Warum werfen Bräute bei Hochzeiten ihre Brautsträuße?

Wenn man einmal darüber nachdenkt, gibt es viele „Hochzeitsbräuche“, die auch heute noch zelebriert werden, die recht willkürlich sind.

Bereits seit dem 19. Jahrhundert gibt es den Brauch, dass die Braut ihren Brautstrauß wirft. (Getty Images)
Bereits seit dem 19. Jahrhundert gibt es den Brauch, dass die Braut ihren Brautstrauß wirft. (Getty Images)

Ob veraltet oder nicht, zu den Bräuchen, an denen viele Paare an ihrem großen Tag immer noch festhalten, gehören, dass die Braut von ihrem Vater zum Altar geführt wird, dass sie sich an den Spruch „etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues“ hält, dass sie ein weißes Kleid trägt, dass es einen Hochzeitstanz gibt und dass die frisch Vermählten die Hochzeitstorte anschneiden.

Eine Tradition, die jedoch immer mehr in Vergessenheit gerät, ist das Werfen des Brautstraußes.

Laut einer Studie der Hochzeitsplanungs-Webseite The Knot ist die Beliebtheit des Brautstraußwerfens von 54 % im Jahr 2016 auf 45 % im Jahr 2018 gesunken, da sich immer mehr Hochzeitspaare dafür entscheiden, darauf zu verzichten.

Was hat es mit dem Brautstraußwerfen auf sich?

Beim Werfen des Brautstraußes versammelt die Braut traditionell alle unverheirateten Frauen auf ihrer Hochzeit und bittet sie, sich hinter sie zu stellen.

Dann wirft sie ihren Brautstrauß und diejenige, die ihn fängt, ist angeblich die nächste, die heiratet.

Das männliche Pendant ist das Strumpfbandwerfen. Dabei entfernt der Bräutigam das Strumpfband der Braut mit den Zähnen vom Bein, bevor er es in Richtung aller unverheirateten Männer auf der Hochzeit wirft.

Das Werfen des Brautstraußes verliert an Bedeutung. (Getty Images)
Das Werfen des Brautstraußes verliert an Bedeutung. (Getty Images)

Geschichte des Brautstraußwerfens

Laut Brides reicht die Tradition, dass die Braut bei der Hochzeit ihren Brautstrauß wirft, bis ins 19. Jahrhunderts in England zurück. Die Ursprünge dieses Brauchs lassen sich jedoch noch weiter zurückverfolgen.

Vor 1800 galt es als Glücksbringer, die Braut an ihrem Hochzeitstag zu berühren, was dazu führte, dass sich unverheiratete Frauen um die frisch Vermählte scharten, um etwas von ihrem Glück in der Liebe zu erhaschen.

Einige Frauen versuchten sogar, im Vorbeigehen Andenken aus dem Hochzeitskleid der Braut mitzunehmen, so dass die Braut oft ihren Brautstrauß warf und davonlief, um den Frauen zu entkommen.

Daraus entwickelte sich schließlich der heutige Brauch des Brautstraußwerfens, der es der Braut ermöglichte, einer Person Glück zu schenken, ohne bedrängt zu werden.

Heute wird der Brautstrauß oft nach dem Hochzeitsessen geworfen, bevor getanzt wird, manchmal auch erst nach dem Anschneiden der Hochzeitstorte.

Laura Hampson

VIDEO: Erbitterter Kampf um Brautstrauß