Warum manche Weihnachtsbäume für Haustiere gefährlich werden können

Tierhalter werden derzeit über die potenziellen Gefahren von beflockten Weihnachtsbäumen gewarnt, nachdem eine verzweifelte Frau ihre beiden geliebten Katzen verlor.

Weihnachtsbäume können für Haustiere durchaus gefährlich sein. (Symbolbild: Getty Images)
Weihnachtsbäume können für Haustiere durchaus gefährlich sein. (Symbolbild: Getty Images)

Die Frau, die wahrscheinlich aus den USA stammt, sagte, ihre Tiere hätten in der Kiste geschlafen, in der der Weihnachtsbaum aufbewahrt wurde, und „haben den weißen Staub von der Beflockung eingeatmet“ bevor sie kurz darauf verstarben.

„Es hat mir das Herz gebrochen. Meine beiden Katzen sind letzte Woche am 8. Dezember gestorben”, teilt die Frau bei Facebook. „Sie waren nur sechs Jahre alt und sehr gesund. Ich kann nicht glauben, dass das passiert ist. Bitte seid vorsichtig, wenn ihr einen beflockten Weihnachtsbaum habt”, warnte sie.

Die Frau sagt, ihre Katzen seien gestorben, nachdem sie den falschen Schnee, mit dem der Baum beflockt war, eingeatmet hatten. Quelle: Facebook
Die Frau sagt, ihre Katzen seien gestorben, nachdem sie den falschen Schnee, mit dem der Baum beflockt war, eingeatmet hatten. Quelle: Facebook

Die Beflockung wird als künstlicher Schnee auf den Baum aufgetragen. Hierbei wird in der Regel ein weißer Puder auf die Äste gegeben. Die Warnung vor den beliebten Bäumen, löste bei anderen Tierhaltern Panik aus, die Angst äußerten. Ihr Beitrag wurde inzwischen über 46.000 Mal von besorgten Tierfreunden geteilt.

„Seid vorsichtig mit beflockten Weihnachtsbäumen. Das ist so traurig“, schrieb eine Frau, die den Beitrag teilte. „Wenn ihr einen beflockten Weihnachtsbaum habt, WEG DAMIT!” warnte jemand anderes. „Das ist so niederschmetternd.”

Andere drängten Familie und Freunde: „Seid vorsichtig mit giftigem Schnee auf künstlichen Weihnachtsbäumen“. Und Tausende mehr bekundeten ihr Beileid für die Katzen der Frau.

Sind beflockte Weihnachtsbäume gefährlich?

Obwohl Beflockung an sich ungiftig ist, kann sie dennoch Schaden anrichten“, so Dr. Tim Hopkins vom Small Animal Specialist Hospital (SASH) in Sydney gegenüber Yahoo News Australia.

„Es sind die physikalischen Eigenschaften, die ein Risiko darstellen", erklärte Dr. Hopkins. „Es besteht die Gefahr eines Darmverschlusses und des Einatmens. Nach dem Verzehr oder Einatmen quillt die Beflockung auf, nachdem sie „Flüssigkeit aus der Lunge und dem Darm aufgenommen hat". Dies kann zu Atembeschwerden oder Unwohlsein führen

„Aber um davon ernsthaft krank zu werden, müssten [die Tiere] große Mengen verzehrt oder verdaut haben“, sagt der Tierarzt. Jährlich werden im SASH 30.000 Tiere behandelt und bisher ist so ein Fall noch nicht vorgekommen.

Die RSPCA sagt, es sei zu dieser Jahreszeit eine gute Erinnerung für Tierhalter. „Es kann sein, dass neue und unbekannte Gegenstände in den Haushalten vorhanden sind, was manchmal eine Gefahr für Haustiere darstellen kann“, so ein Sprecher gegenüber Yahoo News Australien.

Dazu gehören Lametta, Christbaumkugeln, Lichterketten, echte Weihnachtsbäume, Zusätze im Wasser, die für den Weihnachtsbaum oder für Blumen/Pflanzen verwendet werden, viele Blumen (z. B. Lilien und Weihnachtssterne, die häufig in Weihnachtssträußen zu finden sind), Schneekugeln, Geschenkband, Lebensmittel und nicht zuletzt umgestürzte Weihnachtsbäume oder Dekorationen.

Weihnachtsdekoration kann für Haustiere gefährlich sein

Wir ermutigen Haustierbesitzer, darauf zu achten, was sie in der Weihnachtszeit ins Haus bringen, alles Gefährliche oder Schädliche außer Reichweite aufzubewahren und ihre Haustiere in der Nähe von unbekannten Gegenständen genau zu beaufsichtigen".

Pooja Mehta, Giftinformationsberaterin bei der Animal Poisons Helpline, erklärte gegenüber Yahoo News, dass Flockschnee normalerweise aus fünf Komponenten besteht: Beflockungsmittel, Fluidisierungsmittel, Treibmittel, Bindemittel und Lösungsmittel.

„Die meisten dieser Stoffe gelten als wenig toxisch, und eine geringfügige Einnahme führt im Allgemeinen nur zu leichten gastrointestinalen Symptomen wie Würgen/Erbrechen", sagte sie. „Andere Risiken bei diesem Produkt sind damit verbunden, dass es sich um einen Fremdkörper handelt, der bei Verschlucken einer großen Menge eine Obstruktion des Magen-Darm-Trakts oder bei Einatmen des Pulvers eine Verletzung oder Blockade der Atemwege verursachen kann.

“Tierhalter sollten für Ratschläge zu einem bestimmten Produkt, oder wenn ihr Tier etwas gefressen hat und sie sich sorgen, unbedingt den Giftnotruf für Tiere wählen.

Carly Bass

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