Vorsicht! Extrem-Fasten schadet der Gesundheit

image

Wenn der Winter langsam ausklingt und Ostern vor der Tür steht, begehen viele Menschen in Deutschland eine Fastenkur. Manche verzichten auf Alkohol, andere auf Schokolade oder auf Fleisch. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden. Eine Fastenzeit kann immer auch ein Anstoß zur Änderung von schlechten Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sein. Das Problem ist nur: Anstatt moderat zu verzichten, scheint der Trend in Richtung Extremfasten zu gehen.

Immer mehr Menschen schinden sich und ihre Gesundheit mit Kuren à la Buchinger, F.X.-Mayr und Schroth. Über Tage oder gar Wochen werden nach Buchinger nur Säfte, Gemüsebrühen und Wasser zu sich genommen. Wer sich an der F.X.-Mayr-Methode orientiert, verzehrt vorwiegend trockene Brötchen, Milch und Tee. Etwas weniger extrem erscheint die sogenannte Schroth-Kur. In einem Zeitraum zwischen einer und vier Wochen ist eine basische, tierfreie Kost erlaubt, allerdings mit weniger Kalorien als üblich. Außerdem gibt es mehrere Trockentage, an denen weniger als ein halber Liter Flüssigkeit pro Tag aufgenommen werden sollte. An den Trinktagen wird hingegen ein halber Liter Weißwein getrunken. Oft werden während der Kuren auch Darmreinigungen mit Hilfe von Glaubersalz oder Einläufen empfohlen.

image

Wer sich an diesen extremen Fastenkonzepten orientiert, will in der Regel schnell abnehmen oder hofft, seinen Körper von Giften zu entschlacken. Und in der Tat: Fasten lässt die Pfunde innerhalb weniger Tage purzeln. Begleitet wird das allerdings oft von Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen. Außerdem: Wer nach der Askese wieder normal isst, wird die runtergehungerten Pfunde dank Jojo-Effekt schnell wieder drauf haben.

In puncto Entschlackung, die in einschlägiger Fastenliteratur oft herangezogen wird, fehlen sogar medizinische Belege. In einem Interview mit „Focus“ sagt Johannes Wechsler, Präsident des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner: „Mit den Giften, mit denen der Mensch im Alltag zu tun hat, kommt der Organismus zurecht. Er baut sie kontinuierlich ab und schwemmt sie nicht im Rahmen einer Kur aus.“ Auch sei der Begriff Entschlackung schlicht falsch, denn es gebe im Körper keine Schlacken, so Wechsler. Der Fachmann hält Fastenkuren sogar für extrem gefährlich. Durch den Verzicht mangele es dem Körper schon nach kurzer Zeit an wichtigen Eiweißen. Das beeinträchtige die Arbeit von Herz, Nieren und Gehirn. Wer extrem fasten möchte, sollte dies nur unter Aufsicht eines Arztes und unter Substitution von Proteinen tun, sagt der Experte. Ansonsten wird der Gesundheit mehr geschadet als geholfen.

Weitere Gesundheits-Tipps von Yahoo Lifestyle:

Die 15 gesündesten Lebensmittel zum Frühstück

Die Nebenbei-Diät: So können Sie ohne Aufwand abnehmen

Gesundheits-Allrounder: 20 Vorteile von Kokosöl

Bilder: Thinkstock