Warum du viel öfter Rotkohl essen solltest

Rotkohl ist ein typisch deutsches Gemüse, das kalorien­arm ist und eine ordentliche Portion Vitamin C liefert. Doch das sind nicht die einzigen Gründe, warum Rotkohl häufiger auf deinem Speiseplan stehen sollte.

Rotkohl hat je nach Region andere Namen. In Süddeutsch­land wir er als Blaukraut bezeichnet, in Mittel­deutsch­land als Rotkraut (Bild: Getty).
Rotkohl hat je nach Region andere Namen. In Süddeutsch­land wir er als Blaukraut bezeichnet, in Mittel­deutsch­land als Rotkraut (Bild: Getty).

Rotkraut, Blaukraut, Rotkabis oder Rotkohl - egal wie du es nennst: Rotkohl passt als Beilage zu fast allen Gerichten. Rund 125 000 Tonnen werden jähr­lich in Deutschland erzeugt. Doch das Gemüse ist nicht nur vielseitig, sondern auch sehr gesund!

Das Kohlgemüse hat in rohem Zustand eine blauviolette Farbe. Während es in Süddeutschland traditionell gern mit Zucker oder Natron zubereitet wird, wodurch es sich bläulich färbt - und es eher "Blaukraut" genannt wird - , gibt man in Mitteldeutschland gern Zucker und Essig ins Kochwassser, was zu einer rötlichen Färbung führt - hier heißt das Gemüse meist "Rotkraut".

Rotkohl: Reich an Vitaminen und Ballaststoffen, arm an Kalorien

Egal wie man es nennt, was die Nährstoffe angeht, kann sich Rotkohl sehen lassen. Der rote Kohl ist sogar noch gesünder als Weißkohl: Er punktet mit wenig Kalorien und verschiedenen Pflanzenstoffen wie den Glucosinolaten, aus denen im Körper der Powerstoff Diindolylmethan (kurz DIM) entsteht, der Infekte bekämpft. Gerade in der kalten Jahreszeit sind starke Abwehrkräfte besonders wichtig. DIM soll außerdem Tumorzellen hemmen und regulierend auf hormonbedingte Störungen wirken.

Die typische, rötlich-violette Färbung des Kohls geht auf den bläulichen Farbstoff Anthocyan zurück. Vor allem roher, frischer Kohl ist reich an diesem Stoff. Der Pflanzenfarbstoff soll die Körperzellen vor freien Radikalen schützen. Inwieweit das im menschlichen Organismus gelingt, wird laut "Stiftung Warentest" noch in Studien erforscht und eine endgültige Bewertung steht aus. Freie Radikale werden für die Zellalterung und die Entstehung von Krebs verantwortlich gemacht. Der violette Farbstoff soll übrigens auch hautstraffend wirken und Zellschäden der Haut verhindern. Gut zu wissen: Fermentiert oder gekocht gehen dem Rotkohl bis zu einem Drittel der Anthocyane verloren.

Welche Vitamine enthält Rotkohl?

Wusstest du, dass Rotkohl mehr Vitamin C enthält als eine Zitrone oder eine Orange? Mit einem Gehalt von ca. 57 mg Vitamin C pro 100 g kann es Rotkohl locker mit den meisten Zitrusfrüchten aufnehmen. Mit 83 mg enthält eine Portion von 150 g schon fast den gesamten Tagesbedarf an Vitamin C eines Erwachsenen. Das Vitamin C ist in in dem Gemüse Form von Ascorbigen A und B gebunden, das beim Erhitzen Ascorbinsäure, sprich Vitamin C, freisetzt. Um möglichst viel von dem gesunden Vitamin C des Rotkohls zu erhalten, solltest du ihn jedoch nur kurz garen, denn sonst geht das Vitamin ins Kochwasser.

Viele gesunde Nährstoffe liefert vor allem frischer und roher Rotkohl. (Bild: Getty)
Viele gesunde Nährstoffe liefert vor allem frischer und roher Rotkohl. (Bild: Getty)

Rotkohl enthält auch viele fettlösliche Vitamine wie Vitamin K, das für die Blutgerinnung zuständig ist. Mit 100 Gramm Rotkohl deckst du deinen Tagesbedarf an Vitamin K bereits zur Hälfte. Auch Vitamin E sowie die wasserlöslichen Fitmacher Vitamin B sind enthalten. Außerdem enthält der Kohl Eisen und liefert mit 2,5 Gramm pro hundert Gramm Rotkohl besonders viele Ballaststoffe, die den Darm bei seinen Aufgaben unterstützen und für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Weiterhin liefert Rotkohl pflanzliches Eiweiß sowie diverse Mineralstoffe: 100 Gramm roher Rotkohl enthält etwa 267 mg Kalium, 35 mg Kalzium und 18 mg Magnesium.

Rotkohl: Frisch, aus dem Glas oder tiefgekühlt?

Praktisch: Frischer Rotkohl hält sich im Kühlschrank bis zu einer Woche. Beim Einkauf solltest du darauf achten, dass der Rotkohlkopf keine Verfärbungen aufweist und frische Blätter hat.

Wenn es mal schnell gehen soll, greifen viele auf den Rotkohl im Schraubglas zurück. Verarbeiteter Rotkohl enthält jedoch oft viel Zucker, der Vitamin C-Gehalt ist dagegen gering: 77 Gramm Zucker stecken durchschnittlich in einem 700-Gramm-Glas.

Auch die Stiftung Warentest hat kürzlich 27 Fertigprodukte getestet und war von vielen enttäuscht. Jeder zweite Rotkohl aus dem Glas schmeckte demnach dominant nach Essig, besonders bei Aldi Nord, Edeka, Netto Marken-Discount und Rewe. Den Rotkohl im Glas kannst du also getrost im Supermarktregal stehen lassen.

Wenn es ein Fertigprodukt sein soll, greife lieber zum tiefgekühlten Rotkohl. Der ist laut Stiftung Warentest fast genauso gesund wie die selbst gemachte Variante. Denn er wird schonend gekocht, was für einen intensiven Geschmack und hohen Vitamin-C-Gehalt sorgt. So wiesen die Tester bis zu 22 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm nach. Am besten schnitt bei Stiftung Warentest übrigens der Tiefkühlrotkohl von Iglu ab.

Video: Eingelegter Rotkohl - so einfach geht's