Wandfläche berechnen: So gelingt die Kalkulation
Beim Streichen der eigenen vier Wände lautet eine der ersten Herausforderungen: Flächen berechnen. Nur so kann die genaue Farbmenge bestimmt werden, die man für die anstehenden Malerarbeiten braucht. Besonders bei Flächen mit Schräge kann das Malern schon mal Kopfzerbrechen bereiten. Mit diesen Formeln gelingt die Flächenberechnung für Ihr Projekt.
Das Wichtigste in Kürze
Für rechteckige Wände multiplizieren Sie Länge und Höhe, um die Fläche zu berechnen. Bei schrägen Wänden teilen Sie die Gesamtfläche in rechteckige und schräge Teile und addieren die Ergebnisse.
Den Farbverbrauch ermitteln Sie, indem Sie die Quadratmeterzahl der Wandfläche mit 150 multiplizieren, da etwa 150 Milliliter Farbe pro Quadratmeter benötigt werden.
Um die Tapetenmenge zu berechnen, teilen Sie die Länge der Tapetenrolle durch die Wandhöhe für die Anzahl der Bahnen. Teilen Sie die Wandlänge durch die Tapetenbreite und dann durch die Bahnenanzahl, um die benötigten Rollen zu ermitteln.
Wie berechnet man eine rechteckige Wandfläche?
Den Flächeninhalt einer rechteckigen Wand innerhalb eines Raumes zu berechnen, ist verhältnismäßig einfach. Die Formel dafür lautet:
Fläche = Länge x Höhe
Das bedeutet, dass Länge und Höhe der Wand miteinander multipliziert werden müssen. Wenn Ihre Wand also zum Beispiel 2,50 Meter hoch und 3 Meter lang ist, erhalten Sie ein Ergebnis von 7,5 Quadratmetern. Die Formel sieht dann so aus:
2,5 m x 3,0 m = 7,5 m²
Wie berechnet man eine schräg zulaufende Wand?
Bei einer schräg zulaufenden Wand ist die Berechnung der Wandfläche schon etwas aufwendiger, aber mit der richtigen Formel immer noch leicht zu kalkulieren. Teilen Sie Ihre Wandfläche in zwei Teile. Beginnen Sie bei der Kalkulation mit der Fläche der Wand, die keine Schräge aufweist. Messen Sie Höhe und Länge der Wand aus und wenden Sie die Formel einer rechteckigen Wandfläche an. Die Höhe entspricht der Stelle, wo die Schräge beginnt. Sie ist gleichzeitig auch die niedrigste Höhe der Decke.
Haben Sie die Wandfläche dieses Teils berechnet, müssen Sie die Fläche der Schräge berechnen. Die Berechnung hängt davon ab, welche Dachform Sie haben. Bei einem Spitzdach – hier liegen sich zwei Schrägen gegenüber – müssen Sie den Flächeninhalt eines Dreiecks bestimmen. Hierfür lautet die Formel wie folgt: A = Grundseite x Höhe x 1/2. Die gute Nachricht: Beide Werte haben Sie bereits für das Rechteck verwendet. Setzen Sie hier also einfach die Länge und die restliche Höhe ein.
Befindet sich in Ihrem Raum ein Pultdach, hier gibt es nur eine Schräge, müssen Sie zunächst wie beim Spitzdach die rechteckige Fläche mit der entsprechenden Formel berechnen. Gehen Sie bei der Berechnung der Schrägfläche wie zuvor beim Spitzdach vor, die Länge müssen Sie allerdings über den Satz des Pythagoras ermitteln, was aber kein Problem ist, da Sie über die anderen beiden Seitenlängen (Länge + restliche Höhe) verfügen. Addieren Sie zuletzt auch hier die beiden Teile miteinander und Sie erhalten die Gesamtfläche.
Beispiel:
Nehmen wir an, dass Ihre Wand nach wie vor eine Länge von drei Metern aufweist, die Höhe 2,5 Meter, aber auf 1,5 Meter rechteckige Fläche und einen Meter Spitzdach bzw. Pultdach aufgeteilt sind. Die Schräge des Pultdachs beträgt in diesem Fall ungefähr 3,16 Meter. Somit ergeben sich folgende Ergebnisse:
Spitzdach: 3 m x 1,5 m + 3 m x 1 m x 0,5 = 4,5 m² + 1,5 m² = 6 m²
Pultdach: 3 m x 1,5 m + 3,16 m x 1 m x 0,5 = 4,5 m² + 1,58 m² = 6,08 m²
Farbmenge berechnen
Um den benötigten Farbbedarf herauszufinden, genügt eine einfache Kalkulation. Zunächst müssen Sie die Quadratmeterzahl der zu streichenden Wandfläche bestimmen – dafür verwenden Sie am besten die oben genannte Formel. Die Quadratmeterzahl, die dabei herauskommt, sollten Sie anschließend mit 150 multiplizieren. 150 deshalb, da eine Menge von circa 150 Millilitern Farbe für einen Quadratmeter benötigt wird. Das Ergebnis gibt den ungefähren Farbverbrauch für Ihre Wandfläche an. Werfen Sie jedoch stets einen Blick auf die Angaben auf der Wandfarbe – mitunter gibt es große Unterschiede im Hinblick auf die Deckkraft.
Tipp
In den meisten Bundesländern liegt die vorgeschriebene Raumhöhe von Aufenthaltsräumen bei mindestens 2,40 Metern. Sie können diesen Wert als grobe Orientierungshilfe beim Rechnen verwenden. Zimmer in Dachgeschossen oder Kellerräume bilden jedoch eine Ausnahme.
Hilfsmittel nutzen
Die Zeiten, in denen Zollstock und Maßband nötig waren, um die Wandfläche zu berechnen, sind vorbei. Sie können sich stattdessen viel Arbeit sparen, indem Sie einen Laserentfernungsmesser verwenden. Viele Produkte verfügen auch über die Möglichkeit, mehrere Flächen direkt zusammenzurechnen und zu speichern. So sparen Sie sich den Zwischengriff zur Taschenrechner-App auf dem Smartphone. Achten Sie bei der Auswahl allerdings auf eine hohe Messgenauigkeit der Geräte – so können Sie die Modelle auch bei komplexeren Unterfangen einsetzen.
Tapetenmenge berechnen
Um berechnen zu können, wie viele Tapetenrollen Sie für Ihre Wände benötigten, ist es wichtig, sich vorweg ein paar Angaben zu notieren. In einem ersten Schritt benötigen Sie die Länge der Tapetenrolle insgesamt und die Höhe der Wand. Teilen Sie dann die Länge der Tapetenrolle durch die Wandhöhe. Das Ergebnis verrät Ihnen die Anzahl der Tapetenbahnen, die Sie aus einer Rolle Tapete für Ihre Wände erhalten.
Berechnen Sie nun die Anzahl der Tapetenbahnen, die Sie benötigen. Dafür müssen Sie die Länge der Wand durch die Breite der Tapetenrolle dividieren. Das Ergebnis der Berechnung teilen Sie anschließend durch die Anzahl der Tapetenbahnen, die Sie aus einer Rolle bekommen. Heraus kommt das Resultat der Anzahl der benötigten Tapetenrollen.
Hinweis: In diesen Berechnungen sind Türen und Fenster mit einbezogen. Türen und Fenster können Sie entweder ausmessen und vom Tapetenbedarf abziehen oder, da Sie ohnehin mit mindestens einer Reserverolle planen sollten, die Anzahl der Tapetenrollen belassen.
Übrigens
Meist handelt es sich bei Tapetenrollen um sogenannte Eurorollen. Sie entsprechen einer europäischen Norm mit festgelegten Maßen. Sie sind 0,53 Meter breit und 10,05 Meter lang. Als Richtwert können Sie sich merken: Mit einer einzigen genormten Tapetenrolle lassen sich ungefähr 5 m² tapezieren.
Tipps und Tricks
Versehen Sie Wände ohne Tapete vor dem Anstrich mit einer Grundierung.
Beim Anbringen einer Tapete sollten Sie oben und unten einen Puffer von mindestens 5 bis 10 Zentimeter einplanen.
Achten Sie beim Kauf von Tapeten auf die gleiche Chargennummer, um sicherzugehen, dass Sie auch wirklich dieselbe Farbe haben.
Ein Farbeimer mit 4 Liter Farbe reicht für 20 bis 25 Quadratmeter. Berücksichtigen Sie, dass Sie je nach Produkt und Beschaffenheit des Untergrunds Wände zweimal streichen sollten. Ein zweiter Anstrich benötigt allerdings weniger Farbe als der erste Anstrich.