Warum haben eigentlich so viele Katzen weiße Pfoten?

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass viele Katzen weiße Pfötchen haben? Laut Wissenschaftlern könnte das einen bestimmten Grund haben.

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Viele Hauskatzen haben weiße Pfoten - von vielen Tierbesitzern liebevoll "Söckchen" genannt. Während man bei Wildkatzen so gut wie nie auf dieses Phänomen stößt, sind weiße Pfoten bei Hauskatzen sehr verbreitet. Doch warum ist das eigentlich so? Obwohl es keine definitive Antwort gibt, gibt es einige Theorien, die das Phänomen der weißen Pfötchen erklären könnten.

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Auch die amerikanische Wissenschaftlerin Leslie Lyons ist der Frage in einem Beitrag der Wissenschaftswebsite „LiveScience“ nachgegangen. Die emeritierte Professorin kommt zu dem Schluss, dass unter anderem die Vorliebe der Menschen dazu geführt haben könnte, dass sich dieses Merkmal unter den domestizierten Katzen immer mehr verbreiten konnte.

"Als die Menschen begannen, Landwirtschaft zu betreiben und sesshaft zu werden, hatten sie Getreidespeicher und produzierten Abfall, was auch Nagetiere anzog", so Lyons. Das Zusammenleben mit Katzen brachte daher sowohl für den Menschen, als auch für die Samtpfoten Vorteile: Die Menschen freuten sich über weniger Mäuse und die Katzen kamen im Zusammenleben mit Menschen leichter an ihre Mahlzeiten als in der freien Wildbahn.

Wildkatzen hatten sich mit ihren Tarnfarben ihrem natürlichen Lebensumfeld angepasst - weiße Pfoten waren laut Lyons damals noch die Ausnahme. Schließlich waren die gut sichtbaren weißen Tatzen für Katzen eher unpraktisch, wenn es darum ging, nachts im Wald unbemerkt auf Beutejagd zu gehen. Für die Menschen hingegen waren die weißen Pfoten etwas Besonderes - und das Merkmal half ihnen außerdem dabei, ihre eigene Katze von denen ihrer Mitmenschen zu unterscheiden.

Dass die weißen Pfötchen vom Menschen als attraktiv empfunden wurden, verschaffte Katzen mit diesem Merkmal also einen Vorteil. "Wahrscheinlich gab es Leute, die sagten: 'Dieses Kätzchen gefällt mir besonders gut, weil es weiße Pfoten hat. Sorgen wir dafür, dass es überlebt", glaubt Lyons. Der Mensch sorgte also schließlich dafür, dass Katzen mit dieser zunächst seltenen Fell-Mutation nicht ausstarben und sich weiter fortpflanzten konnten.

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Der Mensch hat sich laut der Wissenschaftlerin wahrscheinlich auch eher mit Katzen umgeben, die ruhig waren und sich in der Nähe von Menschen wohlfühlten. Charaktereigenschaften von Katzen hängen zwar generell nicht mit der Fellfarbe zusammen. Laut der Professorin haben sich die Katzen mit weißen "Söckchen" aber einfach besonders gerne dem Menschen angeschlossen, weil sie wohl instinktiv wussten, dass sie in der freien Natur aufgrund ihres Aussehens schlechtere Überlebenschancen hatten. Es kann also durchaus sein, dass sie im Zusammenleben geselliger und verträglicher waren als ihre Artgenossen ohne weiße Pfötchen.

In Tierzüchtungen treten weiße Flecken laut der Wissenschaftlerin oftmals bei jenen Tieren auf, die aus den zahmsten Tieren gezüchtet wurden. Das sei nicht nur bei Katzen, sondern auch bei Pferden, Schweinen, Mäusen, Kühen und Ratten der Fall - auch wenn die Wissenschaft bislang noch nicht vollständig erforscht hat, warum das so ist.

Insgesamt ist das Phänomen der weißen Pfoten bei Katzen immer noch nicht gänzlich geklärt. Obwohl es einige Theorien wie jene Leslie Lyons gibt, gibt es keine definitive Antwort darauf, warum so viele Katzen weiße Pfoten haben.

Aber warum auch immer es schlussendlich zu dieser niedlichen Färbung kam, eines ist sicher: Katzen mit weißen Pfoten sehen einfach richtig niedlich aus!

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