Warum träumen manche Menschen in Schwarz-Weiß?

Die meisten Menschen träumen in hochaufgelöster Technicolor, doch bei einem Teil der Bevölkerung sieht die Traumwelt aus wie Fernsehen in den 50er Jahren. Und genau damit, so sagt die Wissenschaft, hat dieser Umstand auch zu tun.

Ob man in Schwarz-Weiß oder in Farbe träumt, hängt Forschern zufolge mit dem Medienkonsum zusammen (Symbolbild: Getty Images)
Ob man in Schwarz-Weiß oder in Farbe träumt, hängt Forschern zufolge mit dem Medienkonsum zusammen. (Symbolbild: Getty Images)

Du darfst dich nachts in eine kunterbunte Traumwelt flüchten, die so farbenfroh ist wie das Leben selbst? Damit gehörst du zur Mehrheit, doch für einen nicht geringen Teil der Menschheit wird die Welt im Traum in eine graumelierte Kulisse verwandelt: Einer Studie der National Sleep Foundation zufolge träumen ganze zwölf Prozent aller Menschen in Schwarz-Weiß.

Diese Zahl könnte sich jedoch weiter reduzieren, denn die Studie aus dem Jahr 2008 unterteilte die Proband*innen in zwei Gruppen: die im Alter unter 25 Jahren und die über 55. Während erstere nur selten schwarz-weiße Träume hatten, kam dies bei den Älteren in durchschnittlich jeder vierten Nacht vor. Zudem zeigt frühere Forschung zu dem Thema, dass es in den 1940er Jahren zumindest in den USA noch Dreiviertel der Bevölkerung waren, die schwarz-weiß träumten.

Träume in Schwarz-Weiß: Schuld ist das Fernsehen

Woran liegt es also, dass manche Menschen schwarz-weiße Träume haben - und dass diese Träumer*innen offenbar immer seltener werden? Aufgrund der Altersstruktur kamen die Forscher*innen der National Sleep Foundation zu dem Schluss, dass es mit Fernsehen und Medienkonsum zu tun haben muss.

Früher gab es Fernsehen nur in Schwarz-Weiß - und diese Bilder scheinen unsere Träume ganz direkt zu beeinflussen (Symbolbild: Getty Images)
Früher gab es Fernsehen nur in Schwarz-Weiß - und diese Bilder scheinen unsere Träume ganz direkt zu beeinflussen. (Symbolbild: Getty Images)

Die Gruppe älterer Proband*innen hatten nämlich eine Sache gemeinsam: Sie hatten in ihrer Kindheit keinen oder kaum Zugang zu Farbfernsehen. Heutzutage sind Kinder jedoch von klein auf Fernsehbildern, Fotos und anderen Medien in Farbe ausgesetzt. Wie bunt man träumt, scheint also einen Zusammenhang mit dem Medienkonsum und dessen Farbintensität zu haben.

Wer in Schwarz-Weiß träumt, scheint damit unterbewusst lange vergangenen Zeiten der Fernsehgeschichte eine Hommage zu erweisen - und außerdem zu einer aussterbenden Zunft zu gehören.

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