Wachsgießen: Alles über die umweltfreundliche Alternative zum Bleigießen

Bleigießen ist nicht ohne Grund mittlerweile verboten: Das Schwermetall ist nicht nur schädlich für die Gesundheit, sondern auch die Umwelt. Doch es gibt eine ebenso spaßige Alternative: Wachsgießen.

Bleigießen macht Spaß, schadet aber Gesundheit und Umwelt - die bessere Alternative ist Wachsgießen (Symbolbild: ddp images)
Bleigießen macht Spaß, schadet aber Gesundheit und Umwelt - die bessere Alternative ist Wachsgießen. (Symbolbild: ddp images)

Bleigießen gehört für viele zu Silvester dazu. Für die langen Stunden bis zum Jahreswechsel ist es schließlich ein amüsanter Zeitvertreib, sich auszumalen, was das neue Jahr bringen wird. Also schmilzt man mit dem Löffel über einer Kerze eine Portion Blei und gibt diese dann in kaltes Wasser, wo sie zu einer Figur erstarrt. Ob man nun daran glaubt, dass die gegossenen Blei-Gebilde tatsächlich etwas über die Zukunft aussagen oder nicht - in vielen Haushalten ist es Tradition.

Darum ist Blei so schädlich

Doch seit 2018 ist klassisches Bleigießen verboten - und das nicht ohne Grund. Viele im Handel erhältliche Sets enthielten zu viel echtes Blei, und das Schwermetall kann der Gesundheit schaden, wenn es in den Körper gelangt. Dies kann geschehen, wenn man zuerst das Blei berührt und danach mit den Händen Essen zum Mund führt. Beim Erhitzen des Schwermetalls entstehen zudem Dämpfe, die eingeatmet werden können.

Die Folgen sind im schlimmsten Fall Schädigungen des zentralen Nervensystems. Studien zufolge können bereits geringe Mengen bei Kindern die Intelligenz-, Aufmerk­samkeits- und Reaktions­leistungen beein­trächtigen.

Am Ende des Abends konnte man Bleireste und Löffel zudem nicht im Restmüll entsorgen: Blei gehört wegen seiner Auswirkungen auf die Umwelt in den Sondermüll, denn auch im Grundwasser oder im Boden kann es Schaden anrichten.

Besser für Gesundheit und Umwelt: Wachsgießen statt Bleigießen

Im Handel werden mittlerweile Alternativen aus Zinn angeboten - hierbei gelingen allerdings die Figuren meist nicht ganz so gut wie mit Blei. Zudem bleibt ein entscheidender Nachteil des Bleigießens: An dem heißen Metall kann man sich verletzen. Nicht zuletzt enthält der verwendete Gießzinn laut Stiftung Warentest oft ebenfalls Blei.

Garantiert ungefährlich: Die besten Gesellschaftsspiele für Silvester

Die beste Alternative zum Bleigießen ist daher Wachsgießen. Auch hierfür gibt es vorgefertigte Sets zu kaufen, allerdings kann jeder es jeder auch selbst zu Hause herstellen.

Wachsgießen: So geht's

Das braucht ihr für das Wachsgießen:

  • Wachs- oder Kerzenreste

  • einen Esslöffel

  • eine Schüssel mit kaltem Wasser

  • eine Kerze oder ein Teelicht

Die Wachsreste könnt ihr entweder direkt in kleine Portionen teilen oder vorab einschmelzen und in einer leeren Pralinenverpackung aus Plastik oder mit Plätzchenausstechern in Form gießen. Wer möchte, kann diesen kleinen Wachsfiguren nach dem Abkühlen noch mit Wachsstiften Glücksmotive aufmalen.

Und dann kann es losgehen: Ihr erhitzt die portionierten Wachsreste auf dem Esslöffel über der Kerzenflamme. Wenn das Wachs geschmolzen ist, kommt es in das kalte Wasser - je kälter dies ist, desto schneller stockt das Wachs.

Ihr habt zwei Möglichkeiten für das Gießen:

  1. Das Wachs aus dem Löffel ins Wasser gießen, damit es zu einer Form erstarrt

  2. Den Löffel samt geschmolzenem Wachs ins Wasser tauchen, wo es sich zu einer Form zusammenzieht

Vorsicht: Das Wachs bricht deutlich leichter als Blei. Holt die Figuren also vorsichtig aus dem Wasser, damit sie am Stück bleiben.

Zum Interpretieren der Figuren habt ihr wieder zwei Möglichkeiten:

  1. Die Figur selbst deuten

  2. Die Wachsfigur vor eine Lichtquelle (Kerze oder Taschenlampe) halten, um einen Schatten an die Wand zu werfen und diesen zu interpretieren

Bei fertigen Sets sind bereits Interpretationsmöglichkeiten dabei. Wenn ihr euch das Wachsgießen selbst gestaltet habt, findet ihr zahlreiche Ideen im Internet.

Video: Wüst - Feuerwerksverbot zu Silvester ist "Mindeststandard"