cover-Star und zur bestangezogenen Frau. In der „Marie Claire“ hat Miley Cyrus mit genau diesem Ex-Country-Jetzt-Pop-Star ein Hühnchen zu rupfen. Und „Redbook“ hat wirklich alles durcheinander gebracht mit sechs völlig unbekannten Frauen auf dem Cover und der Überschrift „Echte Frauen, echte Styling-Tipps“.

Klicken Sie sich durch unsere Cover-Galerie der wichtigsten Titelbilder des Jahres.

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Vanity Fair: Taylor Swift, fotografiert von Mario Testino.
Die Sängerin des Songs „Bad Blood“ – vom Magazin zur „einflussreichsten 25-Jährigen Amerikas“ gekürt – posiert auf einem Piano mit auffallend rote Lippen, voluminösen Haar-Extensions und einem mondänen „Le Smoking“ von Saint Laurent. Das ist ein ziemlich großer Unterschied zu ihrem üblichen zweiteiligen Look aus bauchfreiem Top und Glockenrock – und sie weiß das. „Ich werde normalerweise angezogen wie ein 12-jähriger französischer Junge“, sagt sie. „Es ist schön, auch mal glamourös zu sein.“

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ELLE: Keira Knightley, fotografiert von Paola Kudacki.
Knightley ist 30, genau wie die „ELLE“. Und aus diesem Grund ist die frischgebackene Mama auf allen vier Covern der Geburtstags-September-Ausgabe des Magazins zu sehen. Jedes Cover, die alle in Frankreich aufgenommen wurden, hat ein anderes Thema: Schönheit, Accessoires, amerikanische Mode und französische Mode. Im Inneren des Magazins redet die Schauspielerin offen und ehrlich darüber, wie sie ihren Körper lieben lernte, warum ihre Tochter Edie heißt und wie sie lernte, für sich selbst zu denken. „Es dauerte einige Jahre bis ich aufhörte, andren Leuten gefallen zu wollen und mir etwas Spaß zugestand“, sagt sie. „Es ist schwer, aus dem eigenen Kopf herauszukommen“.

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Glamour: Karlie Kloss, fotografiert von Tom Munro.
Die 23-Jährige hat einen langen Weg hinter sich, seit ihrem ersten Model-Job, bei dem sie von Bruce Weber für Abercrombie Kids fotografiert wurde. Sie gehört zum lebenden Inventar von Modenschauen, außerdem ist der „Victorias Secret“-Engel ein Gründungsmitglied von Taylor Swifts „Mädels-Gang“, eine gute Bäckerin und lernt gerade zu programmieren. Wie ihr so wundervolle Posen gelingen? „Für Fotografen spiele ich eine Rolle, etwa eine elegante Dame der Gesellschaft für Oscar de la Renta oder eine Geschäftsfrau für Diane von Fürstenberg. Ich fühle mich verletzlicher, wenn nur ich im Mittelpunkt stehe“.

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Marie Claire: Miley Cyrus, fotografiert von Mark Seliger.
Cyrus, die für das Retro-Glamour-Covershooting ihre innere Edie Sedgwick herausholte, war noch nie schüchtern. In der Titelgeschichte nimmt die 22-Jährige kein Blatt vor den Mund und redet offen über ihre Sexualität, Gender-Problematik und Taylor Swifts überraschend gewalttätiges „Bad Blood“-Video. „Ich verstehe dieses Gewalt-und-Rache-Ding nicht“, sagt sie dem Magazin. „Das soll ein ‚gutes Beispiel‘ sein? Und ich bin ein schlechtes Vorbild, weil ich mit heraushängenden Brüsten herumlaufe? Ich weiß nicht genau, inwiefern Brüste schlimmer sind als Waffen“.

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Cosmopolitan: Demi Lovato, fotografiert von TESH.
Lovatos „Cosmopolitan“-Cover ist wohl das kontroverseste des Monats. Warum? Als direkte Antwort auf die Proteste der Einzelhändler, die die „pornografischen“ Cover der Zeitschrift verdecken wollten, rief die Sängerin eine Kampagne ins Leben – #unwrapmycosmo – um das hautenge, geschmückte Mini-Kleid zu verteidigen, das sie auf dem Cover trägt. Natürlich ist das tiefe Dekolleté kein bisschen skandalöser als das April-, Juni- oder Juli-Cover. Über die sozialen Medien sagte die 22-Jährige: „Diese protestierenden Menschen verstehen nicht, dass ich mich dieses Mal zum ersten Mal seit sehr langer Zeit unglaublich kraftvoll und schöner als je zuvor auf einem Magazin fühle“.

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W Magazin: Gigi Hadid, fotografiert von Steven Meisel.
Es ist Hadids Welt und laut der Zeitschrift leben wir in ihr. Das Hochglanzmagazin nennt das Model aus L.A. „das Supermodel mit den meisten Verbindungen“ sowie „das Mädchen im Zentrum von Allem“. Klar, sie kommt aus einer einflussreichen Familie – ihre Mutter Yolanda Foster war ein Supermodel, ihr Vater ist ein Immobilien-Magnat in Beverly Hills und ihr Stiefvater ist Musikmogul David Foster – aber die 20-Jährige hat sich nie darauf ausgeruht. „Obwohl wir sehr viele Vorteile hatten, haben meine Eltern uns nie glauben gemacht, dass wir nicht arbeiten müssten“, gesteht sie. „Sie wollten nicht, dass wir denken, dass unsere Stellung uns ein gutes Leben garantiert“. Und sie stellt eines klar: „Ich habe kein Problem damit, nackt für Bilder zu posieren, aber ich würde mich nicht nur der Nacktheit wegen ausziehen“.

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Seventeen: Iggy Azalea, fotografiert von Max Abadian.
„Ich streite es nicht ab“, sagt Azalea. „Etwas abzustreiten ist doch blöd. Ich glaube, man sollte sich nicht dafür schämen, wenn man etwas an sich verändert hat. Deshalb habe ich auch über die Veränderungen gesprochen, die ich habe vornehmen lassen, zum Beispiel an meinen Brüsten“. In der Septermber-Ausgabe verrät die 25-jährige Australierin, dass sie zu ihrer Liste an Operationen, über die sie immer offen gesprochen hat, eine Nasenkorrektur hinzugefügt hat. Rapperin/Model Azalea wurde in einem babyblauen Bleistiftrock und einem verzierten Top abgelichtet. Damit zeigt sie sich von ihrer damenhaften Seite – ganz anderes als in den engen, auffälligen Klamotten, die sie auf der Bühne bevorzugt.

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Teen Vogue: Ansel Elgort, fotografiert von Boo George.Elgort hat schon einmal für die „Teen Vogue“ vor der Kamera gestanden –gemeinsam mit Gigi Hadid und den Jenner Schwestern. Aber diesen Monat ist der Star aus dem Film „Die Bestimmung – Insurgent“ allein auf dem Cover zu sehen. Der 21-Jährige sprach mit Musiker Martin Garrix (der zufälligerweise sein bester Freund ist) über seine Bemühungen, DJ „Ansolo“ für sein Musikvideo „Bad Blood“ zu gewinnen, und darüber, wie er die Balance zwischen der Schauspielerei und der Musik hält. Er will von seinem Vater, dem berühmten Modefotografen Arthur Elgort, keine Tipps, wie er sich vor der Kamera bewegen soll, aber er befolgt den generellen Rat seinen Vaters. „Mein Vater sagte mir: ‚Tue was du liebst in deinem Leben; das ist das Wichtigste. Wenn du genau das machst, was du willst und wirklich hart arbeitest, dann wirst du glücklich sein und alles andere kommt von ganz allein‘“.

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Redbook: Sechs “echte Frauen”, fotografiert von Chris Craymer.
Statt Stars und Sternchen zeigt das Magazin die sechs Gewinnerinnen des „Real Women Style Awards“. Das Cover spiegelt „den Style der realen Welt“ wider und reflektiert damit die Schönheit und Vielfalt der Frauen bundesweit. Die Ladys geben Style- und Beauty-Ratschläge wie: „Pink, Rot und Lila passen hervorragend zu brauner Haut“ und „So viele kurvige Frauen denken, dass ein paar Kilos zu viel schlecht sind, aber lange Röcke, kombiniert mit einem weiten, kurzen Top oder passendem T-Shirt schmeicheln der Figur“.

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Details: 31 der bemerkenswertesten männlichen Models, fotografiert von Mark Seliger.
Alle, von Brad Kroenig (Karl Lagerfelds Muse), Gabriel Aubry (der Vater von Halle Berrys Baby), Jon Kortajarena (Tom Fords Liebling) und Sean O’Pry posieren für das Cover, das unbestritten das bisher männlichste ist. Die schmucken Kerle präsentieren sich in verschiedenen Grautönen und coolen Blautönen. Das Ziel: „zeigen, was man diesen Herbst tragen sollte“.